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Stinker!

Stinker!

Titel: Stinker! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Essen
    Ein Löffel Zucker
    Zuckerwatte
    Kräuter
    Geriebene Zitronenschale
    Seifenflocken
    Blütenstaub
    Babypuder
    Ich beschloss, noch heute Abend meinen ersten Versuch zu starten. Warum abwarten und sich Gedanken machen. Ebenso gut konnte ich mit der Arbeit loslegen. Als Erstes beschloss ich, meine Familienmitglieder auf eine strenge Diät zu setzen, denn dann würden sich die Nahrungsmittel, die sie zu sich nahmen, nicht ändern. Es würde sich nur das ändern, was ich ihnen zusätzlich gab. Bis zur Projektpräsentation hatte ich einen Monat Zeit. Ich würde ihnen vier Dinge zu essen geben, jedes davon eine Woche lang, und dann abwarten, ob sich ihr Gasgeruch in irgendeiner Weise verbesserte.
    Ich rief alle zusammen und erklärte ihnen meine Vorstellungen. »Ich mache nicht mit«, fing meine Mutter an.
    »Aber was ist damit, deinen Sohn zu unterstützen?«, fragte ich.
    »Du hast da etwas sehr Wichtiges vergessen, Keith«, sagte sie.
    »Und was ist das, Ma?«
    »Du vergisst, dass ich gar kein Gas von mir gebe. Eine Dame tut sowas nicht.«
    »Jetzt hör aber mal, Ma. Du willst mir erzählen, dass du nie Gas von dir gibst?«
    »Jetzt wiederholst du die Dinge«, bemerkte sie.
    »Niemals nie?«
    »Nicht einmal«, behauptete sie. Mein Vater fing an zu lachen.
    »Von dir will ich gar nichts hören, Mr Oops«, sagte sie.
    »Keith, jetzt hör mir genau zu. Ich scheide kein Gas aus, und ich will auch nicht an deinem kleinen Furzwettbewerb teilnehmen. Ich werde dich unterstützen und dir in jeder Weise helfen, die mir möglich ist, doch ich werde kein Gegenstand deiner Versuche sein.«
    »Ich will bei dem Wettbewerb mitmachen«, rief meine Schwester. »Kann ich einen Preis gewinnen?«
    »Nicht so richtig«, antwortete ich. »Es ist nicht diese Art von Wettbewerb, Emma. Es ist überhaupt kein richtiger Wettbewerb. Ich möchte einfach nur herausfinden, ob ich es hinkriege, dass Fürze gut riechen.«
    »In diesem Haus sagen wir nicht Furz«, beharrte meine Schwester. »Wir nennen sie Blubber. Und Blubber riechen nicht gut. Sie riechen eklig«, sagte sie und verzog das Gesicht.
    »Ich weiß. Ich versuche sie zu reparieren, damit sie gut riechen.«
    »Deine Schwester und ich würden dir gerne dabei helfen«, warf mein Vater ein.
    »Prima. Das Erste, was wir zu besprechen haben, ist euer Speiseplan. Ihr müsst einen Monat lang dasselbe essen. Wir können euren Speiseplan in keiner Weise ändern, denn das würde die Ergebnisse verfälschen.«
    »Ich möchte Kekse essen«, sagte meine Schwester.
    »Ich auch«, fügte mein Vater hinzu.
    »Bestimmt nicht«, warf meine Mutter ein. »Ich werde euch jeden Abend Hühnerbrust mit Reis und Salat machen.«
    »Ich will nicht Salat und Hühnchen, ich will Kekse«, wiederholte meine Schwester.
    »Du kannst nicht einen ganzen Monat lang nur Kekse essen«, wandte meine Mutter ein.
    »Dann will ich Kekse und Eis.«
    »Du wirst Hühnchen essen, weil das gut für dich ist. Du kriegst außerdem Reis und einen Salat. Und wenn du all das jeden Abend isst, dann backe ich dir auch Kekse. Ist das ein Vorschlag?«
    »Okay, aber dann will ich bloß die Kekse. Das Hühnchen muss ich dann doch nicht essen?«
    »Emma, willst du bei dem Versuch von deinem Bruder mitmachen oder nicht?«
    »Das will ich schooon«, sagte sie weinerlich.
    »Okay, dann wirst du essen, was Mami für dich macht.«
    »Is gut«, sagte sie, wieder weinerlich.
    »Wir müssen zu eurem Essen immer noch eine Sache dazutun. Ich möchte, dass ihr das eine Woche lang zusammen mit eurer anderen Nahrung esst. Ich gehe nach meiner Rubrik vor und behalte jede Verbesserung im Auge. In der ersten Woche müsst ihr das essen, was Ma euch macht, damit ich eine genaue Vorstellung davon bekomme, wie schlimm eure ›Blubse‹ sind.«
    »Wann willst du damit anfangen?«, fragte mein Vater.
    »Wie wäre es mit heute Abend?«, fragte ich zurück.
    Wir aßen, und dann ging ich in mein Zimmer und wollte Playstation spielen. Ich hatte gerade angefangen, als meine Schwester hereinkam.
    »Ich bin bereit«, sagte sie.
    »Bereit zu was?«, fragte ich.
    »Ich bin bereit, für dich einen Blub zu machen.«
    »In Ordnung«, sagte ich. »Lass ihn noch nicht los. Ich muss erst meinen Notizblock holen.« Als ich losging, merkte ich, wie mir ein bisschen schlecht wurde. Wollte ich wirklich, dass meine kleine Schwester jetzt einen Furz ließ, und den dann absichtlich beriechen? In diesem Augenblick wurde mir klar, worüber Franklin sprach, wenn er sagte, das würdedie

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