Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
anfangen.«
»Und du solltest die ganze Sache einmal überdenken. Du weißt doch genauso gut wie ich, dass er dein-«
»SAG ES NICHT! SAG ES JA NICHT!«, brüllte Desmond. »ICH HABE MIT IHM GAR NICHTS ABER REIN GAR NICHTS GEMEIN!« Christopher lachte dunkel.
»Schon allein der Gedanke widert mich an. Doch es stimmt. Wenn du dich zurückerinnern würdest, dann würde dir auch wieder Vincents kleines Experiment einfallen.«
Ich weiß nicht wovon du redest, antwortete Desmond wütend.
»Du kannst mir nichts vormachen. Schließlich bin ich ein Teil von dir.«
Desmond knurrte leise. Die Wut seiner anderen Seite verschmolz nun ganz mit seiner.
»Ist ja schon in Ordnung«, seufzte Viktor laut. »Aber so wie jetzt kann es auch nicht weitergehen.«
»Oh doch das kann es und wird es!«
»Das wird sich zeigen.«
»Wenn du meinst«, sagte Viktor im langen Ton. Er wandte sich zum Roboter. »Was meinst du Natascha?«
Sie schreckte auf und starrte ihn einen Moment verwirrt an. Sie schien nicht damit gerechnet zu haben, dass man sie nach ihrer Meinung fragen würde.
»Naja«, sagte sie und spielte nervös mit ihren Fingern. »Ihr alle scheint ja diese Eigenschaft zu haben, aber nur Vater hat so große Probleme damit.« Sie neigte ihren Kopf in Richtung Boden und wirkte jetzt noch unruhiger. »Ich glaube auch, dass Ihr auf Euren Bruder hören solltet.« Desmond schnaubte wütend.
»Mit dir einig werden? Das wird niemals passieren!«
»Was meinst du überhaupt mit wir alle?«, fragte Desmond eingeschnappt. »Murdock erzählt immer nur etwas von einem Imaginären Freund und Rob hat manchmal nur gewisse Stimmungsschwankungen.«
»Sehr große Stimmungsschwankungen wenn du mich fragst«, entgegnete Tara. »Hat es so aber nicht auch bei euch zwei angefangen?«
»Keine Ahnung«, sagte Viktor nachdenklich. »Ich kann mich nicht mehr so weit zurück erinnern.« Desmond antwortete darauf nicht.
»Trotzdem fehlt dann immer noch einer. Und zwar Mr. Kelvin.«
»Hm«, sagte Viktor in Gedanken versunken. »Doch wir sollten wirklich nicht weiter darüber sprechen.« Er überlegte kurz, bevor sich ein freudiges Grinsen in seinem Gesicht breit machte. »Sag mal, was hältst du davon, wenn wir mal wieder nach Manhattan gehen? Nur wir beide, so wie früher. Wir könnten ins Hive Mind zu Dyadya Boris gehen.«
»Ich weiß nicht«, nuschelte Desmond leise.
»Ach komm schon!« sagte Viktor freudig und boxte ihn leicht an seiner Schulter. »Was soll denn schon großartig passieren? Bee wird sich sicher über unseren Besuch freuen.«
»Außerdem wird es euch beide ablenken«, wendete Tara ein.
»Über einen Stadtausflug hätte ich auch nichts einzuwenden«, sprach Natascha mit leichter Vorfreude.
»Eigentlich dachte ich da nur an uns und Desmond.« Natascha grummelte leise.
»Willst du etwa in die Stadt laufen?«
»Wieso nicht?« Er wandte sich zu Desmond. »Und?«
Desmond seufzte laut. »Also gut, wenn ihr meint.«
»Und warum sollen wir nochmal den menschlichen Weg nehmen?«, fragte Desmond genervt, während sie die Treppe hinunterliefen.
»Weil du zwei gesunde Beine hast und die auch mal benutzen musst. Außerdem sollte man sich nicht zu sehr auf seine Fähigkeiten verlassen. Wer weiß, ob wir nicht noch unsere ganze Kraft brauchen.« Desmond stöhnte genervt.
»Du weißt schon, dass es Stunden dauert, wenn wir zu Fuß in die Stadt gehen. Lass uns mit Natascha fahren.«
»Hm, na gut. Aber sag ihr, dass sie aufhören soll mich anzustarren. Das ist nämlich mehr als unheimlich.«
Im untersten Stockwerk angekommen, gingen sie an dem alten Roboter vorbei, der gerade damit beschäftigt war, die Überbleibsel der Explosion zusammenzufegen.
»Wo geht ihr denn hin?«, fragte er leicht grimmig und ohne sich zu ihnen zu drehen.
»Zum Hive Mind«, sagte Viktor gelassen.
»Interessiert mich doch nicht!«
»Na los, aufwachen!«, sagte Desmond, als er auf die Motorhaube seines Wagens klopfte. Im nächsten Moment war ein leises elektronisches Geräusch zu hören, das ein wenig an einen hochfahrenden Rechner erinnerte.
»Seid ihr doch noch vernünftig geworden?«, fragte Natascha erfreut.
Der Regen hatte wieder aufgehört, als sie das Haus verließen. Obwohl Viktor sich beschwert hat, dass sie viel zu langsam fahren, dauerte es nicht lange, bis sie die Kneipe erreicht hatten, das sich im sechsten Stock befand. Der Pub selbst war komplett aus schwarzem Metall und an den Ecken abgerundet, wodurch er ein wenig so aussah, wie ein
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