Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
hielt.
»Wisst Ihr«, begann Christopher. »Jetzt, da mich dieses … Kind nicht mehr einsperrt werde ich mir zum ersten Mal meinem Umfeld so richtig bewusst und kann die ganzen Veränderungen sehen.« Er wandte sein Gesicht zu ihm und sah ihn mit seinen tiefroten Augen traurig an. »Wie konnte sich die Menschheit nur so zum besseren verändern? Das sie jetzt sogar jemanden wie Euch zum Geistlichen ernennen?«
Karras atmete tief ein und blickte hoch auf das riesige Kreuz vor ihnen. »Es ist schon ein wenig seltsam, wenn man darüber nachdenkt«, sagte er leicht in Gedanken versunken. »Doch du solltest dir nicht allzu große Hoffnungen machen. Diese ganze n Vorurteile gibt es immer noch «, Er grinste ein wenig. »Wobei sie ja auch wirklich nicht ganz in Unrecht sind. Aber was soll man denn machen die köstliche Versuchung ist einfach zu groß.« Er lachte herzhaft, worauf sogar Christopher ein wenig schmunzeln musste.
»Wie gesagt. Das mit mir hier ist eine sehr große Ausnahme. Sie haben mich wohl nur genommen, weil ich ein verdammt guter Exorzist bin.«
»Oh ja«, grinste Christopher. »Er kennt auch einen, der das mehr als deutlich weiß.«
»Du meinst das kleine Rabenschwarze Kätzchen? Hat er wenigstens daraus eine Lehre gezogen?«
»Keine Ahnung.« Christopher seufzte laut. »Ihr scheint Euch wohl sehr gut mit Alkahest auszukennen, nicht wahr?«
»Wie du sehr gut an mir sehen kannst, werde ich diese Aussage wohl bestätigen können.«
»Wisst Ihr dann auch etwas über Außerkörperliche Erfahrung? Über die Möglichkeit, den Geist von dem Körper zu trennen?«
»Ich habe so etwas gehört. Nicht viel, doch mit sehr viel Training sollte es machbar sein. Ganz besonders für jemanden mit so einer großen Sollbruchstelle wie bei euch.« Er lachte kurz.
»Aber über so ein Ritual selbst wisst Ihr nichts, oder?«
»Leider nein. Du solltest dir sowieso nicht zu große Hoffnungen machen. Mit Panazee ist so etwas einfach nicht möglich und die beiden anderen kannst du ja leider auch nicht benutzen.«
»Daniel bitte!«, sagte Luisa erneut, die wieder an der Türe stand.
»Ja genau Sir «, sagte Emily leicht sarkastisch, die sich an der Banklehne abgestützt hatte. »Schließlich können wir ja nichts unternehmen, wenn Ihr uns keinen Befehl erteilt habt.«
»Hör auf so herablassend über ihn zu reden«, fauchte Willow sie an, die nicht weit von ihr entfernt stand.
»Willow hat Recht«, sagte Ada, die ihre Brille ein wenig zurecht schob. »Ein wenig mehr Respekt wäre wirklich angebracht.«
»Ach was«, sagte Frances unbekümmert. »Wenn er so einfach den Seelenklempner für diesen Taugenichts spielen kann, ohne daran zu denken, was auf den Spiel steht, sollte man ihn doch daran erinnern dürfen, oder?«
»Na großartig!«, sagte Desmond genervt. »Das ganze Weibsvolk ist ja auch anwesend.«
»Wie bitte!«, fragte Emily wütend. »Ich sollte dir wohl Manieren beibringen!«
»Das sagt gerade die richtige«, erwiderte Ada sarkastisch.
Karras seufzte laut und stand auf. »Ist ja schon in Ordnung«, sagte er nur. »Ich komme ja schon.«
»Macht’s gut Pater«, sagte Christopher als er ebenfalls aufstand. »Ich hoffe, man sieht sich bald wieder.«
»Das hoffe ich auch«, sagte er noch im Gehen. Christopher sah ihm noch hinterher, bevor er erleichtert ausatmete und sich umdrehte.
Doch Candy, die direkt hinter ihm stand und ihn stumm anstarrte, holte ihn wieder aus seinen Gedanken. Für einen kurzen Moment herrschte eine beklemmende Stille in der niemand etwas sagte. Desmonds Augen verfärbten sich wieder grün mit denen er Candy zornig ansah.
»Was willst du denn?«, fragte er sie barsch. Erneut musterte sie ihn lange.
»Du bist echt seltsam Desmond«, sagte sie in einem langen Ton.
»Sagt diejenige, die sich freiwillig entführen lässt.«
»Ach komm schon. Es hat doch Spaß gemacht.«
»Spaß? Ich weiß nicht, was daran Spaß machen soll, wenn man fast verblutet.«
»So wie es aussieht hast du davon doch nur profitiert oder? Und wenn nicht, dann sieh es doch einfach als Entschädigung«, sagte sie hämisch grinsend. Desmond murrte nur leise und wandte sein Blick von ihr ab.
»Hast du nicht noch was zu erledigen?«
»Ach, diese langweiligen Besprechungen nerven mich langsam. Das ganze Vorbereiten ist sowieso unnötig. Man ist immer noch am besten, wenn man improvisiert.«
»Wie auch immer«, sagte Desmond augenrollend. »Ich muss los!«
Vor der Kirche draußen sah er noch einmal auf sie
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