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Stirb schön

Stirb schön

Titel: Stirb schön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Nicholas bei ihm, griff nach unten in den Hubschrauber hinein. Ein leises Klicken. Irgendwoher nahmen sie die Kraft, Venner in einem Gewaltakt aus dem Hubschrauber und über die Dachkante zu hieven. Das Schwein sollte weiterleben, ein schneller Tod war viel zu gut für ihn, war alles, was Grace noch denken konnte. Im nächsten Augenblick kippte auch schon der Hubschrauber wie in Zeitlupe weg, wurde kleiner, fiel wie ein Riesenspielzeug, bis er tief unten auf einen schwarzen Mercedes und einen kleinen weißen Fiat prallte. Ein riesiger Feuerball stieg auf.
    Venner stieß einen gurgelnden Jammerlaut aus. Grace rollte ihn herum und legte ihm Handschellen an. Ein übler Gestank schlug ihm entgegen, denn Venner hatte sich in die Hose geschissen. Egal, Grace lief jetzt wie auf Autopilot.
    Er brüllte Nicholas zu, den Mann aus dem Gebäude zu schaffen, rannte zurück zum Notausgang, die Treppe hinunter in den Keller. Zwei Uniformierte standen bei Norman Potting, der neben Glenn Branson kniete. Er war halb bewusstlos.
    »Los, wir müssen ihn rausbringen! Der Laden fliegt uns gleich um die Ohren!«
    Er hob seinen Freund unter den Achseln an, ein Constable stützte den Rücken, dessen Kollege und Potting ergriffen je ein Bein. So trugen sie ihn die Treppe hoch nach draußen auf den Parkplatz. Die Luft war glühend heiß, es stank jetzt nach brennendem Lack und Gummi, Sirenen heulten mit ohrenbetäubendem Lärm.
    Sie trugen Branson so weit wie möglich weg von der Hitze. Ein Rettungswagen näherte sich.
    Grace beugte sich zu Branson hinunter. »Alles klar?«
    »Weißt du noch, John Wayne, als er in dem Film angeschossen wurde …«, keuchte er.
    »Hat er überlebt?«
    »Ja.«
    »Und du fühlst dich wie er?«
    »Ja.«
    Grace küsste ihn auf die Stirn, ohne sich seiner Gefühle zu schämen.
    Dann trat er zurück, als die Sanitäter die Leitung übernahmen. Spürte plötzlich einen Schmerz an der Hand. Er entdeckte eine Breitling-Uhr mit blauem Zifferblatt, die er unbewusst in der Hand gehalten hatte. Das kaputte Band war mit Blut verschmiert, seinem eigenen Blut.
    Natürlich, das war die Uhr, die der Fette getragen hatte. Wie zum Teufel …?
    Da fiel ihm das Telefonat mit Harry Frame ein.
    Ich bekomme hier eine Uhr.
    Eine Uhr?
    Genau! Eine Armbanduhr! Sie ist wichtig. Eine Armbanduhr wird Sie zu einem sehr befriedigenden Ergebnis führen, das mit einem Fall zu tun hat. Ich vermute, mit diesem Fall.
    Können Sie das etwas präzisieren?
    Nein, das geht nicht. Wie gesagt, ich weiß auch nicht, ob es wichtig ist.
    Eine bestimmte Marke?
    Nein. Aber teuer.
    Er lutschte an seiner Hand, um die Blutung zu stillen, und wandte sich an Nick Nicholas, der gerade die Tür des Streifenwagens schloss, in dem Carl Venner saß. »Kennen Sie sich zufällig mit Armbanduhren aus?«
    Sein Kollege war bleich und zitterte. Schwerer Schock. »Nicht sehr gut. Wieso?«
    Grace hielt die Breitling hoch. »Was sagen Sie dazu?«
    »Das ist eine Breitling«, meldete sich Norman Potting zu Wort.
    »Was können Sie mir darüber sagen?«
    »Könnte ich mir nie leisten, so teuer sind die.«
    Ein Constable kam auf sie zu gerannt, seine Miene war besorgniserregend. »Bitte entfernen Sie sich vom Gebäude. Wir befürchten, es könnte explodieren, es ist voller Chemikalien.«
    Plötzlich geriet Grace in Panik. »Mein Gott, wo sind die Bryces?«
    »Alles in Ordnung, Sir, sie befinden sich bereits auf dem Weg ins Krankenhaus.«
    »Gut gemacht.«

87
    ALS FÜNF MINUTEN SPÄTER der erste Löschzug vorfuhr, explodierte das Lagerhaus. Die Detonation schleuderte die Splitter der Fensterscheiben zweihundertfünfzig Meter weit. Erst nach zwei Tagen war die Brandstelle so weit abgekühlt, dass sich die Spurensicherung an ihre unerfreuliche Aufgabe machen konnte.
    Schließlich fand man in den Trümmern die kläglichen Überreste dreier Leichen. Einer der Toten wurde Wochen später von seinem Bruder identifiziert, der sich noch unter Bewachung im Krankenhaus befand. Er erkannte das teilweise geschmolzene Goldmedaillon, das sein Bruder getragen hatte.
    Bei den Überresten eines weiteren menschlichen Kopfes konnte anhand zahnärztlicher Unterlagen einwandfrei die Identität von Janie Stretton festgestellt werden.
    Der andere Tote konnte ebenfalls mit Hilfe zahnärztlicher Unterlagen als Andy Gidney identifiziert werden. In diesem Fall machte es die starke Hitze unmöglich, die genaue Todesursache zu ermitteln, und niemand konnte sich erklären, was Gidney in dem Lagerhaus zu suchen

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