Stinker!
Kindern in meiner Klasse und wie ich zu dem Spitznamen Stinker gekommen bin, zu erklären. Er sah aus, als würde er echt zuhören, machte sich sogar Notizen auf einem Block mit gelben Post-its.
»In Ordnung. Ich werde da noch mal drüber nachdenken und komme dann entweder heute später am Tag oder morgen wieder auf dich zu.«
»Sie meinen, dass Sie mich das vielleicht tatsächlich machen lassen?«
» Vielleicht dürfte hier das entscheidende Wort sein. Ich finde es eine sehr eigenwillige Idee, doch sie scheint mit Mr Cherubs Kriterien übereinzustimmen, und es scheint mir, dass du wirklich an dem … äh … Thema interessiert bist.«
»Vielen Dank«, sagte ich. Dann stand ich auf und verließ das Büro. Scott kam gerade mit seiner Klasse den Flur entlang. Alle sahen mich mit diesem »Mensch-hast-du-einen-Ärger-Blick« an, mit dem alle angesehen werden, die zum Rektor müssen. Scott fielen fast die Augen aus dem Kopf. Mit den Lippen formte er lautlos: »Was ist passiert?«, und ich formte ebenso lautlos zurück: »Erzähl ich beim Mittagessen.«
Dann entdeckte ich meine eigene Klasse, die hinter ihm den Flur entlangkam. Alle bedachten mich mit demselben Blick, und Mr Cherub sagte: »Bitte reih dich in die Klasse ein, Emerson. Du und ich, wir sprechen später miteinander.«
»Ist gut«, sagte ich und reihte mich ein. Dann fiel mir auf, dass ich lächelte, und ich konnte mich nichterinnern, wann ich in der Schule zum letzten Mal gelächelt hatte. Ich hatte dem Rektor gegenübergestanden und überlebt. Ich würde allen anderen davon erzählen können.
Ich biss in mein Schinkenbrot, das meine Mutter mir eingepackt hatte, und sofort zupfte mich jemand am Hemd. Es war Scott. »Ich kann es nicht glauben«, sagte er.
»Was kannst du nicht glauben?«, fragte ich.
»Ich kann nicht glauben, dass Mr Cherub dich zum Rektor geschickt hat, weil du wieder in seinem Unterricht gefurzt hast.«
»Ich hab niemals im Unterricht gefurzt, und deshalb war ich auch nicht beim Rektor«, antwortete ich.
»Aber weshalb warst du denn dann beim Rektor?«
»Wegen meiner Idee für das Forschungsprojekt«, sagte ich.
»Was willst du denn machen?«, fragte er.
»Ich will ein für alle Mal die Sache mit den Fürzen in Ordnung bringen. Ich möchte etwas finden, damit sie besser riechen.«
»Bist du verrückt? Willst du für den Rest deines Lebens Stinker genannt werden? Meinst du etwa, irgendwer möchte mal Mrs Stinker werden, wenn du erwachsen bist?«
»Ich werde nicht für immer der Stinker bleiben. Und davon mal ganz abgesehen, wenn ich die Sache mit den Fürzen in Ordnung bringen kann, gibt es so etwas wie einen stinkenden Furz ja nicht mehr.«
»Dafür bleibst du lebenslang der Stinker.«
»Möglich«, antwortete ich. »Wir werden sehen.«
Grünes Licht
Als ich mich am nächsten Tag nach der Pause an meinen Tisch setzte, sah ich einen gelben Notizzettel in meinem Fach. Ich lief durch das Klassenzimmer und nahm ihn raus.
Du hast grünes Licht. Ich habe mit Mr Cherub gesprochen, und dein Projekt ist genehmigt. Komm mal in mein Büro.
Mr Michaels
Mr C beobachtete, wie ich die Nachricht las und sagte: »Keith, geh mal runter ins Sekretariat. Mr M möchte dich sprechen.« Die ganze Klasse machte »OOOhhh«, als ob ich großen Ärger hätte. Ich lächelte und machte mich auf den Weg nach unten.
Besten Dank, Benjamin Franklin
Ich saß in dem großen Ledersessel Mr Michaels gegenüber. Er war noch am Telefonieren und bedeutete mir mit einer Handbewegung, dass ich kurz warten sollte.
Ich saß da und versuchte, ungezwungen zu wirken. Ich wollte nicht, dass es so aussah, als würde ich ihn anglotzen, deshalb sah ich mich in seinem Büro um.
Sofort blieb mein Blick an seinem Computerbildschirm hängen. Er hatte die Seite einer Suchmaschine aufgerufen. Im Suchfeld standen zwei Wörter.
Das erste war »Franklin« und das zweite »Fürze«.
Nun war ich sicher, ganz bestimmt war ich eingeschlafen und würde bald zu den Düften meiner kleinen Schwester aufwachen, die mich wieder »einstaubte«.
Stattdessen legte Mr Michaels den Hörer auf und sagte: »Aha, ich sehe, du hast meine Nachricht bekommen.«
Ich nickte.
»Ich glaube kaum, dass du das weißt, aber ich bin zufällig ein großer Fan von Benjamin Franklin.«
Mir ist noch nie jemand begegnet, der zufällig ein »GROSSER« Fan von Benjamin Franklin ist. Ich kenne Leute, die Fans der Yankees oder der Mets sind, aber doch nicht von Benjamin Franklin. Das ist fast so, als würde
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