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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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jeder Gelegenheit.
    Molly sah ihm zu, wie er sich auszog. Sie genoss diese Intimität und hoffte mit aller Macht, dass getrennte Schlafzimmer bald der Vergangenheit angehören würden. Es wäre sonst praktisch unmöglich, traute Zweisamkeit in einem Haushalt, in dem so viele andere Menschen lebten, zu genießen.
    „Du willst mich, querida .“ Leandro kam zum Bett und legte sich neben sie.
    „Ja …“ Die Antwort war nur ein Hauch, der ihr über die Lippen kam, denn ihr Herz klopfte wild und hart in ungeduldiger Erwartung.
    Dieses Mal verlor sie die Kontrolle schnell. Es war, als würde all die Nervosität des Tages von ihr abfallen; der Hunger nach Leandro war die einzige Empfindung, für die es Raum gab. Ja, sie wollte ihn, mit einer Intensität, die sich weder zügeln noch verheimlichen ließ.
    Seine Liebkosungen trieben sie an den Rand des Wahnsinns. Als er endlich in sie eindrang, stieß sie ein lustvolles Stöhnen aus, und die Erregung in ihr wuchs mit jeder Bewegung. Auf dem Gipfel der Erlösung ließ sie einen Schrei hören, der in den schwindelnden Höhen widerhallte, zu denen Leandro sie emporgehoben hatte, bevor sie wieder auf die Erde zurückkam.
    „Und? Habe ich deine Erwartungen erfüllt, querida ?“, neckte er und spielte mit ihrem Haar, das auf dem Kissen ausgebreitet war.
    „Du hast sie bei Weitem übertroffen“, flüsterte sie wahrheitsgemäß und schlang die Arme um ihn.
    In solchen Momenten hatte sie das Gefühl, dass Leandro allein ihr gehörte, dann fühlte sie sich ihm so nah. Sex als Ersatz für Liebe. Nun, warum nicht? sagte sie sich trotzig. Auf jeden Fall war das sicherer als die Art Liebe, die das Leben ihrer leiblichen Mutter zerstört hatte.
    Ja, sie konnte glücklich sein. Sie würde glücklich sein, nahm Molly sich fest vor. Ein Mann, der sie heiratete, weil sie sein Kind erwartete, nahm die Ehe ernst. Er würde ihr auch dabei helfen, sich in dem für sie neuen Leben zurechtzufinden.
    Doch als Molly am nächsten Morgen in einem leeren Bett erwachte, aufsprang und Leandro im angrenzenden Zimmer ebenfalls nicht fand, kamen erneut die Zweifel. Leandro war bereits gegangen, ohne ein Wort des Abschieds und obwohl Wochenende war. Hätte er sich nicht wenigstens einen Tag freinehmen können? Oder erwartete sie zu viel von ihm? Was sagte sein Verhalten über die Prioritäten in seinem Leben aus? Und über die Wichtigkeit, die ihr in diesem Leben zukam …?

8. KAPITEL
    Molly schaute zu den offen stehenden Türen ihres Studios hinaus, als sie einen Wagen auf den Hof auffahren hörte. Es war Julieta, die freitags immer aus Sevilla nach Hause kam, um sich heimlich mit Fernando zu treffen, der ja auf dem Anwesen wohnte. Den Wagen parkte sie jedes Mal in gebührender Entfernung zu dem kleinen Haus, in dem er wohnte, um nur ja keinen Klatsch aufkommen zu lassen. Molly wandte den Kopf wieder ab. Sie wünschte, sie wüsste nichts von der Beziehung zwischen den beiden. Leandro würde maßlos wütend sein, wenn er herausfand, dass seine Schwester eine Beziehung zu einem der Angestellten unterhielt.
    Doch sie würde sich nicht den Kopf über eine Situation zerbrechen, an der sie so oder so nichts ändern konnte. Also konzentrierte sie sich lieber auf ihre Arbeit. Auf dem Regal an der gegenüberliegenden Wand standen ihre Arbeiten, und sie betrachtete sie mit Stolz und dem zufriedenen Gefühl, etwas erreicht zu haben.
    In den Monaten seit der Hochzeit hatte sie hart gearbeitet. Fernando Santos hatte ihr mit Rat und Tat beim Aufbau ihrer Töpferei geholfen. Der Brennofen stand nun in dem kleinen Ziegelsteingebäude direkt nebenan, und ein eigenes Studio einzurichten war nur der nächste logische Schritt gewesen.
    Molly lenkte den Blick in den üppig bewachsenen Garten und den azurblauen Himmel, der darüber strahlte. Was für eine wundervolle Umgebung für kreatives Schaffen! Außerdem hatte sie endlich genügend Zeit, um sich der Töpferei zu widmen … Warum also war sie nicht glücklich?
    Sie erhaschte ihre Reflexion in einer der Glasscheiben. Die weite Schürze, die sie trug, konnte ihre veränderte Figur nicht mehr verbergen. Die Schlankheit und das Zierliche waren mit der fortschreitenden Schwangerschaft verschwunden. Sie war jetzt im sechsten Monat, was auch deutlich zu sehen war. Ihre Sorge, Leandro würde das Interesse an ihr verlieren, je runder sie wurde, war völlig unbegründet gewesen. Er hatte jede Veränderung an ihrem Körper mit Begeisterung willkommen geheißen.
    Und mit wie viel

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