Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
ihren Herren.«
»Darauf hab ich damals überhaupt nicht geachtete«, nuschelte Edward und beobachtete noch immer das Wesen. Es sah sie noch einen Moment an, dann lief es einfach weiter.
»Dann lasst uns jetzt gehen«, sagte Edward und sah ihm nach. »Ich will keine Sekunde länger hier verbringen.
Desmond musterte ihn kurz. »Geht es Euch gut? Sieht so aus, als ob Ihr mal wieder eine Menge Alkahest abbekommen hättet.«
Edwards Sicht vernebelte sich kurz und er sah alles ein wenig verschwommen. Erneut hörte er Jennys Stimme, doch er versuchte sie zu ignorieren.
»Mir … mir geht’s gut«, sagte er ein wenig angestrengt, jetzt lasst uns zum Krankenhaus gehen.«
Langsam lief David auf Desmond zu.
»Ich hab dir doch gesagt, dass du auf ihn aufpassen sollst«, flüsterte er zu ihm.
»Ich glaube, du übertreibst nur.«
»Du solltest beim Motel auf uns warten Lily«, sagte Murdock zu ihr. »Das Krankenhaus ist zu gefährlich für dich.«
Lily stöhnte und stupste ihn sanft mit ihrem Gesicht.
»Mach dir um mich keine Sorgen. Ich komm schon klar.«
Sie wartete noch einen Moment und sah ihn zögernd an, bevor sie in die Luft schnellte und sich auf den Weg zurück zum Motel machte.
»Bist du dir auch sicher, dass du es schaffen wirst?«, fragte Rob. »Wer weiß, was im Krankenhaus auf uns wartet.«
»Jetzt stell dich nicht so an«, lachte Murdock fröhlich. »Mir geht es bestens. Wird schon nichts passieren.«
Es dauerte nicht lange, bis sie das Krankenhaus erreichten. Sie begegneten vielen Untoten, doch sie schienen sich nicht für sie zu interessieren. Sie standen nur in der Gegend und starrten leise stöhnend in den Himmel. Nur wenige stellten sich ihnen in den Weg, doch Desmond, Rob und Adam, erledigten sie mit wenigen Hieben.
Auf dem Dach des Gebäudes saßen mehrere dieser weißen Krähen. Auch einige weiße Phönixe waren unter ihnen. Als sie sich näherten starrten sie alle zu ihnen herunter.
»Seht mal, was sich hierher traut«, rief eine der Krähen.
»Frischfleisch«, krächzte eine andere.
Edward sah misstrauisch zu ihnen hoch.
»Ihr solltet sie gar nicht beachten«, sagte Desmond gelassen. »Sie reden immer gerne, doch da steckt nie was dahinter.«
»Das werde ich versuchen«, sagte Edward missmutig und erinnerte sich dabei an die weißen Krähen von Curtis´ Anwesen.
»Ihr seid einem Mortus also schon begegnet?«, fragte Viktor ihn.
»Ja das bin ich. Sie waren bei diesem verrückten Roboter.«
»War ja auch klar. Sie sind ja schließlich immer dort zu finden, wo jemand mit Alkahest arbeitet.«
»Riecht ihr das?«, krähte einer der Mortus. »Menschen unter den Dracon.«
»Bei einem von ihnen scheint die Haltbarkeit aber schon lange abgelaufen zu sein«, kicherte eine andere und schon wieder fingen sie alle an laut zu lachen.
David jedoch blickte wütend zu ihnen auf, während er etwas wie dreckige kleine Vögel leise grummelte. Auch seine beiden Hunde knurrten laut.
»Dann sollten wir einmal hinein gehen«, sagte Nathaniel mit wenig Enthusiasmus.
Tief unter der Erde, inmitten der Dunkelheit, saß Dr. Bruner, dessen Blick starr auf eines der vielen Fenster gerichtet war, die um alle vier Wände verliefen und dem Raum den Eindruck verliehen, er wäre vollkommen offen.
Auch wenn es sehr dunkel war, erhellten mehrere weiß leuchtende Kristalle den Raum. Direkt hinter ihm stand eine riesige große Alchemie-Maschine mit nur einem großen Tank. Sie sah sehr alt aus und das Alkahest klebte überall an ihr. Es hatten sich sogar schon viele weiß leuchtende Kristalle gebildet, die überall an der Maschine hafteten und sogar die Lüfter zerstörten. Sie sah so heruntergekommen aus, dass man meinen könnte sie würde jeden Augenblick explodieren.
Die Maschine selbst stand unter einem hellen Lichtstrahl, der direkt über ihr durch ein kleines Loch in der Decke hereinfiel und sie noch älter und verfallener aussehen ließ.
Dr. Bruner seufze laut und stellte sich direkt vor den Monitor, dessen Bild völlig verzerrt war und immer wieder flackerte.
Plötzlich waren die Schritte einer Person hören, doch der Doktor schien sie nicht war zu nehmen.
»Unsere Geduld ist hiermit am Ende«, sagte die Frau, die zuvor schon einmal mit ihm geredet hatte. Ihre Augen strahlten in der Dunkelheit in einem bedrohlichen Gold.
Dr. Bruner erschrak augenblicklich und drehte sich hektisch um. » I-ihr müsst mir noch etwas Zeit geben«, sagte er leise. »E-es dauert nicht mehr lange, dann hab ich das
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