Stinker!
man sagen: »Ich bin ein großer Fan des Typs von den Nachrichten oder des Präsidenten eines weit entfernten Landes.« Das ist einfach Blödsinn.
»Als wir gestern miteinander gesprochen haben, kam mir deine Idee aus irgendeinem Grund sehr bekannt vor. Ich kam aber nicht darauf, woher … und dann ist es mir auf dem Heimweg blitzartig eingefallen. Mir fiel ein Brief ein, den ich irgendwo gelesen hatte, ein Brief von Benjamin Franklin, den er nannte: ›Ein Brief an eine königliche Akademie‹«
Ich wusste nicht, warum Mr Michaels mir das erzählte. Aber weil er sich so aufgeregt anhörte, war mir sofort klar, dass ich nicht in irgendwelchen Schwierigkeiten steckte. Irgendwie schien es so, als hätte ich mein Glück Benjamin Franklin zu verdanken.
Mr Michaels sprach weiter. »Franklin schrieb diesen Brief 1781 an die königliche Akademie in Brüssel.«
Oh, nein. Ich fing schon an, mich zu langweilen. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und sagte: »Damals im 18. Jahrhundert gab es viele Wettbewerbe, die von Akademien oder Universitäten ausgeschrieben wurden. Die Akademien stellten den Denkern ihrer Zeit eine Frage oder Aufgabe. Franklin schrieb diesen Brief als Vorschlag für einen Wettbewerb. Und in dem Brief schreibt Franklin:« – nun las er vom Computerbildschirm ab – ›Es ist allgemein wohlbekannt, dass bei der Verdauung unserer normalen Nahrung, die da in den Schüsseln der menschlichen Kreaturen geschaffen oder hergestellt wird, eine gehörige Menge Wind produziert wird. Dieser Luft das Entkommen und das Vermischen mit der allgemeinen Atmosphäre zu gestatten ist anstößig für die Gesellschaft wegen der stinkenden Gerüche, die damit einhergehen. Das führt dazu, dass alle wohlerzogenen Menschen zur Vermeidung solcher Ärgernisse gewaltsam die Bemühungen der Natur zurückhalten, diese Winde abzulassen.‹« Hier brach er ab.
»Hast du so weit folgen können?«, fragte er.
»Kein bisschen«, sagte ich.
»Also gut. Was Franklin in seinem Brief sagt, ist, dass jedermann Gas entwickelt. Und dann, dass alle wissen, dass dieses Gas stinkt, und daher bemüht sich jeder, dieses Gas zurückzuhalten, damit er die anderen Leute nicht verärgert.«
»Klingt logisch«, sagte ich.
»Der Brief geht noch weiter … ›Ginge es nicht um den ekelhaft anstößlichen Geruch, der solches Entweichen begleitet, litten höfliche Menschen wahrscheinlich nicht stärker unter diesem Hemmnis, ihre Winde in Gesellschaft zu entlassen, als dem, sich die Nase zu schnäuben.‹« Wieder brach er ab.
»Hast du mir folgen können?«, fragte er.
»Leider … nein«, sagte ich.
»Okay. Er sagt, wenn das Gas nicht schlecht riechen würde, müssten sich die Menschen nicht genieren, sich in der Öffentlichkeit zu erleichtern. Dann wäre es nämlich nicht schlimmer, als sich die Nase zu putzen.«
»Gut. Ich verstehe, was Sie meinen«, sagte ich.
Er fuhr fort: »›Meine Preisfrage sollte aus diesem Grunde die sein, ein Mittel zu entdecken, gesund und nicht unangenehm, das, vermischt mit unserer normalen Nahrung und den Soßen, bewirkt, dass die natürliche Abgabe von Winden aus unserenKörpern nicht nur nicht anstößig, sondern auch angenehm riecht wie Parfüm.‹«
»Parfüm hab ich verstanden«, sagte ich.
»Er schlägt also vor, die königliche Akademie solle jemandem die Aufgabe stellen, etwas zu erfinden, das unter das Essen gemischt die Gase der Menschen gut riechen lässt.«
»He, das ist doch meine Idee.«
»Genau«, sagte er. »Und das ist genau der Grund, warum dein Projekt angenommen wurde. Wie es aussieht, willst du mit deiner verrückten Idee, so seltsam sie auch sein mag, genau die Aufgabe lösen, die Benjamin Franklin vor mehr als zweihundert Jahren der Forschungsgemeinde vorgetragen hat.«
Langsam wurde mir etwas mulmig. Mit einem Mal hatte sich das von einer Idee für einen albernes Forschungsprojekt in etwas viel Größeres verwandelt. Mr M war sehr aufgeregt.
Er fuhr fort. »Es kommt noch besser«, sagte er weiter. »Franklin fährt fort und sagt: ›Es sollte auch bedacht werden, welch geringe Bedeutung für die Menschheit diejenigen hatten oder für welchen geringen Anteil der Menschheit die Entdeckungen in der Wissenschaft sinnhaftig waren, die die Philosophen berühmt gemacht haben. Gibt es heutigen Tages zwanzig Männer in Europa, die glücklichersind oder es einfacher haben wegen des Wissens, das sie aus den Lehren des Aristoteles gezogen haben? Welchen Trost können die Wirbel von Descartes
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