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Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Titel: Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geraldine Hauck
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als hätte es im inneren viele Stacheln, die sich tief in sein Fleisch bohrten. Seine Augen waren vollkommen weiß. Nur ein grauer Umriss erinnerte an die Iriden. Auch aus seinen Augen und seiner Nase floss eine Menge von dem blauen Blut. Trotz allem musste er noch immer am Leben sein. Er atmete unregelmäßig, so als ob er keine Luft bekommen würde. Seine Finger zuckten immer wieder und seine Augen bewegten sich unkontrolliert. Dennoch wusste Nathaniel, das man seinen Freund nicht mehr retten konnte. Das, was sie ihm angetan haben, ist sein Schicksal und schlimmer als der Tod. Nathaniel wandte seinen Blick ab und richtete ihn stattdessen auf den Hund.
    Es war ein kleiner weißer Fox Terrier, mit einem dicken Verband an seinem linken Vorderbein. Er stand direkt neben Jon und winselte leise, während er mit seiner Nase seinen linken Arm stupste. Nathaniel drehte sich noch einmal um, in der Hoffnung, jemanden zu sehen, doch er war ganz alleine. Nur eine riesige Kugel aus bronzefarbenen Metall und kleinen Flügeln als Verzierung lag auf der Erde. Immer wieder leuchteten kleine Blitze aus ihrem Inneren heraus auf, die sie leicht zucken ließen. Er fragte sich, ob sie vielleicht etwas gesehen haben konnte. Doch sie würden niemals so einen Fehler begehen.
    »Was ist passiert?«, fragte David, der nun ebenfalls angekommen war, aber sofort verstummte, nachdem er auf den leblosen Körper blickte.
    Nathaniel sah sich noch immer um. »Du … du hast nicht zufällig jemanden gesehen?«
    »Außer dir niemanden.«
    Nathaniel atmete tief ein und lief langsam auf Jon zu. Sein Blick war voller Trauer, als er zu ihm hinabsah.
                  »Du verdammter Idiot!«, sagte er leise.
     
                                New York: 25. Sep.
     
    Am Tag seiner Beerdigung standen seine engsten Bekannten vor seinem Grab. Das Wetter hatte sich in den zehn Tagen nicht sonderlich gebessert, es schien sogar noch schlimmer zu sein, da der Wind nun laut heulte. Jons Bruder und die kleine Alice an seiner Seite standen noch immer regungslos vor dem offenen Grab. Auch Isaac bewegte sich keinen Zentimeter. Er wirkte wie versteinert und sah einfach nur mit halb geschlossenem Auge in das tiefe Loch.
    Edwards Vater und seine Mutter gingen langsam auf ihn zu, sprachen jedoch nichts. Wenn man die Beiden zusammen sah konnte man nicht sagen, dass es sich bei ihnen um Vater und Sohn handelte. Während Edward mager und blass war hatte sein Vater etwas mehr Farbe. Sein Gesicht war härter und verlieh ihm einen mürrischen Eindruck. Mit seinen penibel gekämmten Haaren und fein geglätteten Anzug wirkte er mehr als nur Ordentlich. Das einzige was er mit seinen Sohn gleich hatte waren die bernsteinfarbenen Augen.
    Für einen kurzen Moment legte er seine Hand auf Edwards Schulter.
    »Geht es dir gut?«, fragte er.
    »Würdest du dich gut fühlen, nachdem was ich sehen musste?«
    »Hör zu, das, was du angeblich gesehen hast, ist vollkommen unmöglich.«
    »Du weißt sehr genau, wozu das Alkahest imstande ist!« Eine leichte Wut überfiel Edward. »Und wenn ich die Kiste finde, dann musst du mir glauben!«
    Sein Vater wollte gerade darauf antworten, doch da hielt ihn seine Frau zurück, wodurch er sich einfach von ihm Abwandte und weiter auf das Grab starrte. Edwards Mutter machte einen recht freundlichen Eindruck. Auch wenn sie mit ihren dünnen Körper, ihren hübschen Gesicht und den kurzen, leicht gelockten Haar fast wie eine Diva wirkte.
    »Wieso hat er nur nicht auf mich gehört?«, krächzte Alice leise und drückte Edwards Hand fest.
    Er wandte sich ab und sah sich um. Obwohl bereits Einige gegangen waren, war dennoch eine größere Menschenmenge anwesend.
    Einer von ihnen mit rostbrauner Hautfarbe und einer gewaltigen Größe unterhielt sich mit einem älteren Teenager. Er erwiderte seinen Blick für einen Moment. Dieser Mann hatte etwas Merkwürdiges an sich. Das lockige Haar, das man unter seinem Hut sehen konnte war vollkommen weiß und seine smaragdgrünen Augen strahlten eine enorme Ruhe aus.
    Zwei Roboter standen neben ihm. Einer von ihnen ein kleinerer schwarzer Androide dessen Gesicht wie eine Maske aussah. Es hatte nur ein braun leuchtendes Auge mit einer weißen Umrandung. Der andere war das gleiche Modell wie Isaac. Jedoch war dieser vollkommen schwarz, bis auf seine weißen Hörner und die weiße Zahnradumrandung an seinem Auge.
    Der Junge, mit dem sich der Mann unterhielt, war sogar noch einige Zentimeter

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