STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom
Archie abwesend.
»Das ist ganz einfach«, erklärte Gemma, als würde sie mit einem Kleinkind sprechen. »Ich warte so lange, bis ich mir sicher bin, dass ihr beiden Knalltüten mit den Polizisten mitgegangen seid. Dann schiebe ich Finn in den Fahrstuhl und wir verlassen das Hotel durch die Hintertür. Dort wartet ein Mitarbeiter der britischen Regierung, der mich zum Flughafen bringen wird.«
» Das habe ich schon verstanden«, sagte Archie. »Was ich nicht verstanden habe ist, woher Doktor Doom wusste, dass Karl Schumaker gestern einen Freund in der Galerie treffen wollte.«
»Nachricht«, sagte Barney bestimmt.
»Wie bitte?«
»Vielleicht hat Schumacher sich per SMS verabredet.« Barney dachte laut darüber nach, was passiert sein könnte. »Nachdem er sich für ihn entschieden hatte, hat er sich einfach in Schumakers Handynetz eingehackt und dort einen Trojaner installiert, der die Aktivitäten auf seinem Handy an Dooms Versteck weitergeleitet hat.«
Archie sah Gemma an. »Hat er da recht?«
»Könnte schon sein«, sagte sie und zog dabei ein Wer-hätte-das-gedacht ? -Gesicht.
»Mein Name stand in dem Rucksack, den wir vor der Galerie zurückgelassen haben.« Archies Herz schlug plötzlich schneller, als er sich daran erinnerte. »Wenn er meinen Namen wüsste, hätte er sich dann nicht auch in mein Handy hacken und deine Nachricht lesen können? Dann wüsste er jetzt, dass wir uns in diesem Hotel verstecken!«
»Nie im Leben«, versicherte ihm Barney. »Der MI 6 nutzt hochentwickelte Software, um die Nachrichten zu verschlüsseln, die an Agenten im AuÃendienst geschickt werden. Die Buchstaben werden komplett durcheinandergewürfelt, bevor sie in die Weiten des Datennetzes hinausgesandt werden. Die Nachricht ist dann nicht mehr lesbar, bis sie durch die Decodierungssoftware auf dem Handy des Agenten geschleust wird. Ist das nicht so, X-Ray?«
»Auf jeden Fall«, stimmte Gemma Barney zu. »Nur leider hat die STINKBOMBE zurzeit noch keinen Zugang zur gesamten Spionageabwehrtechnologie des MI 6. Deswegen hab ich dir die Nachricht einfach von meinem normalen Handy geschickt.«
»Und ich habe keine Decodierungssoftware«, fügte Archie hinzu.
»In diesem Fall â¦Â« Barney nickte, als würde er sich die Informationen noch mal durch den Kopf gehen lassen, »⦠sind wir geliefert!«
Gemma schüttelte den Kopf. »Nicht unbedingt. Es hätte Doom einiges an Zeit gekostet, eine Software zu entwickeln, mit deren Hilfe er deinen digitalen Fingerabdruck hätte auslesen können«, sagte sie. »Alles, was er bis jetzt realistischerweise geschafft haben könnte, wäre, sich in die Datenbank deines Telefonanbieters einzuhacken. Im schlimmsten Fall hat er deine Nummer rausgefunden.«
Archie erinnerte sich daran, dass sein Handy schon vor einiger Zeit gepiept hatte, und nahm es aus der Hosentasche. Als er die Nachrichten aufrief, begann sein Herz zu rasen.
»Ich hab heute Morgen eine SMS bekommen«, berichtete er atemlos.
»Herzlichen Glückwunsch«, sagte Gemma. »Ich habe mich auch total gefreut, als ich meine erste bekommen habe.«
»Ach ja? Und kam deine auch von einem Gemeinen Genie?«
Barney und Gemma erstarrten.
»Ja, ihr hört richtig.« Archie nickte und tippte mit dem Finger auf den Touchscreen seines Handys. »Die Nachricht kommt von Doktor Doom höchstpersönlich.«
Kapitel 30
Archie räusperte sich, rückte seine Brille zurecht und las die Nachricht vor:
Master Hunt, dein Vater ist am Leben ⦠noch! Um 14 Uhr wird das letzte Präparat bei mir eintreffen. Dann werde ich meine Genialität unter Beweis stellen, indem ich den genetischen Bauplan für meinen unbesiegbaren Krieger erstelle. Wenn du die Polizei rufst, wirst du deinen Vater nie wiedersehen. Und komm nicht auf die Idee, in meinem schönen Versteck hier im Caesarâs Palace herumzuschnüffeln. Das fehlt mir gerade noch! Selbst wenn du es finden solltest, musst du einen Code eingeben, um überhaupt hier reinzukommen. Also beherzige meinen Rat â geh nach Hause. Du kannst hier nichts ausrichten!
Archie las sich den Text noch zweimal durch und blickte dann von Barney zu Gemma.
»Was denkt ihr?«, fragte er.
»Unglaublich«, sagte Gemma.
»Total!« Barney war begeistert. »Er hat sein eigenes Versteck â wie cool ist das
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