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Stimmt's?

Stimmt's?

Titel: Stimmt's? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Drösser
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Fragen im Zusammenhang mit dem Schnurren der Katzen, aber wie es erzeugt wird, haben Wissenschaftler ziemlich genau erforscht. Einer von ihnen ist Gustav Peters, Kustos und Säugetierforscher am Museum Alexander Koenig in Bonn.
    Peters hat zusammen mit zwei Kollegen ausgedehnte Forschungen zu dieser eigentümlichen Lautäußerung unternommen. Katzen schnurren mit ihrem ganz normalen Stimmapparat, allerdings gerät dabei der ganze Körper ins Vibrieren. Das Schnurren kann beim Ein- wie beim Ausatmen produziert werden, sodass ein fast kontinuierlicher Ton mit einer Grundfrequenz von etwa 26   Hertz entsteht – beim Ausatmen ist er ein bisschen höher. Auch können Katzen beim Schnurren noch weitere Laute erzeugen, und Katzenbabys schaffen es sogar zu schnurren, während sie an Mutters Zitze saugen.
    Das Schnurren wird im Allgemeinen als Ausdruck des Wohlbefindens gedeutet. Allerdings schnurren Katzen auch während der Geburtswehen oder wenn sie verletzt sind – in diesem Fall scheint der Laut eher der Selbstberuhigung zu dienen. Während die Frage nach dem Grund des Schnurrens noch diskutiert wird, ist die seiner Erzeugung also weitgehend geklärt.
    Übrigens schnurren fast alle Verwandten der Katze – außer Löwe, Tiger, Leopard und Jaguar.

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Brennende Kerzen «verzehren» Zigarettenrauch
    Stimmt nicht. Auch wenn so mancher Raucher behauptet, die luftverpestende Wirkung seines Lasters durch das Aufstellen von ein paar Kerzen mindern zu können. Denn Kerzen und Zigaretten tun im Prinzip etwas sehr Ähnliches: Sie verbrennen organische Substanzen mit Hilfe von Sauerstoff. Diese Verbrennung ist nicht vollständig, und die unvollständig verbrannten Reste, die in die Luft gelangen, nennt man Ruß. Beim Rauchen ist dieser Ruß erwünscht – nichts anderes ist ja der Zigarettenrauch. Bei Kerzen erwarten wir dagegen, dass sie möglichst wenig rußen. Aber zusätzlich den Ruß aus der Zigarette magisch anziehen und ihn verbrennen – das tun Kerzen nicht.
    Walter Schütz vom Verband Deutscher Kerzenhersteller hat zwei Erklärungen für die angenehme Wirkung von Kerzen in einer Raucherrunde: Da sind zum einen die Duftkerzen, die mit ihrem Aroma den Rauch «übertönen» . (ein Effekt, mit dem einige Hersteller auch werben). Die Wirkung ähnelt dem Versuch, unangenehme Körpergerüche mit Parfüm zu überdecken – kein wirklich reinigender Effekt. Zweitens sorgen Kerzen, die im Zimmer verteilt sind, durch eine unregelmäßige Erwärmung der Raumluft für ständigen Zug. Durch diese sogenannte Konvektion wird der Rauch besser von den Rauchern wegtransportiert und im Raum verteilt. Die Gesamtmenge bleibt aber gleich. Die einzigen wirklichen Rauchverzehrer sind die aktiv oder passiv rauchenden Menschen im Zimmer.

Wenn man Kirschen isst und dann Wasser trinkt, kriegt man Bauchschmerzen
    Stimmt nicht. Bei der Beantwortung dieser Frage hilft uns Antal Bognar von der Bundesforschungsanstalt für Ernährung in Karlsruhe, der auch eine richtungweisende Studie über Vitamine in Obstschalen durchgeführt hat (siehe S.   341). Zwar gibt es diesmal keine eigens angestellte Untersuchung über Kirschenessen und Wassertrinken. Herr Bognar kann aber «nach eigener Erfahrung» Folgendes sagen:
    Bauchschmerzen nach Kirschengenuss entstehen durch Gärprozesse im Magen. Damit es gärt, müssen Keime vorhanden sein. Diese sitzen zuhauf auf der Schale der Kirschen, sie werden aber meist von der Magensäure abgetötet. Bei größeren Mengen von Kirschen (mehr als ein Pfund) kann es sein, dass der Magen überfordert ist und der Gärprozess in Gang kommt – mit den erwähnten Folgen.
    Die Legende mit dem Wassertrinken ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass in früheren Zeiten das Trinkwasser von mangelhafter Qualität war und viele Keime enthielt – unter anderem auch die Hefepilze, die für die unangenehme Gärung im Bauch sorgen.
    Ein ebenso deutliches «Stimmt nicht» gibt es auf die Frage, ob Wassertrinken nach dem Genuss von Speiseeis zu Bauchschmerzen führt. Hier ist die Antwort sogar noch eindeutiger: Eis enthält nichts, was gären kann, und (in den meisten Fällen) auch keine Keime.

In heißen Ländern sollte man eher dunkle Kleidung tragen als helle
    Stimmt nicht. Die Antwort scheint auf den ersten Blick leicht, ähnlich wie bei der Frage nach den schwarzen und weißen Autos: Schwarze Oberflächen absorbieren mehr Sonnenstrahlen als weiße. Aber Schwarz nimmt nicht nur mehr Wärme auf, es strahlt

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