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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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fest. „Ich will mit dir allein sein“, wisperte sie noch einmal. „Nur du und ich. Allein. Am Ende der Welt, falls das in der Nähe ist.“
    Mit einem sehnsüchtigen Seufzen ließ Jamian von ihr ab. „Gut.“ Wie rau seine Stimme plötzlich klang, sie musste unweigerlich lächeln.
    Er senkte die Stimme. „Denkst du, Junias ist heute Nacht sicher vor diesem Vampir, der herkommen wird?“
    Laine ignorierte den drückenden Knoten in ihrer Magengegend und nickte. „Es dauert noch , bis sie ankommen, wir haben Zeit.“
    „Dann komm. Lass uns fahren.“
    „Wohin?“
    „Das wirst du gleich sehen.“ Es klang unheilvoll. „Und ich will keine Klagen hören. Du hast es so gewollt.“
    „Das ist nicht dein Ernst?“ Laine wusste nicht, ob sie darüber lachen konnte, als Jamian anhielt und vielsagend nach links blickte. „Das ist das wahrhaft Kitschigste, was ich je gesehen habe. Ein klischeehafteres Szenario kanntest du wohl nicht?“
    „Doch.“ Unschuldig senkte er den Blick. „Ich wüsste da noch einen zauberhaften Steinkreis in der Nähe von Inverness, aber der Platz ist um die Zeit meist schon belegt, da müssten wir warten.“
    „Ihr Briten stellt euch auch in jede Schlange, oder? Wie unromantisch.“
    „Findest du?“ Er runzelte die Stirn. „Okay. Dort lungern ständig diese Möchtegerndruiden in weißen Kutten herum, und um als Blutopfer für keltische Götter zu enden, ist mir diese Nacht zu schade. Besser?“
    „Unter diesen Voraussetzungen ist es hier sehr schön.“
    Hinter dem Beifahrerfenster tat sich eine Idylle vor ihr auf, wie sie eigentlich nur in einem Liebesroman – nein, einem schier unerträglich schmalzigen Kitschroman – vorkommen konnte. Vor ihr lag eine Wiese voller Disteln und Gänseblümchen, eingefasst von an Dornröschen erinnernde Brombeerhecken und geteilt von einem tief in seinem Bett liegenden Bach. Das Dunkelblau des Himmels verlor so rasch an Helligkeit, dass man dabei zusehen konnte. In etwa dreißig Metern Entfernung zeichnete sich eine gigantische Silberweide davor ab. Die Zweige hingen wie ein Vorhang schlaff bis auf den Boden. Im ersten Mondschein schimmerten die Blätter in facettenreichem Grün und die flauschigen, lang gezogenen Blüten malten Streifen aus Gold in das Dunkel.
    Gold und Grün.
    Die Krönung jedoch war die halb verfallene Ruine dahinter, die von dem mächtigen Baum fast gänzlich verdeckt wurde.
    „Sag, dass es keine Kirche ist!“, verlange Laine argwöhnisch. „Sag sofort, dass es keine Kirche ist!“
    „Es ist keine Kirche.“ Jamian sprang aus dem Wagen, öffnete ihr galant die Beifahrertür und reichte ihr zum Aussteigen die Hand. „Aber es war mal eine.“
    Sie konnte nicht glauben, dass er das ernst meinte. „Du hast einen wirklich schwarzen Humor, mein Liebster.“ Seine Augen blitzten bei ihrem letzten Wort auf und eine hauchfeine Röte legte sich auf seine Wangen. „Mit einem Vampir in einer alten Kirche Unterschlupf für Zweisamkeit zu suchen ist schon etwas … impertinent. Mehr noch. Das ist eigentlich pervers.“ Und rotzfrech. Sie musste wider Willen lachen. Warum auch nicht? Sie würden doch ohnehin beide in der Hölle landen. „Oder du hast einfach nur einen sehr eigenwilligen Sinn für Romantik.“
    „Das stimmt wohl alles“, gab Jamian zu und blickte verträumt in Richtung der Ruine.
    Schließlich räusperte er sich förmlich, hob ihre Hand bis kurz vor seine Lippen und sah ihr mit einem mokanten Grinsen tiefer in die Augen, als Spott normalerweise gelangte. „Wäret Ihr denn bereit, diesem zweifelsfrei perversen Romantiker zu folgen, liebste Laine?“ Warm streichelte sein Atem bei jedem Wort ihre Finger.
    „Aber gewiss, mein impertinenter Herr.“ Sie spielte die kleine Posse gern mit.
    Jamian neigte den Kopf wie zu einer Verbeugung und küsste ihre Hand, ohne sich darum zu scheren, dass ein Handkuss nur angedeutet wurde. Feucht legten sich seine Lippen auf ihre Haut, seine Zunge umspielte heiß ihre Fingerknöchel und ließ ihr den Atem in der Kehle kratzen.
    „Das war kein tugendhafter Kuss“, sagte sie und fuhr seine Lippen mit den Fingerspitzen nach.
    „Ich fürchte, die Tugend ist mir abhandengekommen, Mylady. Ihr werdet mich in dieser Nacht schamlos und frivol ertragen müssen.“
    „Wie bitte?“ Laine trat nah an ihn heran, so nah, dass sich ihre Körper berührten. Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern. „Wo ist denn Euer keuscher Edelmut geblieben?“
    „Ich glaube“, gab Jamian heiser zurück,

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