Stimmt's?
umsegelte das Kap der Guten Hoffnung und fand den östlichen Seeweg nach Indien. Für Kolumbus aber durfte nicht sein, was nicht sein konnte. Seine endgültige Widerlegung durch die Weltumseglung Magellans im Jahr 1522 erlebte er nicht mehr.
Kommissare probieren Rauschgift mit dem Finger
Stimmt nicht. Trotz Hunderter von Kriminalfilmen, in denen der Kommissar die Fingerspitze in das weiße Pulver taucht, kurz dran leckt und dann sagt: «Prima Stoff!»
«Theoretisch kann man einen Geschmackstest machen», sagt Karina Sadowsky von der Pressestelle der Hamburger Polizei. «Allerdings lässt sich dadurch lediglich feststellen, ob eine betäubende Wirkung auf der Zunge eintritt.» Kokain ist nämlich weitgehend geruchs- und geschmacklos, da schmeckt der Kommissar nur die beigemengten Stoffe wie Stärke oder Traubenzucker. Heroin schmeckt bitter, aber auch das probiert der Polizist tunlichst nicht aus. Gar nicht mal, weil er sich damit selbst strafbar machen würde, sondern aus Gesundheitsgründen. «Diese Praxis kann in die Abhängigkeit führen», sagt Karina Sadowsky.
Der «Fingertest» ist also ein Stereotyp des Fernsehkrimis, das mit der Wirklichkeit ebenso wenig zu tun hat wie das Auto, das beim kleinsten Kabelbrand explodiert (siehe S. 35). Richtige Kommissare gehen die Sache wissenschaftlicher an: Sie haben Schnelltests dabei, mit denen sie das Pulver identifizieren können.
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Wenn man die Beine häufig übereinanderschlägt, bekommt man Krampfadern
Stimmt nicht. Man liest den Tipp in vielen Ratgebern: Wer viel mit übereinandergeschlagenen Beinen dasitze, der behindere den Blutfluss in den Venen, und das könne auf die Dauer zu Krampfadern führen. Es gibt zwei Hauptrisikofaktoren für ausgeleierte Venen: eine gewisse genetische Veranlagung sowie das Alter. Das jedenfalls sagtemir Eberhard Rabe, der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie (das ist die Lehre von den Gefäßerkrankungen).
Gegen beides kann man wenig tun. Aber es gibt einen weiteren Risikofaktor, auf den wir durchaus einen Einfluss haben: Auch Übergewicht trägt nämlich zur Entstehung der nicht nur kosmetisch bedenklichen Aderschäden bei.
Hinsichtlich der übereinandergeschlagenen Beine sagt Rabe nur: «Das ist Quatsch.» Wer schon Krampfadern habe, bei dem könne diese Sitzposition zu zusätzlichen Beschwerden führen, vielleicht bemerke er auch die Krampfadern nach einem langen Tag im Sitzen zum ersten Mal. Ursächlich ist diese Körperhaltung jedoch nicht. Das heißt umgekehrt: Man kann die Krampfadern nicht verhindern, indem man in jungen Jahren diese Sitzposition meidet.
Die Kinder von heute glauben, dass Kühe lila sind
Stimmt nicht. Die Legende geht zurück auf einen Schüler-Malwettbewerb, der Mitte der 90er Jahre in Bayern stattfand und an dem 40 000 Kinder teilnahmen. Als sie eine Kuh ausmalen sollten, wählten tatsächlich 30 Prozent der Schüler die Farbe Lila, offenbar in Anlehnung an die Werbung eines Schokoladenherstellers.
Aber was beweist das? Zunächst einmal nur, dass die Werbung offenbar wirkt. Aber glaubten diese Kinder wirklich, Kühe seien lila, oder fanden sie ihre Malerei einfach nur witzig? Diese Frage ist daraufhin tatsächlich wissenschaftlich untersucht worden. Soziologen von der Universität Marburg beschlossen 1997, das Naturbild von Kindern genauer zu untersuchen – in einer Studie mit dem bezeichnenden Titel «Lila Kuh»
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2003 wurde die Erhebung noch einmal in einer kleineren Gruppe wiederholt.
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass mit dem Naturbildvon Kindern und Jugendlichen tatsächlich einiges nicht in Ordnung ist – offenbar aufgrund mangelnder Erfahrung, aber auch wegen der Vorstellung, die ihnen ihre Eltern vorleben. Die Kinder idealisieren die Natur zu einer idyllischen, harmonischen Parallelwelt, in der der Mensch nichts verloren hat. Bäume zu pflanzen ist gut, Bäume zu fällen ist böse, und der Jäger ist sowieso ein Mörder.
«Bambi-Syndrom» nannten die Forscher das. Bezüglich der lila Kuh konnten sie allerdings Entwarnung geben – den Unterschied zwischen Werbung und Wirklichkeit sahen praktisch alle Kinder. Allerdings glaubten elf Prozent der Kinder 2003, dass Enten gelb seien – 1997 waren es noch sieben Prozent.
Leere Kühltruhen verbrauchen mehr Strom als volle
Stimmt. Halten wir erst mal fest: Wir reden nicht vom Einfrieren – das verbraucht mit Abstand die meiste Energie. Wir stellen uns zwei Kühltruhen vor, die eine bis
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