STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom
dingfest zu machen.«
Agentin X-Ray sah ihre Vorgesetzten unsicher an und nuschelte: »Die glauben uns ja nicht. Sie sagen, Feindt kommt als Schurke nicht infrage.«
»Und wieso?«, fragte Archie.
Es quietschte, als Highwater sich in ihrem Ledersessel bewegte.
Agentin X-Ray untersuchte ihre Haarspitzen auf Spliss.
Eine lange Pause folgte, bevor Holden Grey das Wort ergriff. »Offiziellen Berichten zufolge«, sagte er skeptisch, »hat ihn der Special Air Service vor zwei Jahren hochgejagt.«
»Was meinen Sie damit?«, fragte Archie.
»Sie haben ihn in seinem geheimen Versteck in die Luft gejagt«, erklärte Grey. »Die verkohlten Ãberreste von Feindt konnten nur noch per DNA -Analyse identifiziert werden.«
Archie blinzelte die drei MI 6-Agenten an und runzelte die Stirn. »Ich weià nicht, ob ich mich jetzt etwas dumm anstelle, aber ⦠wenn er tot ist, scheidet er dann nicht als Verdächtiger aus?«
»Uns ist klar, dass unsere Mission gewisse Herausforderungen beinhaltet, Archie«, sagte Highwater.
Archie schnaubte. »Welche denn, mal davon abgesehen, dass Ihr einziger Verdächtiger nicht mehr am Leben ist?«
Peinliches Schweigen breitete sich aus, bis von der gegenüberliegenden Seite zögerlich ein Vorschlag in den Raum geworfen wurde.
»Oder er möchte , dass wir denken, dass er nicht mehr lebt.«
Alle drehten sich um und sahen Barneys rundes Gesicht hinter der Ecke hervorlugen.
»Soweit ich mich erinnere, wurdest du darum gebeten, uns zu verlassen«, bemerkte Agentin X-Ray gehässig.
»Die Tür ist abgeschlossen«, erklärte Barney und zeigte peinlich berührt auf den Ausgang. »Ich wollte nicht stören.«
»Könntest du uns das bitte näher erklären, Barney?«, befahl Highwater.
Barney wirkte erst überrascht, schob sich dann aber um die Ecke herum zurück in den Raum. »Ich meinte, Feindt kann seinen eigenen Tod nur vorgetäuscht haben. Das ist grundlegendes Agentenhandwerk. Sich ÃberwachungsmaÃnahmen entziehen und so. Oder nicht?« Er zuckte mit den Schultern und kratzte sich am Kopf.
»Nicht wirklich«, korrigierte ihn Highwater. »Sich schnell in einen Hauseingang werfen oder in letzter Minute aus dem Zug springen, das sind Klassiker, wenn es darum geht, sich ÃberwachungsmaÃnahmen zu entziehen. Aber den eigenen Tod vortäuschen â das ist eindeutig zu viel des Guten.«
»Oh, okay.« Barney klang niedergeschlagen. »Ich meine nur, weil Null-Null-Sechs das in Goldeneye so gemacht hat.«
»Wie bitte?«
»Alec Trevelyan, gespielt von Sean Bean, war Null-Null-Sechs.« Barney hob die Hände, als ob das zu den Dingen auf der Welt gehörte, über die jeder Bescheid wissen musste. »Bei einer Mission mit James Bond in einer russischen Waffenfabrik täuschte er seinen eigenen Tod vor. Da der MI 6 dachte, er sei nicht mehr am Leben, konnte er sich frei bewegen und zum Kopf des gemeinen Janus-Syndikats aufsteigen.«
Highwater sah Barney an, wobei sie sich nachdenklich mit einem Stift gegen die Zähne klopfte. Dann fragte sie: »Und wie erklärst du die Ãbereinstimmung mit der DNA im ausgebrannten Labor?«
Barney rollte mit den Augen und wagte sich noch ein paar Schritte weiter in den Raum hinein. »Als Wissenschaftler hat er sich auf Gentechnik spezialisiert, oder nicht?«, erklärte er in einem an Verzweiflung grenzenden Tonfall. »Vielleicht hat er sich selber geklont oder seine Gene mit denen von einem seiner Handlanger vermischt oder irgendwie so was. Ich meine, für einen Genwissenschaftler sollte es doch nicht schwer sein, die eigene DNA zu vervielfältigen und sie in irgendein anderes Gewebe einzupflanzen, damit die Behörden ihn für tot erklären.«
Highwater sah Holden Grey und Agentin X-Ray fragend an. Beide reagierten mit einem zaghaften Nicken.
»So dargestellt klingt das in der Tat nach grundlegendem Agentenhandwerk.« Highwater kritzelte aufgeregt etwas in ihren beigefarbenen Ordner.
»Gute Arbeit, Barney. Wir sind kurz zuvor selbst zu einer ähnlichen Schlussfolgerung gekommen.« Sie kritzelte hektisch weiter.
»HeiÃt das, ich bin dabei?« Barneys Wangen erröteten.
»Jemanden mit deiner einzigartigen Erfahrung können wir definitiv gebrauchen«, erklärte Highwater und streckte Barney eine Hand entgegen. »Willkommen im Team.«
Strahlend stellte Barney
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