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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Tallent.«
    Jonas lehnte sich mit einer Schulter an den Türrahmen und schaute zu, wie sie den Weg zum Pfad zurücklegte, das Tor öffnete und weiterging. Em warf keinen Blick zurück, als sie sich umdrehte und das Tor schloss, aber sie wusste, dass er da war und sie beobachtete.
    Er sah zwar nicht, wie sie die Nase rümpfte, aber er vermutete, dass sie es tat, bevor sie sich endgültig abwandte und die Straße hinuntermarschierte.
    Seine Instinkte drängten ihn, ihr zu folgen und die Unterhaltung fortzusetzen, die sie in der Ecke des Empfangszimmers begonnen hatten.
    Denn diese Unterhaltung war noch lange nicht beendet. Doch stattdessen trat er zurück und schloss die Tür.
    Emily Beauregard befand sich auf dem Weg in das Gasthaus, das ihm gehörte. Es war kein schlechter Zug, sie entkommen zu lassen - oder sie zumindest in dem Glauben zu wiegen, dass sie ihm tatsächlich entkommen war. Das würde dafür sorgen, dass die Überraschung später umso größer ausfiel.
    Unterdessen ... Jonas eilte zur Treppe. Das Anliegen, das ihn nach Colyton Manor geführt hatte, war immer noch unerledigt. Im ersten Obergeschoss machte er sich auf die Suche nach Phyllida.
    Er wollte sich die Unterstützung seiner Zwillingsschwester sichern. Und das war es wert, Emily Beauregard entkommen zu lassen. Für ungefähr eine halbe Stunde.
    Ungewöhnlich aufgeregt marschierte Em in das Red Beils. Selbstverständlich durfte sie sich ihren Zustand keinesfalls anmerken lassen. Sie zwang sich zu einem langsameren Schritt und einem freundlichen Lächeln für die Gäste, die sich in Erwartung der Pasteten, dessen würziger Duft durch den Schankraum wehte und allen den Mund wässrig machte, bereits eingefunden hatten.
    Die Pasteten entwickelten sich eindeutig zu einem Erfolg. Eine Sache weniger, seufzte sie lautlos, über die ich mir den Kopf zerbrechen muss.
    Es war in der Tat so, dass das Gasthaus sich unter ihrer Leitung Stück für Stück verwandelte. Inzwischen war sie überzeugt, dass sie das Red Beils in jenes Lokal verwandeln konnte, das ihr vorschwebte. Nach und nach würde es zu der Einrichtung werden, die das Dorf verdient hatte.
    Nur der Inhaber war für sie das einzige lästiges Haar in der Suppe.
    Es war schon schlimm genug, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Aber noch schlimmer war es, dass umgekehrt er sich auch zu ihr hingezogen fühlte. Ersteres hätte sie unter Kontrolle bringen können; Letzteres hingegen schien vollkommen außerhalb ihres Einflussbereichs zu liegen.
    Em bahnte sich den Weg zu ihrem Büro und legte die drei Bücher auf dem Schreibtisch ab. Dann starrte sie die Bücher an, ohne die Buchrücken und Einbände wirklich zu betrachten.
    Niemand konnte länger daran zweifeln, dass ihr Dienstherr ... ein gewisses Interesse an ihr hegte. Dass er ihr Interesse an ihm in gleichem Maße erwiderte. Es machte ihr allerdings Sorgen, welche Vorstellungen er hegen mochte, wohin diese Verbindung führen sollte. Schließlich war sie, gute Herkunft hin oder her, nichts weiter als die Verwalterin seines Gasthauses; eine Affäre war das Höchste, was es zwischen ihnen geben konnte - oder vielmehr eine Affäre von beschränkter Dauer nach dem Wenigen zu urteilen, was sie über Gentlemen seines Ranges wusste.
    Ihres Ranges.
    Genau das war der springende Punkt. Damen ihres Ranges, mochten sie sich als Gastwirtinnen verdingen oder nicht, ließen sich nicht auf Liebschaften ein, geschweige denn auf Affären. Jedenfalls nicht, bevor sie geheiratet, sich häuslich eingerichtet und ihrem Ehemann einen Erben geschenkt hatten.
    Ja, sie konnte in die Rolle der Gastwirtin schlüpfen. Aber deswegen hörte sie nicht auf, sie selbst zu sein.
    Und weil Jonas - Mr Tallent - nicht mehr als eine Liebschaft im Schilde führen konnte, war es keine Frage mehr, wie sie sich hinsichtlich seiner Person künftig zu verhalten hatte: Wann immer es sich einrichten ließ, sollte sie ihm aus dem Weg gehen. Und falls ihr das nicht gelang, musste sie unverwandt behaupten, dass er ihr Inneres in keiner Weise berührte.
    Dass er nicht die geringsten Sehnsüchte in ihr weckte.
    »So!« Mit zusammengepressten Lippen pochte sie entschlossen auf die Bücher. »Die Entscheidung ist gefallen.« Sie umrundete den Schreibtisch, ließ ihr Retikül in die unterste Schublade plumpsen, schob sie zu, richtete sich wieder auf und strich ihre Röcke glatt.
    Sie atmete tief durch, hob den Kopf, setzte ein fröhliches Lächeln auf und rauschte in die Küche.
    Die nächste halbe

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