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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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einen sehr alten, in Leder gebundenen Band heraus. Filing schob Henrys Notizen beiseite und legte das Buch vorsichtig auf den Tisch, um den Em, Jonas und Henry sich versammelten, als er es aufschlug. Die dicken Blätter waren mit den Jahrhunderten vergilbt.
    »Es handelt sich um ein Verzeichnis der Beisetzungen in dieser Kirchengemeinde. Das erste Begräbnis ist im Jahr vierzehnhundertdreiundfünfzig verzeichnet, und soweit ich sehe, ist das Buch über die Jahre gewissenhaft geführt worden. Ganz so, wie es sein soll.« Er blätterte zurück, bis seine eigene ordentliche Handschrift von einer krakeligen Schrift abgelöst wurde. »Wenn man durch die Jahrhunderte zurückschaut...« Er hörte auf zu blättern und zeigte auf einen Eintrag.
    Die anderen drängten sich näher heran.
    »Colyton, James«, las Em, »siebzehnhundertvierundzwanzig. Tod durch Schwindsucht. Vierundfünfzig Jahre. Begraben in der Colyton-Gruft.«
    »Und wie erwartet sind hier noch viel, viel mehr Colytons aufgelistet.« Sanft ließ Filing die aufeinanderliegenden Seiten des Buchs durch seine Finger gleiten. »Es sind immer dieselben Worte zu lesen: >Begraben in der Colyton-Gruft.< Aber dort sind sie nicht.«
    Em warf Jonas einen Blick zu. Der schüttelte den Kopf und wechselte Blicke mit Filing. Niemand fand eine Erklärung.
    Henry setzte sich wieder auf den Stuhl am Tisch, drehte das alte Buch zu sich herum, sodass es jetzt vor ihm lag. Em beobachtete ihn, als er sorgfältig die Seiten zurückblätterte, bis er beim allerersten Eintrag angekommen war. Dann blätterte er zum zweiten. Und hielt inne.
    »In diesem Eintrag«, meinte er stirnrunzelnd, »ist die Rede vom Colyton -Gewölbe.«
    »Eine Gruft wurde oft als Gewölbe bezeichnet.« Filing zuckte die Schultern. »Die Worte waren austauschbar.«
    Henry schaute erst ihn an, dann Em. »Vielleicht haben wir etwas durcheinandergebracht«, hastig fuhr Henry fort, als sie nachdenklich das Gesicht verzog, »weil der Familienname wie der Name des Dorfes lautete. Was, wenn mit der >Colyton-Gruft« oder in diesem Fall dem >Colyton-Gewölbe< gar nicht die Gruft in der Kirche, sondern ...«
    »... ein ganz anderer Ort gemeint war?« Jonas nickte, und seine dunklen Augen schimmerten. »Du hast recht. So muss es sein. Wir haben zu viele Gräber, die sich irgendwo befinden müssen. Also in irgendeiner anderen Gruft.«
    »Lass mich sehen.« Filing nahm Henry das Buch ab, blätterte rasch durch weitere Seiten. »Ja, genau hier ist der Eintrag, bei dem der neue Amtsinhaber aufhört, die Ruhestätte als Gewölbe zu bezeichnen und stattdessen >Colyton-Gruft< geschrieben hat.« Filing richtete sich auf. »Dass beide Einträge in diesem Buch auftauchen, kann nur bedeuten, dass es sich um ein und denselben Ort handelt. Und dass dieser Ort, wo auch immer er sich befinden mag, zur Kirche gehört.«
    »Ganz gleich, ob Gewölbe oder Gruft, es muss unterirdisch sein.« Jonas musterte Filing und zog ein Gesicht. »Der Zugang könnte in der Kirchengruft liegen, vielleicht eine heute verborgene Tür. Oder eine Tür irgendwo anders in der Kirche ...«
    »Das könnte überall sein.« Filing verzog das Gesicht. »Vielleicht in der Sakristei. Oder sogar im Turm.«
    »Eine Tür könnte in die Wand oder in den Boden eingelassen sein, könnte hinter einer Täfelung liegen oder aus Stein gehauen sein.« Jonas drehte sich zu Em. »Wir können nach der Tür suchen. Irgendwo muss sie sein. Aber es wäre einfacher, wenn wir die Suche eingrenzen könnten.«
    Em starrte ihn sekundenlang an, versuchte hastig, all das zu ordnen, was sie erfahren hatten ... betrachtete das Begräbnisregister, das immer noch aufgeschlagen vor Filing lag. »Mein Urgroßvater war der letzte Colyton, der hier gelebt hat. Und ich bin sicher, dass er hier begraben wurde.«
    Filing nickte. »Das habe ich überprüft. Sein Eintrag lautet >Colyton-Gewölbe<.« »Aber wann?«
    Filing fing ihren Blick auf und blätterte dann eilig durch die Seiten. »Hier.«
    Henry linste über Filings Schulter. »Siebzehnhundertneunundfünfzig. «
    Em ließ den Blick zwischen Filing und Jonas hin und her schweifen. »Das Begräbnis des letzten Colytons von Colyton muss ein Ereignis gewesen sein, bei dem das gesamte Dorf auf den Beinen war. Gibt es jemanden im Dorf, der so alt ist, dass er sich vielleicht noch daran erinnern kann?«
    Jonas wechselte Blicke mit Filing. »Mrs Smollet ist bestimmt alt genug. Aber ob sie sich erinnern kann ...«
    Filing nickte. »Es gibt noch jemanden, der

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