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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zugleich schauen - daher war es ihm nur recht, ihre Ermittlungen für sich zu behalten.
    Sobald sie aus dem Gasthaus verschwinden konnten, ohne Aufmerksamkeit zu erregen, eilten sie durch das Wäldchen zum Gutshof zu seiner Kutsche und fuhren nach Highgate.
    Basil war nicht zu Hause, aber die alte Mrs Smollet empfing sie. Sie fanden sie im Wohnzimmer; eine Stickerei lag halb vergessen auf ihrem Schoß.
    Mrs Smollet war erfreut, Em zu sehen. »In den letzten Tagen habe ich mich ein wenig schlecht gefühlt, sodass ich nicht ins Dorf hinuntergehen konnte. Nun!« Erwartungsvoll richtete sie ihren Blick auf Em. »Erzählen Sie mir doch, was alles geschehen ist.«
    Lächelnd gehorchte Em. Jonas erfuhr, dass eine von Hildas Nichten mit dem Sohn der Thompsons ausging und dass eine Farmersfrau aus Dottswood ein weiteres Kind erwartete.
    Nicht gerade die Neuigkeiten, die er unbedingt erfahren musste. Aber nach ihrem erfreuten Kopfnicken zu urteilen handelte es sich um genau die Kleinigkeiten, die Mrs Smollet hören wollte.
    Schließlich lenkte Em die Unterhaltung auf ihre Suche. »Wir haben versucht, das Grab meines Urgroßvaters ausfindig zu machen. Zur Zeit seiner Beerdigung waren Sie wahrscheinlich noch ein Mädchen, aber wir dachten, dass Sie sich vielleicht erinnern können?«
    Sie hätte keine besseren Worte für ihr Anliegen finden können. Die alte Mrs Smollet strahlte. »Oh, ja, daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Es war die vielleicht größte Beerdigung, die ich jemals gesehen habe. Ich kann mich sogar noch an ihn erinnern ... Er war ein sehr bemerkenswerter alter Gentleman, Ihr Urgroßvater. Jedermann in der Gegend kannte ihn -und er kannte ebenfalls jedermann. Die gesamte Grafschaft war auf den Beinen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen.«
    Em lehnte sich vor. »Können Sie sich noch an die Beisetzung erinnern? Mir ist klar, dass Sie wahrscheinlich nicht daran teilgenommen haben, aber ...«
    Mrs Smollet richtete sich auf. »Ich war beim Gottesdienst. Aber an jenen Tagen war es Frauen nicht gestattet, an Beisetzungen teilzunehmen.« Sie schniefte missbilligend. »Zwei meiner älteren Brüder gehörten zu den Sargträgern. Es wurden mehr als üblich gebraucht, wegen der vielen Stufen.«
    »Die Stufen in die Gruft hinunter?«, hakte Jonas nach.
    Mrs Smollet nickte. »War recht anstrengend, einen so großen und schweren Sarg so steile und enge Stufen hinunterzubringen. Währenddessen warteten alle in der Kirche. Meine Brüder erzählten, dass es am schwersten war, nicht zu fluchen. Er, also der alte Mr Colyton, ist im Colyton-Gewölbe beigesetzt worden. Das haben meine Brüder jedenfalls berichtet.« Sie zog die Stirn kraus.
    Genau wie Em, aber bevor sie unterbrechen konnte, fuhr Mrs Smollet fort. »Ich habe mich immer darüber gewundert. Und habe sie immer fragen wollen, wo dieses Gewölbe eigentlich ist. Denn als Mitzy Walls und ich in der folgenden Woche in die Gruft geschlüpft sind, um einen Blick zu riskieren, haben wir es nicht entdecken können.« Sie schaute Jonas an. »Und ich habe nie verstanden, was meine Brüder damit gemeint haben, dass es so schwer gewesen sei, den Sarg die beiden Treppenabsätze runterzuschleppen.«
    Jonas spürte, wie sein Pulsschlag sich verdoppelte. Ems verwirrte Miene gab ihm zu verstehen, dass sie die Bedeutung der Worte nicht begriffen hatte. Er fing ihren Blick auf. »Es führt nur ein Treppenabsatz in die Gruft hinunter«, erinnerte er sie.
    Sie ließen Mrs Smollet mit überschwänglichem Dank zurück und gingen eilig zurück zum Pfarrhaus.
    Filing und Henry freuten sich über die Gelegenheit, die Bücher zuschlagen zu können. Zusammen mit Em und Jonas hasteten sie in die Kirche. Filing holte den Gruftschlüssel und führte sie hinunter. Henry folgte ihm auf den Fersen. Jonas trat zurück und überließ Em den Vortritt. Er schaute sich in der Kirche um, lugte in die dämmrigen Ecken, bevor er den anderen folgte.
    Hadley musste zum Mittagessen ins Gasthaus gegangen sein.
    Die Staffelei hatte er in der Ecke verstaut, und es sah nicht danach aus, als plante er eine baldige Rückkehr. Je weniger Leute wussten, dass dieser Schatz existierte - geschweige denn, dass sie nach den Gräbern der Colytons suchten - desto besser.
    Filing zündete die Laterne an und hängte sie an den Flaken. »Ein Mausoleum, ein Gewölbe oder eine Gruft, die von dieser hier abgehen, zu erreichen über eine weitere Treppe.«
    »Die Kirche ist auf einem Kalksteinfelsen erbaut worden«, betonte Jonas.

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