Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
Vom Netzwerk:
Hälfte drehte, war er neben ihr, lehnte sich lässig an die Wand und knöpfte sich selbst die oberen beiden Knöpfe seines Hemdes auf.
    Laine lachte. So etwas Selbstgefälliges hatte sie schon lang nicht mehr erlebt. „Du bist unmöglich.“
    „Schön, dass du das einsiehst.“
    „Nein, ich fürchte , so wird das nichts, Jamian. Wenn du mich mit einem Strip überzeugen möchtest, musst du schon mit etwas mehr Körpereinsatz aufwarten.“
    „Strippen? Ach was. Da weiß ich etwas Unmöglicheres.“ Er biss sich mit einem Grinsen unvermittelt auf die Unterlippe, presste dann den Mund zusammen, worauf sich ein winziger Bluttropfen zeigte. „Ich wecke deinen Jagdtrieb.“
    „Mei…“ Ehe Laine das verblüffte Wort zu Ende gesprochen hatte, stieß er sich von der Wand ab, drückte ihr einen heftigen Kuss auf die Lippen und flüchtete mit einem Satz über das Mauerwerk. Laine konnte ihm für einen Moment nur nachstarren. Was sollte das werden? Ganz langsam leckte sie den Hauch von Blut von den Lippen.
    „Das ist meinem Alter nicht angemessen“, überlegte sie laut, und sah ihn stehen bleiben und enttäuscht die Schultern sinken lassen. Gut so, er sollte sich ruhig in Sicherheit wiegen. Kurz entschlossen sprang sie über die Mauer und nahm die Verfolgung auf. Sie hetzte ihn kreuz und quer über die Wiese und mehrmals über den Bach hinweg. Dann jagte sie ihn einige Runden um die Silberweide herum und einmal mitten durch die Astvorhänge hindurch. Weidenkätzchen verfingen sich in ihren Haaren. Herumgewirbelte Pollen glitzerten wie Schnee im Licht des aufgehenden Mondes, als sie sich zunächst kichernd und bald schon keuchend vor Gelächter durch das hohe Gras jagten. Irgendwann setzte Jamian ein letztes Mal über den Bach, blieb japsend am anderen Ufer stehen und hielt sich den Bauch.
    „Gnade! Zeig Herz, Vampir. Ich kann nicht mehr.“
    Laine zog einen Mundwinkel hoch und ließ ihn scharfe Zähne sehen. Sie konnte noch. Er ebenso, aber wenn er sich ergeben wollte, würde sie nicht widersprechen. Sie glitt näher, verharrte regungslos und schoss dann mit einem Sprung über das Wasser hinweg. Sie hatte erwartet, er würde zur Seite hechten oder sich von ihr umreißen lassen. Stattdessen stand er plötzlich bis in den letzten Muskel angespannt, fest wie ein Fels, als sie ihn ansprang. Mit einem tosenden Platschen landeten sie gemeinsam im Bach und begannen im herumspritzenden Wasser eine Balgerei wie zwei wilde Kinder.
    Laine überlegte eine Sekunde, ob sie dies als lächerlich empfinden müsste. Die Wahrheit war, dass sich der Gedanke, auf diesen Moment zu verzichten, weit lächerlicher anfühlte.
    Irgendwann fand sie sich prustend auf dem Rücken wieder. Jamian lag über ihr, drückte ihren Körper zwischen seinen Beinen nieder und hielt ihren Kopf im Nacken aus dem Wasser. Seine Lippen zitterten nah an ihren. Sie konnte dieses Zittern spüren, wenn sie die Augen schloss. Der Bach murmelte. Wasser tropfte aus Jamians Haaren in ihr Gesicht.
    „Da fällt mir ein“, sinnierte er im Flüsterton, einen Hauch Belustigung im Blick, „dass ich noch was gut bei dir habe.“
    Laine hob die Augenbrauen zu einem unausgesprochenen „Was denn?“, da drückte er seinen Mund auf ihren und ihren Kopf unter die Wasseroberfläche.
    Als er sie wieder aus dem Wasser zog, mussten beide nach Luft schnappen. Jamian lief Wasser aus der Nase. Sein Blick war dunkel, so dunkel wie sein Haar, das nass beinah schwarz erschien. Der Wind hielt einen Moment den Atem an, dann strichen kurze, abgehackte Böen über Laines Körper, einem Kichern gleich. Jamian kam auf die Beine und zog sie hoch. Sie wateten aneinandergeklammert aus dem Wasser, stolperten Richtung Ruine, während Jamian abwechselnd ihr und sich die tropfnassen Kleider vom Leib riss und zu Boden fallen ließ. Er presste die Zähne zusammen, und wenn sie ihn küsste, erwiderte er es nicht, und ließ es bloß zu, als würden ihm sonst die Sicherungen durchbrennen. Sie schmeckte Verlangen, so wild, dass es Zorn gleichkam.
    Im Schutz der Ruine drückte er sie gegen die Wand. Sie ließ ihn nicht aus den Augen, als er ihr das letzte Kleidungsstück vom Körper streifte und vor ihr auf die Knie ging. Der Anblick entfachte Hitze, die aus ihrer Brust in den Unterleib strömte und wieder zurück. Tiefe, unauslöschliche Hitze. Schmerzhafter als die Sonne und um ein Vielfaches gefährlicher. Die Lider hingen ihm schwer über den Augen. Seine Blicke darunter folgten dem Wasser, das ihr aus

Weitere Kostenlose Bücher