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Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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mich zum Hauptmann machte, und nur wenig älter, als er anfing, sich durch mich beim Geheimen Rat vertreten zu lassen. Für meinen Rang und mein Vermögen habe ich ihm sehr viel zu verdanken – er hat mir Möglichkeiten eröffnet, die sich einem drittgeborenen Sohn üblicherweise nicht bieten.«
    Es klang, als hätte Argyll seine Schuld Jamies Vater gegenüber auf den Sohn übertragen. Aber es war auch deutlich, dass die Verbindung zwischen Argyll und Jamie auf Gegenseitigkeit beruhte.
    »Sein Handeln hat meine Loyalität bis an ihre Grenzen strapaziert, aber sie besteht immer noch. Er hat mir unrecht getan«, gab Jamie zu. »Sehr sogar. Und das weiß er auch. Aber es wird nicht wieder vorkommen.«
    »Wie kannst du dir da so sicher sein?«
    »Ich bin es einfach. Das ist alles. Du wirst mir einfach vertrauen müssen. Mein Cousin ist nicht perfekt, aber ich glaube an ihn und an das, was er tut.«
    Konnte sie das auch? Wie konnte sie den Mann, für den sie etwas empfand, mit dem loyalen Captain eines Mannes, den sie verabscheute, in Einklang bringen?
    »Das ist es also? Du vergibst ihm einfach so?«
    »Nein.« Er zögerte, als wolle er noch etwas sagen. »So einfach ist es nicht. Wenn es so weit ist, wird mein Cousin Wiedergutmachung leisten.«
    »Und wie? Wird er deinen Namen reinwaschen und dich öffentlich von der Mittäterschaft bei seinem Verrat am MacGregor freisprechen?«
    Jamie schüttelte den Kopf, und ein trockenes Lächeln kräuselte seine Lippen. »Das würde ihm doch ohnehin niemand glauben.«
     
    Die Diskussion mit Caitrina war besser gelaufen, als er erwartet hatte. Jamie war versucht gewesen, ihr von seinem Handel mit Argyll zu gestehen, aber wenn er das getan hätte, hätte er ihr von den Gerüchten über ihren Bruder erzählen müssen, und er war sich immer noch nicht sicher, ob er das tun wollte.
    Die Nachricht vom Tod des MacGregor hatte sie aufgewühlt, aber nicht schockiert, was ihn dazu veranlasste, sich
zu fragen, ob sie bereits davon gehört hatte. Das würde er bald herausfinden.
    Jamie ging die Treppe hinunter und durch den Saal in sein Arbeitszimmer, da er wusste, dass seine Männer auf ihn warteten.
    Was er wirklich wollte, waren ein heißes Bad und eine warme Mahlzeit, aber beides würde noch warten müssen – ebenso wie eine angemessene Vereinigung mit seiner Frau.
    Er wurde hart bei der Erinnerung an ihren leidenschaftlichen Kuss und daran, wie gut es sich angefühlt hatte, sie wieder in den Armen zu halten. Zu gut.
    Wäre er nicht in so einem bedauernswerten Zustand gewesen, hätte er ihr vielleicht gezeigt, wie sehr er sie vermisst hatte  – nicht, dass ihr sein raubeiniges Äußeres etwas auszumachen schien. Um seine Mundwinkel zuckte es. Seine kleine Prinzessin hatte offensichtlich eine wilde Seite an sich.
    Prinzessin . Eigenartig, dass ihm der alte Spitzname plötzlich wieder in den Sinn gekommen war. Er fragte sich, warum. Sie hatte keine neuen Kleider gekauft, wie sie es eigentlich versprochen hatte; daran konnte es also nicht liegen, erkannte er mit einem Stirnrunzeln. Seine Verletzung und dann seine Anweisung, dass sie die Burg nicht verlassen durfte, hatten sie daran gehindert, doch nun, da er wieder zurück war, würde er sofort dafür sorgen, dass das nachgeholt wurde.
    Nay , da war etwas anderes. Eine kaum merkliche Veränderung, die er nicht genau beschreiben konnte.
    Er erinnerte sich wieder an ihr plötzliches Auftauchen und daran, wie sich seine Erleichterung darüber, sie zu sehen, in Argwohn verwandelte. Er hätte schwören können, dass er den Wind in ihren Haaren roch und die Kälte auf ihren geröteten Wangen fühlte. Und dann waren da die frischen Schlammspritzer auf ihren Röcken. Er war sich beinahe sicher, dass sie von draußen gekommen war und nicht aus der
Küche. Doch ihre Erklärung hatte so überzeugend gewirkt. Vielleicht hatte er sich getäuscht.
    Sie hatte jedenfalls aufrichtig glücklich und leidenschaftlich darauf reagiert, ihn zu sehen.
    Das war die Veränderung: Sie wirkte glücklich. Der Schatten des Kummers, der seit dem Tod ihrer Familie über ihr zu schweben schien, hatte sich gehoben. Obwohl er sich den Verdienst für diese Verwandlung gerne selbst zuschreiben würde, musste er sich einfach fragen, ob es dafür nicht einen anderen Grund gab.
    Er öffnete die Tür zu seinem Arbeitszimmer und sah Will, den Hauptmann seiner Männer, mit ein paar weiteren Wachmännern, die auf der Burg geblieben waren.
    Sie standen auf, als er eintrat.

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