Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
vor dem Krankenhaus ausstieg.
»Jetzt geht es also doch wieder was?«, fragte Edward gereizt.
»Ich habe mich vorhin wohl nicht richtig ausgedrückt. Ich habe nur noch genug Panazee in mir, damit ich mich direkt zu Hoover transportieren kann. Also wir sehen uns dann dort«, sagte er noch und verschwand kurz darauf. Laut knurrend stapfte Edward auf das Krankenhaus zu.
In einem kleinen Zimmer in der Notaufnahme war Edward an eine Infusion angeschlossen. Er seufzte laut während eine seltsam schwarzgraue Flüssigkeit in seinen Körper tropfte. Seine Augen verdunkelten sich nun wieder und das schwarze klärte sich langsam auf.
»Ihr hattet wirklich Glück«, sagte Paolo lächelnd. »Noch ein wenig länger und wir hätten Euch gleich mehr davon verabreichen können.«
»Sieht wohl so aus, als ob ich für das Zeug sehr anfällig bin «, lächelte Edward schief.
»Das ist wirklich wahr«, sagte Paolo freudig und sah sich dabei die Daten auf seinem PDA an. Das gespielte Grinsen zierte wieder sein Gesicht, als er sich zu Edward wandte. »Sagt mal, hättet Ihr etwas dagegen, wenn ich weitere Tests in meiner Privaten Praxis durchführen würde?« Edward schluckte.
»Ich glaube, ich werde darauf lieber verzichten.« Er seufzte kurz bevor er etwas schüchtern zu ihm hinauf sah.
»Ihr seid doch einer dieser Chimären richtig?«, fragte er leicht beklommen. »Da Ihr auch das Zeichen des Königreiches Vitelon auf Euer Schulter habt, wart Ihr auch beim Militär gewesen, oder?« Paolo sah ihn nur verwirrt an.
»Kennen wir uns etwa?«, fragte er, als er näher rückte und versuchte seinen Geruch zu analysieren.
»Wisst Ihr es nicht mehr? Letztens in diesem Bunker haben wir uns doch schon einmal gesehen.«
»Ach ja! Ihr seid Desmonds kleiner Schützling nicht wahr?«, sprach er freudig kichernd. »Ja Ihr habt Recht. Ich war beim Militär von Vitelon.
»Muss ziemlich hart gewesen sein, nicht wahr?«
»Nicht so sehr, wie das was folgte«, sprach Paolo während er mit leerem Blick auf den Fliesenboden starrte.«
»Inwiefern? Etwa, weil der Geruch des Blutes Euch die ganze Zeit in einen Rausch versetzt? Aber warum seid Ihr dann Arzt geworden?« Paolo wachte wieder auf.
»So ist es nicht«, lachte er. »Mag sein, dass mich einige gewisse Menschen und ihr Blut regelrecht verführen, so habe ich mich doch selbst gut unter Kontrolle. Mir passieren nur sehr selten einige kleine Unfälle .
»Und was war dann das Schlimme, das folgte?«, fragte Edward mit hoch gezogenen Augenbrauen.
»Willst du hier noch den ganzen Tag verbringen?«, fragte ihn plötzlich der Roboter James, der nun an der Türöffnung stand.
»Ist ja schon in Ordnung«, seufzte Paolo. »Ich komm ja schon.« Er wandte sich wieder an Edward. »Wir müssen das Gespräch ein andermal fortführen. Einen schönen Tag noch Sir .«
Es dauerte nicht lange, bis Edward beim FBI ankam. In Hoovers Büro wartete Desmond bereits auf ihn.
»Geht es Euch wieder besser?«, fragte ihn Hoover besorgt. »Desmond sagte mir, dass Ihr eine Menge Panazee eingeatmet hattet.«
»Nicht der Rede wert«, entgegnete er entspannt. »Mir geht es gut.«
»Also…«, begann Hoover. »Was ist passiert. Habt Ihr etwas Besonderes entdeckt.«
»Eigentlich nichts Besonderes, bis auf die Tatsache, dass diese Händler mich verkaufen wollten«, sagte Edward sarkastisch. Desmond jedoch dachte still über etwas nach.
»Ist irgendwas?«, fragte ihn Hoover gelassen.
»Es, es ist nichts «, log Desmond lächelnd. »Ein fast ganz normaler Fall.«
Kapitel Fünfzehn – Der Informant
New York: 20. Sep.
»Was wollt Ihr jetzt überhaupt von mir?«, fragte der Roboter Bobby Edward argwöhnisch, der ihn schon seit mehreren Minuten stumm anstarrte.
Edward befand sich in einem kleinen, verschmutzten Gasthaus in dem man die stickige, qualmige Luft schon hätte durschneiden können und ein penetranter beißender Geruch einem fast den Atem raubte. In diesem kleinen Raum waren nur eine Handvoll Personen, von denen die meisten selbst nicht gerade gesund wirkten. Auch Roboter waren darunter. Einige mit Ölkannen in ihren Händen, andere einfach nur stumm dasitzend. Sie schienen einfach die Ruhe zu genießen, in denen sie keine Befehle befolgen mussten. Das ganze Wirtshaus war so voller Rauch, wodurch man seine Gäste nur spärlich erkennen konnte, doch selbst der Rauch konnte den Gestank nicht übertünchen, der direkt aus der Schwingtür
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