STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom

sich wieder neben Archie, der ihm – obwohl immer noch in seine eigenen Gedanken vertieft – anerkennend in die Schulter knuffte.
    Archie hatte die Informationen mit einem lachenden und einem weinenden Auge aufgenommen. Ja, sein Vater war wahrscheinlich immer noch am Leben. Aber wenn dem so war, wurde er gerade in einem merkwürdigen wissenschaftlichen Experiment als Versuchskaninchen missbraucht.
    Â»Ich nehme an, dass du eine Menge Fragen hast. Die würde ich dir gerne beantworten«, sagte Highwater und musterte Archie eingehend.
    Er wusste gar nicht, wo er anfangen sollte. Was bedeuteten Doktor Dooms Experimente für seinen Vater? Gab es irgendwelche Hinweise auf den Standort von Dooms Labor? Wenn sie erst herausgefunden hatten, wo es sich befand – wie würden sie das Gemeine Genie überwältigen und die Geiseln befreien? Archie wollte Highwater über jedes noch so kleine Detail ihres Plans ausfragen, doch von einer merkwürdigen Mischung aus Erleichterung und Angst überwältigt, konnte er überhaupt nicht sprechen.
    Â»Ich habe eine Frage«, meldete sich Barney zu Wort.
    Â»Ja, Barney?«, fragte Highwater.
    Archie lächelte. Er war seinem Freund dankbar dafür, dass er sich einschaltete und das Wichtigste für ihn klärte.
    Â»Kriegen wir irgendwelche coolen Gadgets?«, fragte Barney.
    Â»Gadgets?«, wiederholte Archie verwirrt.
    Â»Ja, Gadgets«, bestätigte Barney. »Im Film bekommen die verdeckten Ermittler vor Antritt ihrer Mission immer eine Menge abgefahrene technische Geräte. Und eine von diesen Spielereien hat immer eine willkürlich erscheinende, aber dennoch sehr spezifische Funktion, die der Agent genau dann gebrauchen kann, wenn er im feindlichen Lager in Gefahr gerät. Und wo wir schon dabei sind, wir brauchen auch einen Namen für unsere Dienststelle«, brabbelte Barney aufgeregt. »Irgendeine coole Abkürzung, so was wie PANTHER oder so.«
    Â»Die ist abgefahren, nicht wahr?«, stimmte ihm Grey betont lässig zu. »Wofür stehen die einzelnen Buchstaben?«
    Barneys runde Wangen färbten sich hellrosa. »Keine Ahnung«, nuschelte er. »Ich fand den Namen nur irgendwie cool.«
    Â»Korrigiert mich, wenn ich da falschliege«, Highwater seufzte, »aber das Prinzip einer Abkürzung ist ja wohl, dass jeder ihrer Buchstaben für einen anderen Begriff steht.« Sie schwelgte einen Moment lang in ihrer Überlegenheit, bevor sie weitersprach: »Bevor ihr beiden euren Dienst antretet, müsst ihr noch etwas unterschreiben. Formalitäten …«
    Â»Und die Gadgets?«, fragte Archie, der mit der Abfuhr, die Barney bekommen hatte, nicht einverstanden war. »Sie hatten gesagt, dass Sie alle unsere Fragen beantworten würden.«
    Â»Ja, genau.« Highwater schnippte mit den Fingern, als wenn ihr das Thema nur kurz entfallen wäre. »Die Gadgets.«

Kapitel 15

    Ihre Absätze klackerten auf dem Marmorboden, als sie zum anderen Ende des Raumes schritt, wo sich eine lange Werkbank befand, auf der auseinandergebaute Radios, ausgeschlachtete Computer und die Innereien diverser anderer Haushaltsgeräte herumlagen. Holden Grey nahm im Vorbeigehen einen weißen Laborkittel von einem Haken an der Wand und streifte ihn über.
    Archie, Barney und Agentin X-Ray folgten den beiden und versammelten sich um den Tisch.
    Â»Okay, Leute.« Greys blasse Augen zwinkerten. »Wir beschränken uns auf das Wesentliche und kochen das hier etwas runter. Ich werde euch jetzt in die Ausrüstung einweisen, die ich für eure geheime verdeckte Mission entwickelt habe.«
    Archie fühlte, wie Barney vor Begeisterung erstarrte, als Holden Grey etwas von der Arbeitsfläche hinter sich nahm. Als Grey sich wieder umdrehte, hielt er einen schwarzen Plastikblock zwischen Daumen und Zeigefingern beider Hände.
    Â»Das hier«, verkündete er ehrfürchtig flüsternd, »ist das, was ich als Tragbares Kommunikations- und Bildübertragungsgerät bezeichne.«
    Archie nahm das Gerät in Augenschein, das ungefähr die Größe eines Skatblatts hatte. »Und welche Funktionen hat es?«, fragte er.
    Grey lächelte stolz. »Dieses so unscheinbare Objekt ermöglicht es, Nachrichten von überall in der Welt fernmündlich zu übertragen.«
    Agentin X-Ray stöhnte.
    Archie und Barney tauschten verwirrte Blicke aus.
    Â»Es ist also …«, versuchte Archie