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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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denken, um sich klar zu sein, wie sehr der Typ irrte. Allein die Erinnerung an den Abend am Loch Ness und die Party bei Adam straften Brians Worte Lügen.
    „Vielleicht ist’s wirklich besser, wenn du in diesem Glauben bleibst.“ Er zwinkerte Amy mit beiden Augen zu. „Sonst bekommst du noch Angst vor ihr.“
    „Du wirst das schon merken“, fuhr Brian fort und senkte die Stimme zu einem Flüstern. „Spätestens, wenn du ihr an die Wäsche willst, beißt du auf Granit. Ein richtiges Blümchen Rührmichnichtan hast du dir da ausgesucht.“
    Junias spürte, wie sein Gleichmut Brian gegenüber zu wanken begann.
    „Gehen wir?“, fragte er Amy und stand auf.
    Brian schüttelte grinsend den Kopf „Hey, wie unhöflich! Ich will nur mit euch plaudern, bleibt doch hier!“ Er griff nach Amy, die ebenfalls aufstehen wollte. Machte Anstalten, sie am Arm zu packen. Amy zuckte zusammen.
    Junias stand im gleichen Moment dazwischen und fing Brians Hand mit seiner ab. Eine unvernünftig schnelle Bewegung – aber das war ihm egal. Nach dem , was gestern passiert war, würde er nicht zulassen, dass ein gewöhnlicher Mensch Amy erschreckte. Und dieser Mensch schon mal gar nicht! Brian blinzelte mehrmals, starrte ihn dann skeptisch an. „Wie hast du …? Wie kannst du …?“
    „Ich an deiner Stelle“, sagte Junias gedehnt und genoss jedes Wort auf der Zunge, „würde besser aufpassen, mit den Drecksfingern nichts Falsches anzufassen.“
    Brian versuchte , seinen Arm freizubekommen, doch Junias ’ Hand bewegte sich nicht einmal unter den ruckenden Bemühungen des größeren Jungen.
    „Es könnte sein, dass du das sonst bereust.“ Langsam und überaus genüsslich drückte Junias seine Faust zu, bis Brians Augen sich schmerzerfüllt weiteten. Nur ansatzweise ließ er Brian erahnen, dass dieser sich den falschen Gegner ausgesucht hatte. „Ich hoffe, du verstehst. Lieber Brian.“ Damit ließ er los und deutete Amy an, mit ihm zu kommen.
    Brian rieb seine Finger. „Was bist du nur für ein Freak?“, grölte er ihm atemlos hinterher, als sie schon einige Meter durch die Cafeteria gegangen waren.
    Junias verharrte, kämpfte für einen Moment mit sich und drehte sich trotz Amys aufforderndem Zupfen an seinem Hemd noch einmal zu Brian um. Langsam kam er ihm näher. Brian wich zurück, bis der Tisch hinter ihm seinen Weg versperrte. In aller Ruhe suchten Junias Finger den Kragen von Brians Poloshirt . Er griff ohne Gegenwehr hinein und zog den anderen ein klein wenig zu sich runter, um ihm ins Ohr flüstern zu können.
    „Ich würde dir schrecklich gern sagen, was für ein Freak ich wirklich bin.“ Fast berührten seine Lippen Brians Ohrmuschel. „Aber dann müsste ich dich leider töten. Und das wäre mir äußerst lästig, du kleine Kakerlake.“ Ebenso langsam , wie er zugegriffen hatte, ließ er Brian wieder los und strich dessen Kragen glatt. Nun musste er nur noch gegen das Lachen kämpfen. Brians Gesicht erinnerte ihn an einen Fisch in den letzten Zügen, der noch ein paar Mal fassungslos das Maul öffnete und wieder schloss, ehe er verstand, dass er an Land nicht atmen konnte. Junias nickte den anderen gaffenden Jungs spöttisch zu und verließ, eine verdutz t e Amy an der Hand, gemütlich schlendernd die Cafeteria.
    „Bist du verrückt geworden ? “, zischte Amy ihm zu, kaum dass sie das Gebäude verlassen hatten. „Das war riskant! Was, wenn er irgendwas verrät?“
    „Wird er nicht.“ Und wenn schon. Junias hatte in den letzten vierundzwanzig Stunden mehrfach das Gefühl gehabt, er müss t e sterben. Es hatte ihn verändert, ihn einen Schritt weitergebracht . Brian war es nicht wert, dass er ihn hasste. Ohne ihn zu hassen, konnte er ihn nicht fürchten. „Ich hab ihm gedroht, Amy. Und er hat mir jedes Wort geglaubt. Ich rieche seine Angst bis hierhin. Er ist zu feige , um irgendetwas zu sagen. Und zu stolz , zuzugeben, dass ich stärker bin als er, ist er auch.“
    „Wenn du meinst.“ Amy kicherte, es klang erleichtert und nervös zugleich, wie auf unterschiedlichen Ebenen. „Aber darf ich dir zwei Dinge sagen, Junias? Zum einen: Das da eben – so dumm es vermutlich war – war total überfällig! Ich kann nicht verstehen, wie du dich so lange von den Idioten hast schikanieren lassen.“
    „Ich schon“, gab er zerknirscht zu. „Jamian wird mir den Kopf abreißen und ihn in Formalin einlegen, wenn er davon erfährt. Er ist übervorsichtig. Meinst du, du kannst mich retten, wenn er

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