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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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Junias ’ verfrühter Wandel als auch deine Unsterblichkeit überwiegend durch meinen Vater und mich vorangetrieben wurden. Das habe ich genutzt. Ich habe den Senat darüber informiert, dass man dich durch die Entführung deines Bruders dazu nötigen wollte, dich zum Jäger ausbilden zu lassen, um die Prämie zu kassieren, die ihm in dem Fall zustünde. Das haben die Angestellten meines Vaters ohnehin alle vermutet, selbst Magnus. Mein Vater hat niemandem seine wahren Pläne offengelegt. Selbst du dachtest doch, er woll t e einen Jäger aus dir machen, nicht wahr? Du hast mich auf die Idee gebracht.“ Sie lächelte müde, rieb sich übers Gesicht und seufzte. „Vor zwei Stunden bekam jeder der Senatoren eine entsprechende E -M ail mit eben dieser Information. Ich denke, dass sie ihn gleich morgen früh in Untersuchungshaft nehmen werden. Wir beide und Junias werden als Zeugen einberufen, ebenso die Männer meines Vaters.“
    „Und du meinst, damit können wir durchkommen?“ Jamian war nicht sicher. Zu viel konnte schiefgehen .
    „Mein Vater wird mit einer milden Strafe davonkommen. Er bekommt ein Disziplinarverfahren, wird definitiv von seinem Amt enthoben und muss vermutlich auch das Land verlassen, weil er im Alleingang gehandelt hat. Amtswillkür stellt einen Gesetzesbruch dar, doch die Folgen sind überschaubar.“ Sie warf ihm ein Lächeln zu und sah dabei aus, als hätte sie etwas Ätzendes im Mund. „Käme die Wahrheit ans Licht, würde das nicht so glimpflich für ihn ablaufen. Daher wird er dieser Version zustimmen, aus Angst, wir könnten sonst verraten, wie es wirklich war. Du solltest dich in Zukunft einfach von ihm fernhalten. Ich glaube nicht, dass er noch eine Gefahr für dich darstellt, denn ohne seine Männer – die nicht ihm, sondern dem Senat verpflichtet sind – wird er dir oder Junias kaum gefährlich werden können. Wir werden deinen Bruder jetzt abholen und uns bis morgen verstecken. Danach dürftet ihr in Sicherheit sein.“
    Jamian rieb seine Schläfen. Nach all den Ereignissen fiel es ihm schwer , sich zu konzentrieren. Ihr Plan klang durchdacht, doch er hatte auch die ein oder andere Schwachstelle. „Bei Junias war ein Mädchen, sie hatten auch sie in ihrer Gewalt. Kannst du mir versichern, dass ihr nichts passieren wird, wenn der Senat von ihr erfährt?“
    Sinead blies die Wangen auf und ließ die Luft wieder entweichen. „Das ist schlecht. Du kennst die Gesetze. Was weiß sie?“
    „Bis heute Mittag wusste sie nichts“, log Jamian geschmeidig. Dass Sinead ihm geholfen hatte, änderte nichts daran, dass sie immer noch Senatorin war und die Gesetze in aller Regel strikt einhielt. „Was sie nun weiß, kann ich dir nicht sagen. Aber das wäre allein die Schuld deines Vaters.“ Im gleichen Moment wusste er, dass es keinen Sinn hatte, an ihre Schuldgefühle zu appellieren. Sippenhaft funktionierte nicht bei den Drawns.
    „Dann hoffe, dass sie nichts weiß“, erwiderte sie wie erwartet kühl.
    Jamian ließ die Zähne zusammenschnappen.
    „Jamie“, fuhr sie sanft fort. „Ich würde dieses Mädchen gern vergessen. Wenn es nach mir ginge, würden wir ignorieren, dass sie da war. Aber wenn mein Vater oder einer seiner Leute von ihr erzählen und es kommt raus, dass sie etwas über uns weiß, dann werden die anderen Senatoren keine Ausnahme machen, nur weil sie nichts dafürkann . Sie können meistens nichts dafür, dennoch müssen wir in erster Linie an unsere Sicherheit denken. Unser ganzes Volk würde in Gefahr geraten, wenn die Menschen zu viel erfahren.“
    „Ich weiß.“ Jamian schloss die Augen und lehnte den Kopf zurück. Himmel, er hätte Junias eindringlicher warnen müssen. Er hätte ihm die ganze Sache mit der Kleinen verbieten müssen. Was nützte Junias ein mehr oder weniger normales Leben, wenn das Mädchen dafür in Gefahr geriet ?
    Er spürte Sineads Hand warm und tröstlich auf seinem Unterarm. „Vielleicht weiß sie gar nichts. Dann wird ihr auch nichts passieren. Und wenn doch, dann tue ich, was ich kann. Ich werde alles versuchen, okay? Junias hat wirklich genug durchgemacht.“
    „Sin?“ Jamian blinzelte ein brennendes Gefühl aus den Augen. „Ich danke dir. Ich habe eben wirklich nicht gut über dich gedacht, aber ich hab mich geirrt. Du hast meinetwegen so viel auf dich genommen. Ich steh in deiner Schuld, denke ich.“
    Sinead unterbrach sein hilfloses Gestammel mit einer abwinkenden Handbewegung. „Ich habe es nicht nur deinetwegen getan. Es ist

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