Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)
»Mylaird«, begrüßte Will ihn und trat auf ihn zu. »Es ist schön zu sehen, dass Ihr heil zurückgekehrt seid.«
Jamie bedeutete seinen Männern, sich zu setzen, und nahm seinen Platz an der Stirnseite des Tisches ein. »Habt ihr meine Botschaft erhalten?« Er hatte eine Nachricht vom Tod des MacGregor geschickt und seine Männer angewiesen, ihre Wachsamkeit zu erhöhen – aber den Lamonts gegenüber nichts davon zu erwähnen.
Will nickte. »Ja, Mylaird. Wir haben unsere Erkundungsstreifzüge durch die Gegend verstärkt, aber keine Anzeichen von etwas Ungewöhnlichem oder irgendwelchen Gesetzlosen bemerkt.«
»Und hat sich die Nachricht vom Tod des MacGregor bereits herumgesprochen?«
Der Wachmann schüttelte den Kopf. »Soweit ich weiß, nicht; obwohl die Lamonts nicht gerade begierig darauf sind, uns ins Vertrauen zu ziehen. Die Unterhaltungen neigen dazu, sehr plötzlich abzubrechen, wenn wir in die Nähe kommen.«
Das war wenig überraschend, wenn man die Spannungen
zwischen den Clans berücksichtigte. Dennoch, auch wenn die Kommunikation auf den westlichen Inseln schlecht war und es viele Tage dauern konnte, bis Neuigkeiten aus Edinburgh hier ankamen, verwunderte es Jamie, dass die Nachricht vom Tod des MacGregor sie noch nicht erreicht hatte.
»Sind euch irgendwelche Anzeichen von Unruhe oder Missstimmung aufgefallen?«
»Nicht mehr als gewöhnlich.«
Die Unterhaltung wandte sich nun dem Stand der Reparaturarbeiten auf Ascog zu, bevor sie erneut zu den Lamonts zurückkehrte.
»Habt ihr Seamus und seine Männer gut im Auge behalten?«
»Aye «, antwortete Will. »Er war auffallend ruhig.«
Jamie runzelte die Stirn, denn das hörte sich nicht gut an. Schlangen waren am gefährlichsten, wenn man sie nicht hören konnte.
»Er verbringt die meiste Zeit des Tages auf Ascog und arbeitet am Dach«, fuhr Will fort. »Und er übernimmt einen großen Teil der Baumfällarbeiten selbst.«
Jamies Augen wurden schmal. »Im Wald?«
Will nickte. »Wir hatten dieselben Bedenken, aber er wurde beschattet und es schien nie etwas Ungewöhnliches zu geschehen. Er war nie länger als ein paar Stunden fort.«
»Ich verstehe.«
»Habe ich Eure Anweisungen falsch verstanden? Die ehemaligen Wachmänner des Lamont sind doch keine Gefangenen?«
Jamie schüttelte den Kopf. »Nein, sie sind keine Gefangenen. Sie können kommen und gehen, wie es ihnen beliebt – solange sie unter Beobachtung stehen.«
Doch er hatte den nagenden Verdacht, dass der alte Mann etwas im Schilde führte, und er beabsichtigte herauszufinden, was das war.
19
C aitrina hielt den Atem an, als der letzte Balken an seinen Platz gehievt wurde. Die Arbeiten auf Ascog Castle waren zügig vorangeschritten, während Jamie abwesend und sie aus seinen Hallen verbannt gewesen war. In den zwei Tagen seit seiner Rückkehr waren sogar noch größere Fortschritte gemacht worden. Das Dach war noch nicht wetterfest, aber wenn alles gut lief, würde es das bald sein.
Die schweren Regenfälle, die vom Festland herübergezogen waren, hatten beim Überqueren des Kyle of Bute an Heftigkeit verloren und sich in dichten Nebel und Nieselregen verwandelt, was aber zum Glück die Arbeit nicht behinderte.
Caitrina erinnerte sich an ihre Vereinbarung und bemühte sich, den Männern bei der Arbeit nicht im Weg zu stehen, da sie die Geduld ihres Ehemannes nicht überstrapazieren wollte. Es gefiel ihm nicht, sie auf Ascog zu sehen, das wusste sie, doch da sie sich von gefährlichen Situationen fernhielt, indem sie die meiste Zeit in der Küche blieb und die Arbeiten überwachte, anstatt selbst bei der Arbeit der Dienstmägde mit anzupacken, konnte er wenig dagegen sagen. Zu viele Entscheidungen erforderten ihre Aufmerksamkeit, von der Frage, was an Töpfen und Geschirr gerettet werden konnte, welche Möbel gekauft und welche selbst hergestellt werden sollten, bis zur Wahl der neuen Standorte für die Vorratsräume.
Sie war nach oben in den großen Saal gekommen, um mit Seamus über das Zimmern der Arbeitstische und Regale für die Kellerräume zu sprechen, und war geblieben, um dabei zuzusehen, wie der letzte Balken eingefügt wurde. Als er
sicher an seinem Platz war, brach lauter Jubel aus, und sie stimmte begeistert mit ein.
Instinktiv suchte sie den Raum nach Jamie ab, und ihr Herz tat wie immer einen Satz, als sie ihn erblickte. Durch seine Körpergröße war es leicht, ihn unter den anderen Männern auszumachen, aber es war das entspannte Lächeln und das Funkeln
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