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Stolperherz

Stolperherz

Titel: Stolperherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boje Verlag
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Mitte zwanzig. Sie trug eine enge, glänzende Lederhose, Boots und Lederjacke und sah verdammt heiß aus. Irgendwie verströmte sie Glamour.
    »Das ist Jess!«
    »Hey, Jungs!«, grüßte sie in die Runde und gab jedem die Hand.
    »Greg.«
    »Hey, Greg. Genial performed. Sind die deutschen Songs von dir?«
    »Ja«, bestätigte Greg.
    »Ich bin dein größter Fan«, sagte Jess und lächelte ihn an. Wobei ich mir nicht sicher war, wie ich das nun finden sollte. Greg seinerseits strich sich durch die Haare und lächelte Jess ebenfalls an.
    »Danke.«
    »Hi, ich bin Alex, also Lex«, begrüßte Lex jetzt Jess.
    »Hey, Lex, freut mich.«
    »Hi. Ich bin Daniel. Aber alle nennen mich Schleicher.«
    »Hey, Daniel. Dann nenn ich dich doch auch so. Also, freut mich, Schleicher.«
    »Ich bin Tobi«, sagte Tobi. » Ich bin der Leadsänger.«
    »Ich weiß«, sagte Jess, »und ich bin begeistert.«
    Es sah ganz so aus, als sei er in dieser Sekunde um ein paar Zentimeter gewachsen, denn er strahlte mit stolzgeschwellter Brust in die Runde.
    »Simon Nepomuk Sapfel«, sagte Flocke und salutierte zu unser aller Leidwesen. »Aber für dich, Baby, gerne Flocke!«
    Jess hob verwundert ihre schmal gezupften Augenbrauen.
    »Oookaaaay – dann Flocke. Du hast eine ganz und gar … außergewöhnliche Ausstrahlung, Flocke.«
    »Das sagt man mir nach«, antwortete Flocke todernst. Wir anderen mussten schmunzeln.
    »Also, mein Name ist Jess Leon, und ich bin Artist Scout. Ich habe euch gesehen und ich denke, ihr würdet prima in unsere Agentur passen. Vorausgesetzt, dass ihr das wollt.«
    Tobi, Greg, Lex und Schleicher war am Gesichtsausdruck abzulesen, wie überrascht sie waren. Flocke hingegen brauchte man dafür gar nicht erst anzusehen.
    »Howdie Jessi! Das ist ja obergranatengeilomat! Klar sind wir dabei, da kreist ja das Ei in der Pfanne!«
    Die vorwurfsvollen Gesichter von Lex und Tobi ignorierte Flocke und führte einen kleinen Tanz um sich selbst herum vor, dessen Ende in einem High five für Jess endete. Leicht irritiert lachte sie dann aber doch noch und sah zufrieden in die Runde.
    »Ihr seid echt eine außergewöhnliche Truppe, ich würde gerne mit euch zusammenarbeiten. Was meint ihr?«
    »Hammer!« Tobi strahlte.
    »Wir freuen uns erst mal über das Angebot, und fühlen uns geehrt«, übernahm Lex. »Aber natürlich müsste man mal darüber sprechen, was das alles beinhalten würde«, ergänzte er.
    »Gilt das für alle?«, fragte Greg.
    »Genau«, sagte Schleicher, »und sowieso fehlt Max, unser … unser zweiter Keyboarder. Wir haben zwei Keyboarder.«
    Ich konnte sehen, wie stolz Flocke war, dass er nicht mehr nur als »Max-Ersatz« galt, sondern fest zur Truppe gehörte. Natürlich war Max der erste Keyboarder von Crystal, aber Flocke gehörte nun ebenfalls dazu, das Wort Ersatz passte einfach nicht mehr. Ich war sicher, dass er selbst seinen Ersatzstatus in den letzten Tagen fast vergessen hatte. Wie wir anderen auch. Sosehr er auch nervte – ich konnte mir Crystal ohne ihn kaum mehr vorstellen. Und in den Gesichtern der anderen las ich Ähnliches.
    »Natürlich«, bestätigte Jess. »Wie wir das mit dem anderen Keyboarder lösen würden, müssten wir schauen. Aber da lässt sich ganz sicher eine akzeptable Lösung finden.«
    Sie öffnete den Reißverschluss ihrer Lederjacke und Flocke, der überflüssigerweise ein leises Pfeifen absondern wollte, wurde von Lex in die Seite gepufft, sodass er es gerade noch unterdrücken konnte.
    Jess griff in die Innentasche ihrer Jacke.
    »Hier«, sagte sie, »das ist meine Karte. Unser Büro ist in Berlin, der Zweitsitz in Hamburg. Ihr könnt mich aber auch jederzeit mobil erreichen.«
    Tobi nahm die Karte entgegen.
    »Berlin! Da fahren wir danach hin, Konzert im White Trash!«
    »Sehr gut«, erwiderte Jess, »guter Laden, guter Sound und geniales Publikum. Ich werde auf jeden Fall reinschauen. Lasst euch mit der Entscheidung ruhig Zeit und ruft mich an, wann ihr wollt. Okay?«
    »Okay«, besiegelte Tobi die Verabredung.
    »Dann sehen wir uns in Berlin, Jungs?«
    »Jau«, bestätigte Schleicher und hielt Jess seine riesige Pranke hin.
    »Gut«, sagte Jess, schlug ein und winkte anschließend in die Runde.
    »Dann lass ich euch jetzt erst mal in Ruhe mit euren Freundinnen feiern.« Sie zwinkerte Michelle, Kira und mir zu. »Das habt ihr euch verdient!«
    »Ich bin Siiiingle!«, rief Flocke, aber Jess hatte bereits auf dem Absatz ihrer Boots kehrtgemacht und war in der Menge

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