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Stoerfall in Reaktor 1

Stoerfall in Reaktor 1

Titel: Stoerfall in Reaktor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfram Hänel
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Randale zu machen, und du bist auch noch blöd genug, ihm voll auf den Leim zu gehen! Echt, Alter, du weißt doch gar nicht, ob du dich auf Lukas überhaupt verlassen kannst! Vielleicht hat er sich das alles nur ausgedacht, mit den Bullen, die da angeblich bei ihm waren, ich hab jedenfalls keinen gesehen!«
    Â»Du redest Blech«, sagt Jannik. »Aber voll! Mann, Lukas hat gesagt, er lässt sich was einfallen, wie wir weitermachen, und …«
    Â»Genau, das meine ich! Lukas lässt sich was einfallen! Und wir sind dann die, die den Kopf dafür hinhalten müssen, oder was? Nee, Alter, ohne mich. Das ist mir echt zu viel Lukas, kapiert? Ich hab das mit der Sirene für euch gemacht, weil ich die Nummer gut fand, aber wenn ihr jetzt anfangt, hohl zu drehen und irgendwelche Verschwörungen aufdecken zu wollen, dann hab ich damit nichts mehr zu tun. Das kannst du mit Lukas alleine machen!«
    Lukas stößt sich vom Türrahmen ab und macht einen Schritt in den Raum hinein. »Redet ihr gerade von mir?«
    Jannik und Alex zucken zusammen und starren ihn an, als wären sie kurz davor, schreiend aufzuspringen und wegzurennen.
    Â»Hast du ’ n Knall?«, bringt Jannik dann endlich hervor. »Was schleichst du dich hier an? Was soll das?«
    Â»Das Gleiche wollte ich euch gerade fragen. Mann, Jannik, ich hab echt Panik gekriegt, als ich bei dir im Zimmer war und der Fernseher lief, aber sonst war keiner da.«
    Jannik zuckt mit den Schultern. »Das war nur, weil ich vermeiden wollte, dass irgendjemand mitkriegt, wie mich Alex besucht. Du weißt schon, die Typen da mit dem Audi. Deshalb sind wir auch hier runter. Du hast doch selber gesagt, dass wir vorsichtig sein müssen. Und dass es besser wäre, wenn uns keiner zusammen sieht. Also, was regst du dich so auf?«
    Einen Moment sagt keiner von ihnen etwas. Alex sieht man an, dass er überlegt, wie viel Lukas von seinen letzten Sätzen mitbekommen haben kann. Aber Lukas hat keine Lust, ihm die Sache leicht zu machen.
    Â»Deine Karre ölt übrigens«, sagt er dann wie nebenbei. »Und nicht zu knapp.«
    Â»Weiß ich. Ist der Dichtungsring, der ist hin.«
    Â»Aber gut, dass du da bist«, mischt sich Jannik jetzt ein. »Wir haben nämlich ein Problem. Alex glaubt nicht, dass da was dran ist an dem Störfall im Werk.«
    Alex bückt sich und sammelt ein paar Schrauben ein und wirft sie zurück in die Plastiktüte auf dem Boden.
    Lukas wartet ab, ob noch mehr kommt.
    Â»Und ich bin mir auch nicht mehr so sicher«, sagt Jannik einen Moment später. »Vielleicht bilden wir uns das alles nur ein. Vielleicht ist überhaupt nichts weiter. Und außerdem haben wir sowieso keine Chance! Du hast doch die Sprüche heute bei der Demo gehört. Die Leute denken alle so! Es bringt überhaupt nichts, wenn hier irgendjemand versucht, was gegen das AKW zu unternehmen. Das Einzige, was passiert, ist, dass der Bürgermeister kommt und irgendeine Rede hält, die die Leute wieder beruhigt. War doch so oder irre ich mich?«
    Â»Lass meinen Alten mal da raus«, wirft Alex ein, ohne hochzublicken.
    Â»War so«, bestätigt Lukas.
    Â»War doch klar.« Jannik nickt.
    Lukas merkt, dass er enttäuscht ist. Und ohne es eigentlich zu wollen, reagiert er plötzlich so aggressiv, dass Jannik ihn im ersten Moment überrascht anstarrt.
    Â»Klar«, sagt Lukas. »Alles easy. Dann zieh mal am besten gleich mit deinen Alten hier in euren Wahnsinnsbunker und tu so, als wäre damit alles gelöst. Genug zu essen für die nächsten Jahre habt ihr ja schon eingekauft. Aber vergesst bitte nicht, die Tür zuzumachen, damit nicht noch irgendjemand kommt, der euch was wegnehmen will …«
    Â»He«, versucht Jannik, sich zu verteidigen. »Dafür kann ich doch nichts, wenn meine Mutter zweimal am Tag losfährt, um neue Vorräte anzuschleppen. Meine Alten flippen beide völlig aus mit ihrem Bunker, weiß ich selber, aber das hat doch nichts damit zu tun, dass ich gesagt habe …«
    Â»Vergiss es einfach!«, unterbricht ihn Lukas. Er hat Mühe, seine Stimme unter Kontrolle zu halten. »Ist cool euer Bunker. Könnt ihr euch dann ja auf dem Monitor angucken, wie draußen alles den Bach runtergeht. Kameras habt ihr doch hoffentlich, oder? Ach du Scheiße, ich glaub’s ja wohl nicht, ihr habt echt die Live-Cams vergessen? Ihr seid voll am Arsch hier

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