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Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Titel: Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geraldine Hauck
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Bienennest. Das ganze Gebäude wirkte durch die vielen hohen Türme, Rohrverbindungen und Treppen um es herum ziemlich eingeengt. Genau über der Tür war ein Schild angebracht, auf dem sogar eine Biene mit großen Augen abgebildet war.
    Als die Beiden gerade hinein gehen wollten, blieb Desmond noch kurz vor einem alten, schwarzen Cadillac stehen, der genau vor der Kneipe parkte.
    »Hm«, sagte er leicht grinsend. »Ein 57er Cadillac Eldorado. Schade, dass solche Autos nicht genug anerkennt werden.«
    »Es muss genug geben«, sagte das Auto in einer gereizten Frauenstimme. »Sonst würden ja nicht so viele gebaut werden.«
    Desmond blinzelte. »Auch noch ein Roboter?«, sein grinsen wurde breiter. »Dein Besitzer hat wirklich einen guten Geschmack.« Natascha knurrte leise.
    »Wenn du meinst«, sagte der Cadillac im langen Ton. »Jetzt verschwinde aber gefälligst und lass mich wieder in Ruhe!«
    »Worauf wartest du denn noch?«, fragte ihn sein Bruder, der bereits an der Tür stand.
    »Ich komm ja schon«, sagte Desmond und sah das Auto beim fortgehen noch weiter an.
     
    »Na sieh mal einer an wen wir hier haben!«, sprach ein Mann hinter dem Tresen gut gelaunt. »Wenn das nicht Desmond und Viktor sind!«
    Er schien sehr groß und muskulös zu sein, hatte kurzes schwarzes Haar mit langen Koteletten, ein breites Kinn und eine große Nase. Sah aber mit seinem fröhlichen Lächeln sehr lebensfroh aus.
    »Hallo Dyadya «, sagte Viktor fröhlich.
    Die Beiden liefen langsam auf den Tresen zu und setzten sich auf zwei freie Barhocker. Direkt neben ihnen saß ein älterer Teenager in etwa demselben Alter wie sie. Sein Gesicht war verdeckt, wodurch man nur seine schwarzen, wirren Haare sehen konnte. Er schien etwas leise zu murmeln und linste verstohlen zu den beiden hinüber.
    »Und, wie geht es euch beiden?«, fragte Boris sie gut gelaunt.
    »Ach, wie immer«, sagte Viktor.
    »Wo warst du denn schon wieder mit Josef unterwegs?«, fragte Desmond leicht neckisch.
    Der Junge neben ihnen blickte zu ihnen auf. Jetzt konnte man ihn gut erkennen. Seine blauen Augen leuchteten hell auf und die Pupillen waren völlig weiß. Von seinem Aussehen musste er aus einem der asiatischen Länder stammen und machte schon auf den ersten Blick keinen sonderlich sympathischen Eindruck.
    »Nur das übliche«, lachte Boris. »Josef hat sich wie immer mit seiner Kraft verschätzt.« Er seufzte laut. »Er wird sich wohl nie ändern.«
    »Hast du denn mal wieder etwas von Mikhail gehört?«, fragte Viktor um das Thema zu wechseln.
    »Leider nicht. Er ist noch immer auf seiner Weltreise und hat sich seitdem nicht mehr gemeldet.«
    »Auf Weltreise also?«, fragte Desmond. »Das hätte ich von ihm nicht erwartet. Hoffentlich meldet er sich bald mal wieder. Mir fehlen wirklich seine guten Einfälle.«
    »Pah!«, nuschelte der Teenager neben ihnen leise zu sich selbst und nahm einen großen Schluck von seinem Getränk.
     
    Die Drei unterhielten sich noch lange bis irgendwann Desmonds Handy klingelte. Er holte es hervor und starrte völlig zufrieden darauf.
    »Planänderung kleiner Bruder. Ich werde heute noch gebraucht.«
    »Schon wieder?«, fragte Christopher genervt. »Scheint wohl, als ob ich mich wieder zurückziehen muss.« Desmond grinste triumphierend.
    Viktor stöhnte laut. »Wer ist es denn diesmal?«
    »Ach, nur eine, die ich gestern traf.« Desmond überlegte kurz. »Ich glaube ihr Name war Bonny.« Ein breites Grinsen zierte nun sein Gesicht. »Also dann, man sieht sich.«
    »Aah diese Einstellung. Genau wie sein Vater damals«, lachte Boris, als Desmond die Kneipe verließ.
    »Ja … da hast du Recht«, sagte Viktor, bevor er mit trauriger Miene auf die Tür sah.
    »Was bedrückt dich denn?«, fragte ihn Boris mitfühlend.
    »Naja … ich habe dir doch einmal von Sal erzählt. Nicht wahr?«
    Der Junge neben ihm horchte auf.
    Boris war kurz überrascht, bevor er tief einatmete und das Glas, das er gerade in den Händen hielt, energisch auf dem Tresen abstellte.
    »Wie könnte ich ihn vergessen?«, sagte er düster. »Was ist mit ihm? Hat er etwa?«
    »Nein, nein. Darum brauchst du dich nicht zu sorgen. Es ist viel eher Desmond. Denn er scheint nicht so gut mit Chris auszukommen.«
    »Mach dir nicht so viele Gedanken«, versuchte Boris Viktor aufzuheitern und schenkte ihm ein wenig Wodka in sein Glas nach. »Wenn es bei dir so gut klappt, dann wird es bei ihm auch so sein.« Seine Miene verdunkelte sich. Er klang so als wäre er selbst nicht

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