Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)
Illusionen hin.«
Sie entschied, sich davon nicht beleidigt zu fühlen, und nickte knapp.
»Gut.«
Er rieb sich das Kinn und betrachtete sie nachdenklich. »Und das hat dich wirklich verärgert?«
»Ja, das hat es.«
»Aber warum? Ich wollte nur für deine Sicherheit sorgen.«
»Es lag an der Art und Weise, wie du dich verhalten hast. Da es meine Freiheit war, um die es ging, denkst du denn nicht, du hättest es vorher mit mir besprechen sollen, bevor du deine Befehle erteiltest?«
Jamie runzelte die Stirn. »Das ist es doch, was ich tue – Befehle erteilen. Ich berate mich nicht.«
Caitrina schürzte die Lippen und bemühte sich um Geduld.
»Vielleicht nicht mit deinen Männern, aber was ist mit deinem Cousin oder deinem Bruder?«
Er sah nachdenklich aus. »Gelegentlich«, gab er zu.
»Und gebührt deiner Frau denn nicht dieselbe Höflichkeit?«
Der Gedanke schien ihn zu verblüffen, aber nicht völlig abwegig zu sein. »Vielleicht.«
»Das nächste Mal wirst du mich freundlicherweise von deinen Wünschen unterrichten, bevor du fortgehst.« Sie lächelte. »Und ich werde mein Bestes tun, um deine Meinung zu ändern, wenn sie mir nicht gefallen.«
Darüber musste er lachen. »Auf diese Herausforderung freue ich mich schon, werte Gemahlin, aber ich bin nicht leicht umzustimmen – ganz besonders dann nicht, wenn es darum geht, etwas zu beschützen, das mir sehr am Herzen liegt.«
Diese zärtliche Erklärung verursachte ihr ein Ziehen in der Brust, doch auch wenn seine Beweggründe ihr das Herz erwärmten, würde sie nicht wieder in die Unwissenheit ihres früheren Lebens zurückfallen. Sie war nicht länger damit zufrieden, behütet und im Dunklen gelassen zu werden und anderen zu erlauben, Entscheidungen für sie zu treffen. »Ich kann eine sehr überzeugende Frau sein.«
»Das bezweifle ich nicht«, meinte er trocken. »Hast du noch etwas auf dem Herzen, bevor ich mich um meine Männer kümmere?«
»Ehrlich gesagt, ja.«
»Warum wundert mich das nicht?«
Sie ignorierte den leicht gequälten Sarkasmus. »Die Art und Weise deiner Abreise, sie war so plötzlich.«
»Es tut mir leid, dass ich es dir nicht erklären konnte, aber in diesem Fall war es notwendig.«
»Aber sicher hättest du doch fünf Minuten erübrigen können?«
»Was zu sagen gewesen wäre, hätte länger als fünf Minuten gedauert.«
»Wie dem auch sein mag, das nächste Mal, wenn du versuchst, mich ohne ein anständiges Lebewohl zu verlassen, werde ich nicht so verständnisvoll reagieren.«
Er zog eine Augenbraue hoch, als wolle er ihre Behauptung, verständnisvoll zu sein, in Zweifel ziehen. »Ich werde es mir merken.«
»Was war denn so wichtig, dass du so überstürzt von hier fort musstest?«
Seufzend fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar, dann schenkte er ihr ein schiefes Lächeln. »Wie es scheint, werden meine Verpflichtungen wohl warten müssen.« Er ging zum Kamin, zog einen Stuhl heran und bot ihn ihr an. Sie nahm Platz, und er setzte sich ihr gegenüber.
Sein ernster Gesichtsausdruck sagte ihr, dass es um eine schwerwiegende Angelegenheit ging.
»Was ich dir zu sagen habe, wird dir nicht gefallen. Aber bitte, bevor du irgendetwas sagst, hör mich an.«
Caitrinas Herz pochte heftig, da sie ahnte, was er gleich sagen würde.
»Alasdair MacGregor ist tot.«
Sie zuckte zusammen. Gütiger Gott, Niall hatte recht gehabt! Sie hatte ihm nicht glauben wollen, aber hier hörte sie es direkt aus Jamies Mund.
Wie versteinert hörte sie zu, während er die Geschichte von Argylls Verrat genau so erzählte, wie sie sie von ihrem Bruder gehört hatte.
Bitte , betete sie. Lass es nicht noch schlimmer sein! »Und was war Euer Beitrag dabei, Mylaird?«, fragte sie zögernd. »Abgesehen davon, dass du den MacGregor dazu überredet hast, sich zu ergeben?«
Er nahm ihre Hand und sah ihr tief in die Augen. »Ich schwöre dir, Caitrina, ich wusste nichts von den Plänen
meines Cousins. Ich dachte, er hätte die felsenfeste Absicht, den MacGregor an König James zu übergeben. Als ich Argylls Botschaft erhielt, dass der MacGregor in Edinburgh getötet worden war, wusste ich, dass etwas schrecklich schiefgelaufen war. Und ich ahnte auch den Grund. Deshalb brach ich ohne eine Erklärung auf – ich konnte dir keine geben, bevor ich nicht mit meinem Cousin gesprochen hatte.« Seine Miene verfinsterte sich. »Ich war rasend vor Wut, als mir klar wurde, was er getan hatte.«
Suchend musterte Caitrina sein Gesicht. Er wirkte so
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