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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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an dem ein dreifacher Mord geschehen war.
    »Und, hast du langsam genug?«, wisperte ihr Roarke ins Ohr.
    Sie war nervlich derart am Ende, dass sie erschrocken zusammenfuhr. »Alles prima. Alles bestens.« Dann brach sie zusammen, wirbelte zu ihm herum, packte ihn am Kragen seines Hemdes und wollte von ihm wissen: »Wo hast du die ganze Zeit gesteckt?«
    »Ich habe mit dem Partyservice rumgestritten, was denn sonst? Aber die Trüffel sind spektakulär.«
    Ein stählerner Glanz trat in ihre Augen. »Die aus Schokolade?«
    »Nein, die, nach denen wir die Schweine suchen lassen.« Er strich ihr geistesabwesend über das zerzauste Haar und sah sich im Ballsaal um. »Aber es gibt auch die aus Schokolade. Los, nun hau schon ab.« Er drückte ihr die Schulter. »Jetzt kann ich hier weitermachen.«
    Fast wäre sie losgestürzt. All ihre Instinkte rieten ihr, den Saal umgehend zu verlassen, bevor sie vollends den Verstand verlor. Aber ihr Stolz und ihre Ehre hielten sie zurück. »Denkst du vielleicht, ich wäre zu blöd, um so was durchzuziehen? Ich habe schon wesentlich größere Einsätze geleitet, bei denen es um Leben und Tod gegangen ist. Also zieh gefälligst wieder Leine, ja? He, Sie da!«
    Roarke sah zu, wie sie - plötzlich wieder ganz der selbstbewusste Cop - mit wiegenden Schritten quer durch den Saal marschierte und sich zwischen den Schreiner und den Kerl mit den Girlanden schob, bevor es zwischen ihnen tatsächlich zu Blutvergießen kam. »Ich habe >He, Sie< gesagt.« Als sich die beiden bei ihr übereinander beschweren wollten, fuhr sie rüde fort: »Halten Sie die Klappe, und zwar alle beide, ja? Sie, mit dem Glitzerzeug, hängen Sie es einfach dorthin, wo es hingehört.«
    »Aber ich -«
    »Sie hatten einen Plan, und der Plan wurde genehmigt. Also halten Sie sich an den Plan und gehen mir nicht auf die Nerven, wenn ich Ihnen das Zeug nicht in den Hintern schieben soll. Und Sie.«
    Dann pikste sie den ande ren armen Tropf unsanft mit dem Finger in die Brust. »Lassen Sie ihn in Ruhe, wenn ich nicht einen Teil des bunten Zeugs für Sie aufheben soll. Okay, Sie da, die Blondine mit den Blumen ...«
    »Das sind Weihnachtssterne«, erklärte ihr das große, blonde Mädchen mit einem so breiten New Jerseyschen Akzent, dass Eve darauf den Hudson hätte überqueren können. »Es sollten fünfhundert sein, aber es sind nur vierhundertsechsundneunzig, und -«
    »Die reichen sicher auch. Bauen Sie Ihren ... was zum Teufel wird das überhaupt?«
    »Ein Baum aus Weihnachtssternen, aber -«
    »Ja, natürlich, was wohl sonst. Wenn Sie noch vier Weihnachtssterne brauchen, holen Sie einfach noch vier aus der Weihnachtssternfabrik. Ansonsten arbeiten Sie mit den Dingern, die Sie haben, ja? Und Sie da drüben bei den Lampen ...«
    Roarke wippte auf den Fersen und verfolgte grinsend, wie sie die verschiedenen Teams zusammenpfiff. Ein paar der Leute wirkten leicht verstört, als sie mit ihnen fertig war, aber das Arbeitstempo legte merklich zu.
    »So.« Sie kam zu ihm zurück und kreuzte die Arme vor der Brust. »Das wäre geklärt. Gibt's noch irgendein Problem?«
    »Abgesehen davon, dass ich seltsam erregt bin, nicht. Ich glaube, du hast den Leuten genug Feuer unter den Hintern gemacht, dass du zur Belohung eine kleine Pause machen kannst.« Er legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie Richtung Tür. »Komm. Wir ziehen los und gucken, wo es einen Trüffel für dich gibt.«
    »Aber aus Schokolade.«
    »Was denn sonst?«
    Gefühlte Stunden später kam sie aus dem Bad. Sie hatte sich die Lippen und sogar die Augen so gut wie möglich angemalt und blickte auf das Bett, auf dem etwas lag, das aussah wie ein langes, schmales Brett aus mattem Gold. Wahrscheinlich wurde es zu einem Kleid, wenn man es erst mal trug.
    Wenigstens war es recht schlicht, bemerkte sie, während sie den Stoff befingerte. Vor dem Bett standen Schuhe in genau demselben Ton, auch wenn die Bezeichnung Schuhe für die schmalen Riemchen mit den noch schmaleren, meterhohen Absätzen eindeutig übertrieben war. Sie warf einen Blick auf die Kommode, wie immer hatte Roarke auch für den Rest gesorgt. Eine Diamantenkette - trotz der Champagnerfarbe mussten es ganz einfach Diamanten sein, denn nichts anderes funkelte so hell - hob sich von dem schwarzen Samt der bereits geöffneten Schatulle ab. In einem zweiten Etui hatte er die Ohrringe und in einem dritten ein dreireihiges Armband für sie zurechtgelegt.
    Sie griff nach dem goldenen Brett, sah es sich genauer an

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