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Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Titel: Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geraldine Hauck
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sie wäre im neunzehnten Jahrhundert stehengeblieben. Der Straßenbelag bestand vollkommen aus Kopfsteinpflaster und die Häuser waren alle in einem viktorianischen oder im Art Déco Stil gehalten. Sogar die Beleuchtung der Straßen glich den alten Laternen, die man noch per Hand anzünden musste. An manchen Häusern ragten riesige, steinerne oder metallene Türme empor. Einige von ihnen waren aus Bronze, oder einem schwarzen Metall und standen stark im Kontrast mit den steinernen Türmen. Jedoch waren sie alle miteinander verbunden. Von ihrem Aussehen aber könnte man meinen, dass sie alle von Menschen gebaut wurden, die sich vor mehr als hundert Jahren so die Wolkenkratzer der Zukunft vorgestellt hatten. Man könnte sogar behaupten, sie wären in einem Barocken Stil gebaut worden.
    Auch wenn die Stadt fast nur aus riesigen Türmen bestand, konnte man dennoch gewisse Parallelen mit unserem New York erkennen. Jedoch waren diese spiegelverkehrt, sogar die ganzen Autos fuhren auf der linken Seite und die Wörter waren in Spiegelschrift.
                  Ein weiteres, metallenes Luftschiff schwebte über die Insel hinweg. Nicht weit von ihm entfernt flog ein dunkler Drache, dessen Rücken mit vielen Taschen vollgepackt war, pfeilschnell vorbei, einen der großen Türme anvisierend.
    Auf den Straßen herrschte ein munteres Treiben vieler Autos, Roboter und Fußgänger. Selbst die Menschen trugen Klamotten wie aus dem neunzehnten Jahrhundert. Die einzigen Dinge, die nach den Autos an das einundzwanzigste Jahrhundert erinnerten, waren die vielen Werbetafeln und die ganzen goldbraun leuchtenden Hologramme, die Nachrichten oder die Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel zeigten. Doch auch dies wirkte zusammen mit den Fahrzeugen nicht gerade Modern. Trotz allem hatte die Stadt mit den vielen Hologrammen und fliegenden Transportmitteln etwas sehr futuristisches.
    Es waren jedoch nicht nur Maschinen, die in der Luft flogen. Auch viele Drachen der verschiedensten Größen, die Teilweise Personen transportierten und sogar Menschen, aus deren Rücken metallene Flügel herausragten, waren darunter. Dadurch war nicht nur auf den Straßen dichter Verkehr. Bei all den hohen Türmen, durch die sogar Straßen verliefen, war es wohl die schnellste Methode wenn man einfach fliegt.
     
    Tiefer in der Innenstadt, etwas abgelegen von den ganzen Menschen, leuchtete im untersten Stockwerk das rote und blaue Licht von mehreren Polizeiwagen hell in eine kleine Seitengasse. Auf dem Boden der Passage lag eine Person in einer großen, dunkelbläulichen Blutlache. Mehrere Polizisten und auch zwei Roboter befanden sich am Tatort. Der finster drein blickende Edward Spade ging langsam darauf zu.
    »Verdammt, schon wieder! Was ist hier nur passiert?«, murmelte er leise zu sich selbst.
    Der junge FBI Agent war vom Anblick der Leiche weder überrascht noch angewidert, hatte er doch schon mehrere ähnliche solcher Fälle erlebt. Sein Blick zeigte nichts als Verachtung, so als würde er den Täter bereits kennen.
    Er sah schwächlich aus und war sogar blasser als die anderen Menschen. Da er auch sehr dünn war, wirkte er fast so wie ein gebrechlicher toter Baum, der schon bei einem kleinen Windhauch umfallen könnte. Sein kurzes brünettes Haar hatte sich in den fünf Jahren kein bisschen verändert und hing noch immer zerzaust in sein Gesicht, dass auch noch jetzt nicht einmal mit seinem Hut verstecken konnte. Sein Anzug schien seine besten Jahre auch schon weit hinter sich zu haben.
    Was bei ihm aber besonders auffiel, waren seine strahlenden Augen, deren Bernsteinfarbe voller Leben wirkten.
    Edward sah sich die Leiche genauer an. Der Tote war männlich und mit einem langen schwarzen Mantel bekleidet, der an den Ärmelmanschetten Gold abgesetzt war.
    Sein Gesicht wurde von einer weißen Maske verdeckt, die an den Augenhöhlen eine goldene Umrandung und eine spitzen langen Nase hatte, die an einen Vogel erinnerte. An der rechten Seite war sie zerbrochen wodurch man gut das leblose Auge des Mannes sehen konnte. Eine Perücke war an der Maske angebracht, die aus vielen schwarzen Federn bestand und an der seitlich zwei lange schwarze, stumpfe Hörner herausragten. Edward hatte sich schon immer gewundert, weshalb sie ihr Aussehen ganz verbergen. Als würden sie diesen alten Geschichten über die Draconigena wirklich glauben schenken. Vollkommen lächerlich. Doch da diese Masken das komplette Gesicht mitsamt den Augen verbarg, ging von diesen

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