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Stirb ewig

Titel: Stirb ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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einem Bericht über den Tod von Richard Wonnash. Abigail Harrington als schöne, trauernde Witwe.« Das nächste Foto war in Farbe. Rotes Haar, eleganter Kurzhaarschnitt. Doch das Gesicht gehörte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder Ashley Harper.
    »Verdammte Scheiße!«, stieß Branson hervor.
    Grace sah nachdenklich auf den Bildschirm. »Gut gemacht, Emma-Jane.«
    »Danke, Roy.«
    »Also, es ist zwanzig vor eins. Welchen Richter möchtest du wecken, Glenn?«
    »Wegen eines Durchsuchungsbefehls?«
    »Schlauer Junge.« Branson schnitt eine Grimasse, doch Grace erhob sich und sagte gelassen: »Emma-Jane, Sie gehen jetzt schlafen.«
    Branson gähnte. »Und darf ich auch schlafen gehen?« Grace legte ihm schwer die Hand auf die Schulter. »Tut mir Leid, mein Freund, dein Tag fängt gerade erst an.«
     

    81
     
     
     
    WENIGE MINUTEN SPÄTER telefonierte Grace mit einer verschlafenen Justizbeamtin, die sich erkundigte, ob die Angelegenheit nicht Zeit bis zum Morgen habe.
    »Wir ermitteln in einer mutmaßlichen Entführung, es geht um Leben und Tod«, erklärte Grace. »Ich brauche einen Durchsuchungsbefehl, das kann unter gar keinen Umständen warten.«
    »Na gut, Mrs Quentin ist die Dienst habende Richterin.«
    Grace grinste. Hermione Quentin schätzte er ganz und gar nicht, seit sie sich vor einigen Monaten vor Gericht wegen eines Verdächtigen gestritten hatten, den er weiterhin in Haft belassen wollte, was sie jedoch ablehnte. In seinen Augen gehörte sie zur schlimmsten Sorte, war mit einem reichen Börsenmakler verheiratet, lebte in einem vulgären Haus und sah aus wie eine alternde Diva, die keine Ahnung vom echten Leben hatte. Außerdem hatte sie es sich zum Anliegen gemacht, den Umgang der Polizei mit Kriminellen von Grund auf zu ändern. Er würde es geradezu genießen, sie frühmorgens aus dem Bett zu holen, damit sie ihm den Durchsuchungsbefehl unterschrieb.
    Grace und Branson verbrachten weitere zehn Minuten am Telefon und stellten ein Team zusammen, das sich um fünf in Sussex House treffen würde. Dann schickte Grace seinen Kollegen aus Mitleid nach Hause, damit er wenigstens ein paar Stunden schlafen konnte.
    Als Nächstes rief er DC Nicholas an, entschuldigte sich für die Störung und bat ihn, Ashley Harpers Haus zu beobachten.
    Um zwei Uhr morgens betrat Grace samt unterzeichnetem Haftbefehl sein Haus, stellte den Wecker auf Viertel nach vier und fiel todmüde ins Bett.
    Als er den Knopf drückte und automatisch aus dem Bett sprang, hörte er das erste Vogelzwitschern. In der Dusche fiel ihm ein, dass es nicht mal mehr einen Monat bis zum längsten Tag des Jahres, dem 21. Juni, war.
    Um fünf war er wieder in Sussex House. Angesichts von nur zwei Stunden Schlaf fühlte er sich erstaunlich munter. Bella und Emma-Jane waren bereits dort, ebenso Ben Farr, ein bärtiger Sergeant mit rundem Gesicht, der die Beweisstücke sichern würde, und Joe Tindall. Kurz darauf traf Glenn Branson ein.
    Beim Kaffee instruierte Grace sein Team. Um kurz nach fünf trugen alle Sicherheitswesten und starteten in einem Ford Transit und einem gekennzeichneten Zivilfahrzeug, das Branson fuhr. Grace saß neben ihm.
    In der Straße, in der Ashley wohnte, parkte Branson neben Nicks eigenem Astra und kurbelte das Fenster hinunter.
    »Alles ruhig.«
    »Braver Junge.« Ashley Harpers Audi TT stand wie immer vor dem Haus. Er wies Nicholas an, die Straße dahinter zu sichern, und fuhr weiter. Sie parkten in zweiter Reihe neben dem Audi. Grace führte den Trupp zur Haustür und klingelte.
    Nichts rührte sich.
    Er klingelte wieder, dann ein drittes und viertes Mal. Er nickte Ben Farr zu, der zum Transit ging und eine schwere Ramme von der Größe eines Feuerlöschers herausholte. Er richtete sie auf die Haustür, betätigte den Hebel, die Tür flog auf.
    Grace ging als Erster hinein. »Polizei! Hallo? Polizei!«
    Nur das Blinken der HiFi-Anlage begrüßte ihn. Das Team ging nach oben und blieb auf dem Treppenabsatz stehen. »Hallo!«, rief er wieder. »Miss Harper?«
    Stille.
    Er öffnete eine Tür, dahinter befand sich ein kleines Bad. Daneben ein offensichtlich unbenutztes Zimmer. Die verbliebene Tür führte in ein großes Schlafzimmer mit ordentlich gemachtem Doppelbett. Grace drückte den Lichtschalter, die Deckenspots glommen auf.
    Der ganze Raum wirkte verlassen, fast wie ein Hotelzimmer, das auf neue Gäste wartet. Eine makellos glatt gestrichene Daunendecke auf dem breiten Bett, ein Fernseher mit

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