Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
überhaupt nichts geschehen wäre.
»Was ist denn jetzt wieder mit ihm los?«, seufzte Bobby laut. Er sah sich um. »Wo ist Euer Roboter?«
Edward sah sich ebenfalls um. »Keine Ahnung.«
Erneut seufzte Bobby laut und fuhr auf die Treppe zu, die sich in einem offenen Nebenraum befand. Da die Treppe auch eine Rampe besaß konnte er mühelos hinauf. Edward zögerte einen Moment und spielte mit dem Gedanken einfach zu gehen. Aber es ginge ja schließlich um Adam. Also lief er dem Roboter hinterher.
Kaum waren die beiden oben angekommen schepperte es erneut laut. Es hörte sich so an, als ob jemand etwas gegen die Wand schmeißen würde.
»Bleib gefälligst stehen du kleiner Bastard!«, schrie ein Mann laut.
Die Tür gleich links zu der Treppe schnellte auf. Adam flog hastig hinaus und sah sich nervös im langen Gang um. Als er Edward sah, eilte er sofort auf ihn zu und versteckte sich zitternd hinter seinem Rücken.
»Wo ist er?«, rief der Mann erneut. Im nächsten Moment erschien er an der Türöffnung und spähte hinaus. Es war Paolo, der hektisch atmend seinen Baseballschläger krampfhaft in seiner linken Hand festhielt. Er sah sich ebenfalls im Gang um, bis sein Blick auf Bobby und Edward fiel.
»Habt ihr ihn gesehen?«, atmete er schwer. »Den kleinen Roboter, der mich einfach ausspionieren wollte.«
»Meint Ihr etwa Adam?«, fragte Edward und drehte sich leicht zur Seite, wodurch der Augenbot zu Vorschein kam. Adam zitterte noch immer stark und versteckte sich sofort wieder hinter Edward.
»Ganz genau das ist er!«, zischte Paolo und lief auf Edward zu. »Diese kleine Blechbüchse ist einfach in mein Labor hinein geflogen! In mein Labor!«
»Jetzt beruhigt Euch doch erst einmal«, sagte Edward, nahm Adam in die Hand und hielt in von Paolo weg. »Adam hatte sicherlich keine böse Absichten.«
»So ist es auch«, sprach Adam, der in Edwards Händen noch immer zitterte. »Ich … ich war einfach nur neugierig.«
Paolo musterte die Maschine überrascht, bevor sein Blick sich auf Edward wandte. Wütend deutete er mit seinen Baseballschläger in sein Gesicht.
»Ist das etwa Euer Roboter? Was wolltet Ihr damit erreichen? Wolltet Ihr die Blaupausen von meinem Megliora stehlen?«
»A-aber nein«, lachte Edward nervös. »Was für einen Zweck sollte das auch haben?«
»Vielleicht, dass Ihr sie nachbauen könnt und meine Geheimnisse für Euch nutzen wollt.«
»Wü-würdet Ihr mir das wirklich zutrauen?« Paolo musterte ihn wieder kritisch.
»Selbstverständlich! Schließlich kenne ich Euch doch überhaupt nicht.« Edward blinzelte überrascht.
»Denkt Euch nichts dabei Sir«, entgegnete Bobby gelangweilt. »Er kann sich nie die Gesichter anderer Leute merken.«
»Wirklich? Selbst nach der dritten Begegnung?«
»Er kann sich nur die Gesichter merken, wenn er ein Foto zusammen mit den Daten der körperlichen Merkmale in einer Akte überreicht bekommt und er sie sich durchlesen kann.«
»Robert!«, zischelte Paolo leise. »Das geht ihn doch gar nichts an!«
»Aber Ihr seid doch ein Doktor.«
»Und ein Wissenschaftler?«, flüsterte Edward mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck.
»Okay, das reicht jetzt!«, rief Paolo laut und ging weiter auf Edward zu. Er packte ihn an seinen Schultern und schob ihn regelrecht die Treppe hinunter. Edward drehte sich um und griff nach einen seiner Arme, ließ sie jedoch sofort überrascht los.
»Was ist denn das für ein Zeug?«, fragte er und sah mit angewidertem Blick auf seine Handfläche. Paolo schlug seinen Baseballschläger mehrmals in seine leere Handfläche. Edward sah ihn einige Sekunden ungläubig an.
»Ich geh schon.«
Vor der Gaststätte gähnte laut ein großer weißer Hund, der es sich neben der Tür gemütlich gemacht hatte. Kurz darauf tauchten Edward und Paolo auf.
»Und jetzt macht das Ihr verschwindet!« sagte Paolo, der vor der Tür stehen blieb.
»Ich würde jedoch zu gern wissen, was das für ein Zeug auf Eurer Haut ist«, dachte Edward laut und begutachtete lange die zähflüssige Substanz auf seiner Hand. »Ist das etwa Schleim?«
Paolo knirschte mit seinen Zähnen. »Das ist kein Schleim Ihr Banause! Das ist eine einfache Schutzschicht, die meine Haut vor dem Austrocknen bewahrt.«
»Wirklich? Das Zeug muss doch an der Kleidung richtig kleben oder?«
Paolo schnaubte laut. »Aus diesen Grund beschränke ich mich auch auf das nötigste.«
»Nicht zu vergessen, dass er dank seiner Froschhaut keine Elektrogeräte benutzen kann«, sagte
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