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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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Gefahr bringen? Niemanden außer mir, allen Vampire n der Erde und – oh, nicht zu vergessen – Ihrer eigenen Tochter. Und Ihrem Enkelkind, welches Sie produzieren lassen wollen, nur damit es verrecken muss.“
    „Das reicht jetzt, Jamian.“ Die blauen Augen, die so an Sineads erinnerten, blitzten kühl. Offenbar hatte Drawn eine Seite umgeschlagen. Doch seine Finger tasteten über den Rand des Bilderrahmens, als such t e er dort einen Halt, und das verriet einen Hauch Unsicherheit. „Die Entscheidung ist getroffen. Sinead ist meiner Meinung und bereit, ihr Opfer zu bringen. Was sämtliche Äußerungen dem Senat gegenüber betrifft , muss ich dich enttäuschen. Ich bin nicht bereit, das Projekt durch zähe Verhandlungen aufschieben zu müssen und dadurch zu gefährden. Die Vampire wissen von der Prophezeiung, was mich zur Eile zwingt. Du wirst niemandem gegenüber ein Wort darüber verlieren. Sonst werden wir ein paar Sterbenswörtchen mit deinem Bruder wechseln müssen.“ Sein Blick fiel auf den bräunlichen Blutfleck im cremefarbenen Teppich. Junias ’ Blut. „Hast du mich verstanden, Jamian?“
    Jamian schnaubte. Ihm blieb kaum etwas anderes übrig.
    „Ob du mich verstanden hast, fragte ich.“
    „Habe ich wohl.“
    „Wie schön. Dann werden Stephen und Lucas dir jetzt dein Zimmer zeigen.“ Der Oberste Senator klopfte auf das Ebenholz seines Schreibtisches. Die Männer traten sofort ein.
    „Ich bleib gleich über Nacht?“, feixte Jamian, während die beiden Kienshi ihn schon an den Schultern fassten und aus dem Büro führten.
    „Du bleibst so lange, wie es nötig sein wird, mein Junge“, hörte er den Obersten Senator in seinem Rücken sagen. „Bis ich sicher bin, dass du deinen Teil unserer Abmachung erfüllt hast.“
    Die Worte schlichen ihm nach.
    Sie nisteten sich in den Ecken des Zimmers ein, in das man ihn sperrte. Bis zum positiven Schwangerschaftstest also. Oder bis zur Geburt? Bis zu dem Tag, an dem das Kind seine Bestimmung erfüllen würde? Na, da konnte der Oberste Vollpfosten lange warten.
    Wie ein Raubtier im Zoo stiefelte Jamian in dem zweckmäßig eingerichteten Zimmer auf und ab. Er stieß Flüche und Beschimpfungen aus, die ihm im Normalzustand die Röte ins Gesicht getrieben hätten. Krampfhaft hielt er seine Wut aufrecht; sie war der einzige Punkt, an dem er sich noch festhalten konnte, ehe er in die Verzweiflung abrutschen würde. Das Zimmer zu demolieren wäre eine Maßnahme gewesen. Aber beim ersten Versuch, den massiven Kleiderschrank umzurammen, stellte er fest, dass dies mit gefesselten Armen nicht so einfach war. Sein Schulterstoß ließ den Schrank lediglich schwanken und die Tür auffallen. Irritiert bemerkte er, dass tatsächlich Kleidung eingeräumt war. Ein nicht geringer Teil der Sachen waren seine eigenen. Kleidung, die er im Laufe der Zeit bei Sinead liegen gelassen hatte. Wie lange planten die den Mist schon?
    Dass der Oberste Senator keinen Spaß an der Sache hatte, machte ihn nur unruhiger. Der Mann wusste, dass er das Falsche tat, und ließ doch kein Zögern erkennen. Ian Drawn war kein Verrückter, er hatte ein festes Ziel und das machte ihn nur gefährlicher.
    Das Taubheitsgefühl in Jamians Händen hatte auf die Arme übergegriffen und strahlte in die Schultern. Die verspannte Haltung sorgte für die ersten schmerzhaften Krämpfe in der Brustmuskulatur. Er konzentrierte sich darauf. Schmerzen lenkten ihn zumindest davon ab , nachzudenken , und sich die Hilflosigkeit eingestehen zu müssen.
    Magnus hielt vor der Tür Wache, das wusste er. Ein paar Minuten lang tröstete er sich mit der Vorstellung, ihn aus dem Fenster zu werfen. Und zwar durch die Scheibe und zwischen den verschnörkelten, aber unnachgiebig stabilen Gittern hindurch, die zu dicht beieinanderstanden , als das ein Kopf im Normalzustand hindurchgepasst hätte.
    Jemand bewegte sich draußen, er erkannte die leisen Schritte in schweren Stiefeln rasch. Ebenso die Stimme.
    „Sinead, du verlogenes Miststück!“, knurrte er durch die Zähne. Zitternd begehrten seine Arme gegen die Fesseln auf, doch das Klebeband gab kein Stück nach. Die Tür wurde aufgeschlossen, Sinead und Magnus traten gemeinsam ein. Beide grinsten, Magnus höhnisch, Sinead verschlagen. Die Vorfreude stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.
    Verlogenes, perverses Miststück !, korrigierte Jamian in Gedanken und wich bis an die Wand zurück. Im gleichen Moment schämte er sich für die Feigheit, die er diesem hinterlistigen

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