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Stirb schön

Stirb schön

Titel: Stirb schön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Toter. Und spürte in diesen wenigen Stunden nicht die Angst, die die Lebenden quälte.

88
    AM DONNERSTAGMORGEN FUHR TOM BRYCE mit bandagierten Händen, die noch immer höllisch schmerzten, für einige Stunden ins Büro.
    Seine Mitarbeiter begrüßten ihn überschwänglich, auf dem Schreibtisch stapelten sich Zeitungsausschnitte, in denen über ihn und Kellie berichtet wurde. Wie sich zeigte, sollten sich diese Ereignisse für BryceRight Promotional Merchandise als durchaus vorteilhaft erweisen. Seine Verkäufer Peter Chard und Simon Wang waren hin und weg – sie wussten nicht, wann sie zuletzt so viele Anfragen erhalten hatten.
    »Ach ja«, fügte Chard hinzu, »wir haben auch die Rolex-Uhren an Ron Spacks geliefert. Alle fünfundzwanzig. Die Gewinnspanne ist irre.«
    »Ich habe den letzten Entwurf gar nicht gesehen«, meinte Tom ein wenig besorgt. Sollten die Gravuren in die Hose gegangen sein, stünden sie vor einer finanziellen Katastrophe.
    »Keine Angst, ich habe ihn gestern angerufen, er ist total glücklich damit.«
    »Kannst du mir bitte die Unterlagen holen?«
    Wenige Minuten später legte Chard ihm die Akte auf den Tisch. Tom schlug den Ordner auf und starrte fassungslos auf die Zahlen. 1400 Pfund Gewinn pro Uhr und das mal fünfundzwanzig, machte summa summarum 35000 Pfund. Noch nie hatte er an einem einzelnen Geschäft so gut verdient.
    Doch dann kippte seine Stimmung. Kellie hatte sich bereit erklärt, einen Entzug in einer Klinik zu machen. Danach wollten sie einen Neuanfang wagen. Leider kosteten die wirklich guten Kliniken ein Vermögen, manche gar mehrere tausend Pfund pro Woche, und das auf Monate hinaus. Er musste mit 30000 bis 40000 Pfund für die Behandlung rechnen, dazu kamen noch die Kosten für die Kinderbetreuung.
    Immerhin würde dieser Auftrag dabei helfen. Er machte seit sechs Jahren mit Ron Spacks Geschäfte, und der Mann hatte immer pünktlich gezahlt, sieben Tage nach Lieferung und keinen Tag später.
    Tom warf einen Blick auf die Unterlagen. »Wann haben wir geliefert?«
    »Gestern.«
    »Schnelle Arbeit. Ich habe den Auftrag doch erst am …«
    »Donnerstag«, warf Peter Chard ein. »Ich habe einen Lieferanten aufgetan, der die Uhren vorrätig hatte, und den Graveur Nachtschichten einlegen lassen.«
    »Den endgültigen Entwurf kenne ich gar nicht, er wollte ihn mir schicken.«
    Chard blätterte um und tippte auf eine DIN-A4-Kopie. »Das ist eine starke Vergrößerung. In Wirklichkeit ist es nur ein Microdot, mit bloßem Auge fast gar nicht zu erkennen.«
    Tom betrachtete die Zeichnung. Ein Käfer, ein schönes, aber leicht bedrohlich wirkendes Geschöpf mit seltsamen Markierungen auf dem Rücken und einem Horn, das ihm aus der Stirn wuchs. Er runzelte die Stirn.
    »Man nennt ihn Skarabäus«, sagte Peter Chard. »Anscheinend waren sie den alten Ägyptern heilig.«
    »Ehrlich?«
    »Ja, scheußliches Vieh. Auch als Mistkäfer bekannt.«
    »Warum wollte er die auf den Uhren haben?«
    Chard zuckte die Achseln. »Er ist doch DVD-Händler, oder?«
    »Ja, im ganz großen Stil.«
    »Vielleicht gibt es ein Plattenlabel, das so heißt«, meinte der Verkäufer. »Ich dachte, du wüsstest Bescheid, ist doch dein Kunde.«
    Plötzlich überlief es Tom kalt. Vielleicht sollte er das erwähnen, wenn er das nächste Mal mit Detective Superintendent Grace sprach – ein Zufall, über den man dann gemeinsam lachen könnte.
    Aber er beschloss, damit lieber zu warten, bis Ron Spacks bezahlt hatte.
     
     

 
    Danksagung
    ZU ALLERERST EINMAL stehe ich tief in der Schuld von Chief Superintendent Dave Gaylor von der Sussex Police, der kürzlich in den Ruhestand gegangen ist. Er hat mich bei der Arbeit an diesem Roman sehr unterstützt und sich vor allem großzügig als Vorbild für meinen Roy Grace zur Verfügung gestellt. Er wurde nie müde, das Manuskript wieder und wieder zu lesen und mir mehr Türen bei der Polizei im In- und Ausland zu öffnen, als ich je zu hoffen gewagt hätte.
    Mein aufrichtiger Dank gilt auch vielen anderen Mitarbeitern der Sussex Police, die mir überaus tolerant, herzlich und hilfsbereit begegneten, wenn ich sie wieder einmal bei der Arbeit störte. Dies gilt vor allem für Chief Constable Ken Jones, der mir die freundliche Erlaubnis dazu gab. Und die beiden Detective Sergeants Paul Hastings und Ray Packham, John Shaw, Ermittler in der Abteilung Computerkriminalität, und seinem ganzen Team, das mich begeistert unterstützt und somit geholfen hat, einen wichtigen Aspekt dieser

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