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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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gleichmäßig, obwohl er jedes Wort betonte. »Ich habe die Absicht, all Ihre Geheimnisse zu lüften. Und ich habe die Absicht, Sie zu besitzen. Und ich bin ein sehr entschlossener und geduldiger Mann.«
    Unfreiwillig erwiderte sie seinen Blick, fand bestätigt, dass er jedes Wort genau so meinte, wie er es sagte. Wieder schwirrte ihr der Kopf; das Atmen fiel ihr schwer. Was konnte sie auf eine solch unverblümte Ankündigung auch erwidern?
    Als sie endlich wieder atmen konnte, entschied sie, Vorsicht ist besser als Nachsicht. Energisch löste sie ihren Ellbogen aus seinem leichten Griff, wirbelte herum und machte sich auf den Weg durch die Gaststube.
    Bis sie plötzlich stehen blieb, sich mit erhobenem Kopf noch einmal herumdrehte und ihm einen flammenden Blick zuwarf. »Das werden wir ja sehen!«
    Niemand außer Jonas konnte wissen, was sie meinte.
    Em nickte knapp und steuerte den sicheren Hafen der Küche an.
    Drei Tage später saß Em in der Kirche und lauschte Mr Filings Predigt. Insgeheim gratulierte sie sich immer noch, dass sie Jonas Tallent erfolgreich in die Schranken gewiesen hatte.
    Seit dem nervenaufreibenden Wortwechsel an der Eingangstür des Gasthauses hatte sie ihn zwar wiedergesehen, aber nur aus der Ferne - am anderen Ende der Gaststube oder auf der Straße. Er hatte keinerlei Anstalten gemacht, ihren Blick aufzufangen oder ein Gespräch zu beginnen. Aber sie spürte seinen dunklen und eindringlichen Blick auf sich ruhen, wann immer er sich in Sichtweite befand.
    Was recht oft vorgekommen war. Em hoffte, dass ihre scharfen Zurückweisungen ihn mehr und mehr langweilen und er das Interesse an ihr verlieren würde; aber sie hatte keinerlei Anzeichen entdeckt, dass es tatsächlich so geschah. Ganz im Gegenteil, sie hatte sogar den Eindruck gewonnen, dass er, wo auch immer sie auftauchte, schon anwesend war und den Blick auf sie richtete.
    Die Eindringlichkeit seines Blickes zerrte an ihren Nerven. Aber sollte er sich tatsächlich auf Blicke beschränken, dann konnte sie noch dankbar sein.
    Jonas befand sich ebenfalls in der Kirche. Aber die Tallents besaßen eine Familienbank in der ersten Reihe, sodass sie seinen Blick nicht den ganzen Gottesdienst über ertragen musste. Außerdem hatte er sich nicht umgedreht, um nach ihr zu schauen. Nicht ein einziges Mal, wofür sie selbstverständlich ebenfalls dankbar war.
    Die Predigt war zu Ende. Die Gemeinde erhob sich für ein Lied. Mit einer Zwangsläufigkeit, die sie als beruhigend empfand, durchlief der Gottesdienst die üblichen Etappen und schloss mit dem Segen. Nach dem Gottesdienst führte Mr Filing die Gemeinde auf dem Weg nach draußen an.
    Zusammen mit ihrer Familie erhob Em sich von der Kirchenbank, auf der sie, ungefähr auf halbem Weg zum Altar, gesessen hatten, und reihte sich gleich hinter den Familien der vorderen Bänke ein, die die Kirche gewohnheitsmäßig als Erste verließen.
    Em hatte dafür gesorgt, dass die Zwillinge vor ihr und Issy marschierten. Dabei hatte sie Tallents dunklen Haarschopf aus den Augen verloren. Weil sie seinen Blick nicht in ihrem Rücken spürte, nahm sie an, dass er sich vor ihr befand. Mit ein wenig Glück würde er mit seiner Schwester und deren Ehemann direkt nach dem Gottesdienst verschwinden, ohne sich mit Plaudereien auf dem Kirchhof aufzuhalten.
    Als sie bei Mr Filing angekommen war, reichte sie ihm die Hand, lobte ihn für die ausgezeichnete Predigt - womit sie kurz und bündig meinte - und ging dann weiter, damit er sich mit Issy unterhalten konnte.
    Auf der letzten Treppenstufe blieb Em stehen, drehte sich um und bemerkte, dass sie zum Objekt zahlreicher neugieriger Blicke geworden war. Sie war verwirrt - die Leute aus dem Dorf hatten sich in der vergangenen Woche doch an sie gewöhnen können -, bis sie weiterging, um die Zwillinge zur Ordnung zu rufen, und feststellte, dass die Aufmerksamkeit der Menschen ihren beiden jüngsten Schwestern und Henry galt, die Issy folgten.
    Als Mrs Weatherspoon - die selbst mehr Kinder hatte, als man zählen konnte - sie zu sich winkte, flüsterte Em den Zwillingen ins Ohr, dicht bei ihr zu bleiben und sich ordentlich zu benehmen, bevor sie dem Wunsch der alten Lady folgte, die beiden zu begutachten.
    Glücklicherweise ließen die Zwillinge sich recht gern begutachten. Denn die beiden sahen wirklich aus wie zwei Engelchen, und man konnte sich darauf verlassen, dass die Menschen vor Begeisterung dahinschmolzen; was die Zwillinge geschmeichelt registrierten und was

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