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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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würden sehen können, während die Zwillinge und sie die beiden sofort erkennen würden. Zusammen mit den Mädchen hielt sie sich weit genug von den Tunnelöffnungen entfernt, um nicht vom Lichtkreis der Laternen erfasst zu werden. Die Höhle schien sich endlos zu erstrecken und alles Licht zu schlucken. Obwohl ihre Augen sich an das Dunkel gewöhnt hatten, konnten sie jetzt klar sehen.
    Em ließ den Blick durch ihre unmittelbare Umgebung schweifen. Ein paar Schritte zurück auf der rechten Seite erhoben sich einige der überall auftauchenden Kalksteinsäulen.
    Sie schaute auf die Zwillinge hinunter, legte die Arme um sie und zog sie an sich, bevor sie sich zu ihnen beugte. »Verhaltet euch ganz ruhig«, befahl sie so leise es nur irgend möglich war.
    Dann drängte sie die Mädchen ein paar Schritte zurück hinter die schützenden Säulen. »Wir wollen uns hier verstecken«, hauchte sie und kauerte nieder. Gehorsam sanken die Zwillinge neben sie und drückten sich eng an sie. Schützend schlang sie die Arme um beide Mädchen. Mit gesenktem Kopf flüsterte sie ihnen zu: »Ich möchte, dass ihr mich loslasst, nur für den Fall, dass ich mich bewegen muss.« Em spürte, wie sich die Finger zögernd von ihr lösten, ihre Röcke freigaben. »Behaltet die Köpfe unten. Schaut nicht auf. Bleibt hier und kauert euch in diese Ecke, bis Jonas oder ich euch rufen.«
    Der Mann im rechten Gang stürmte in ihre Richtung.
    »Seid mucksmäuschenstill ...« Das war alles, was Em noch zu sagen wagte.
    Keuchend stürmte Hadley in die Höhle. Dann blieb er schwankend stehen, hielt die Laterne hoch und leuchtete einen weiten Bereich aus, spähte tief in das Dunkel hinein.
    Das Licht streifte über ihre Köpfe hinweg. Hadley hatte seine Aufmerksamkeit auf den Bereich weit hinter ihnen gerichtet.
    Er fluchte leise und erhob dann die Stimme. »Emily!« Sein Ruf klang wie ein drängendes Wispern, ganz anders als seine spöttischen Rufe zuvor. »Ich habe meine Meinung geändert. Kommen Sie raus, und ich werde Sie in Sicherheit bringen.«
    Em erstickte ein verächtliches Schnauben.
    Der zweite Mann kam näher. Je näher er kam, desto klarer klangen seine Schritte, und desto zuversichtlicher war sie, dass es sich um Jonas handelte.
    Rettung. Sicherheit. Schutz.
    Woher hatte er so rasch gewusst, dass er hier unten nach ihr suchen musste? Em hatte keine Ahnung. Sie konnte nur dankbar sein, dass er es wusste.
    »Bleibt unten. Rührt euch nicht von der Stelle«, befahl Em den Zwillingen atemlos flüsternd, übertönt vom Hall der Schritte.
    Hadley konnte Jonas’ Ankunft hören. Sein Atem ging immer noch keuchend, der Blick irrte wild umher, und nach einem letzten suchenden Blick durch die Höhle drehte er sich mit dem Gesicht zum zweiten Gang.
    Ein paar Sekunden verrannen, bevor er den Kopf senkte und seine Laterne betrachtete. Dann ging Hadley ein paar Schritte vor, hielt sich rechts neben dem Tunnel, der ins Gewölbe führte. Vorsichtig stellte er die Laterne ab und lenkte den Strahl in den Tunnel.
    Um Jonas zu blenden, sobald der aus dem Gang in die Höhle trat.
    Als Hadley sich wieder aufrichtete, sah Em seine rechte Hand aus der Tasche gleiten, sah einen Lichtstrahl über eine Klinge blitzen, als er lautlos hinter die Laterne und aus dem Lichtkreis trat.
    Er war kaum zwei Schritte von Em und den Mädchen entfernt.
    Sie hielt den Atem an. Aber Hadley suchte sie nicht mehr, konzentrierte seine ganze Aufmerksamkeit auf den Gang, aus dem Jonas auftauchen würde; er blinzelte nicht einmal in die Richtung der Säulen, hinter denen sie kauerten.
    Als er an ihr vorbeischritt, konnte sie das boshaft glitzernde Messer in seiner Hand noch deutlicher erkennen.
    Jonas’ Schritte warfen ein Echo, klangen immer lauter.
    Hadley ging rasch weiter, bis er links von dem Tunnel stand, der ins Gewölbe führte. Wenn Jonas die Höhle betrat, würde Hadley sich auf der anderen Seite der brennenden Lampe befinden.
    Jonas würde in das Licht schauen, und dann ...
    Em erhob sich schweigend, griff nach ihrer erloschenen Laterne und bewegte sich langsam, glitt geräuschlos über den Boden, bis sie knapp einen halben Meter hinter Hadley angelangt war.
    Das Licht erfüllte die Öffnung des Ganges. Jonas war stehen geblieben und hielt die Laterne hoch, lenkte den Strahl in die Höhle und blinzelte gegen das Licht der anderen Laterne.
    Er hatte kurz vor dem Tunnelende innegehalten. Hadley hatte sich angespannt, um mit einem mörderischen Sprung nach vorn zu hechten,

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