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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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ihm kraftlos nach vorn. Schmerz jagte wie ein Blitzschlag durch die Taubheit. Gleißendes Licht, wo es bis gerade vollkommen finster gewesen war. Er musste sich hart auf die Zunge beißen, um das Stöhnen zu unterdrücken. Nur keinen Laut verursachen, der Magnus auf den Plan rief. Es handelte sich zwar um dicke Massivsteinwände und eine Sicherheitstür, aber jedes unnötige Risiko war eine Dummheit.
    Nur langsam ließen sich seine verkrampften Muskeln wieder bewegen. Er zupfte sich das restliche Tape mit zusammengebissenen Zähnen von der Haut und ließ die Schultern kreisen.
    „Danke , Sin“, raunte er. „Ich habe keine Ahnung, was du planst, aber danke dafür.“
    „Du darfst mich gern deine Göttin nennen und meine Füße küssen, aber nicht jetzt“, antwortete sie leise. „Ich werde dir alles erklären, aber zuerst müssen wir dich hier rausbekommen. Meinst du, du kannst Magnus von hinten eins überziehen, wenn ich ihn reinlocke ? Du musst ihn ins Reich der Träume schicken, bevor er seine Kräfte einsetzen kann. Dann müssen wir nur noch schnell sein. Mein Wagen steht direkt vor der Tür.“
    Jamian rieb noch einmal seine Arme, um die Durchblutung in Gang zu bekommen. Magnus noch einmal zu verdreschen , war eine schrecklich verlockende Vorstellung, sie ließ ihn trotz der Nervosität finster jubilieren. Er griff nach dem kleinen Beistelltisch, der neben dem Bett stand, schlich zur Tür und drückte sich gegen die Wand. Sinead gab ihm ein paar Sekunden zur Vorbereitung. Er hob das Tischchen an den Beinen über den Kopf, konzentrierte sich und nickte ihr zu.
    Sinead kreischte los: „Nein! Du Mistkerl! Hilfe! Magnus !“
    Sie hatte den Namen noch nicht ganz ausgerufen, da wurde der Schlüssel schon umgedreht und die Tür flog auf. Magnus stürzte in den Raum. Jamian zögerte keine Sekunde und schlug ihm die Tischkante von hinten auf den Schädel. Das Holz gab krachend nach, Splitter stoben auf und die Tischplatte brach ab. Magnus sackte mit einem atemlosen Ausruf in die Knie, warf sich dabei jedoch zur Hälfte herum.
    Scheiße! Jamian wurde mit einem Stoß zurückgeschleudert, als hätte er sich einem Zug in voller Fahrt entgegengestellt. Sein Hinterkopf knallte gegen die Wand, Magnus presste ihm mental die Kehle zu. Er hörte sich gurgelnde Laute ausstoßen.
    Sinead zögerte nicht. Ihr Fuß schoss in die Höhe und traf Magnus ’ Nase von unten.
    Sofort spürte Jamian, wie er aus dem Griff freikam. Es blieb keine Zeit, herauszufinden, ob er noch atmen konnte. Er legte nach, holte aus und schlug Magnus in der Vorwärtsbewegung eines der Tischbeine vor die Schläfe. Erneut zerbrach Holz und Magnus klatschte mit dem Gesicht voran auf den Fußboden. Dunkles Blut sickerte durch seine Haare, sammelte sich auf den Fliesen zu einer Lache und füllte die Fugen wie Wasser einen Kanal.
    „Ich hätte gedacht, den schaffst du allein, Jamie.“ Sinead hüpfte lässig über Magnus hinweg. „Los jetzt, raus hier, ehe er zu sich kommt. Und kein Wort mehr.“
    Er wollte folgen, brauchte jedoch einen Moment, um wieder Luft durch seine gequetschte Gurgel zu zwingen. Es fühlte sich an, als drück t e Magnus ihm noch immer den Hals zu. Sobald er laufen konnte, folgte er Sinead. Sie schloss von außen ab, damit Magnus blieb , wo er war. Beide schlüpften aus den Stiefeln und eilten auf Socken über die Gänge, sodass ihre Füße keine Geräusche auf den Steinböden verursachten. An jeder Ecke verharrten sie und lauschten nach Stimmen oder Schritten.
    „Hier ist ein Nebenausgang“, hauchte Sinead und öffnete eine Tür. „Kofferraum“, formten ihre Lippen. Ihr schwarzer Bentley Arnage, ihre wahre große Liebe, wie sie ihn nannte, parkte vor dem Ausgang. Jamian brach beim Gedanken an die Enge im Kofferraum kalter Schweiß aus, doch es war keine Zeit für Empfindlichkeiten. Sie konnte ihn kaum auf dem Beifahrersitz vom Anwesen kutschieren. Da musste er halt ein wenig Klaustrophobie überwinden. Mit ungutem Gefühl öffnete er den Kofferraum des Bentleys. Viel Platz war wirklich nicht. Dennoch kletterte er hinein, rollte sich zusammen und Sinead schloss behutsam die Klappe.
    Dunkel. Das war nicht das Problem. Die Enge schon eher. Und die Atemlosigkeit. Jamian musste die Knie bis unters Kinn ziehen. Es schienen viele Sekunden zu vergehen, bis der Motor endlich gestartet wurde. Zu viele.
    Nur nicht daran denken, dass man von innen den Kofferraum nicht öffnen kann! Notfalls könnte er den Wagen auseinandernehmen, auch wenn Sin

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