STOP! (German Edition)
wohl auch schon hier zu Lande. Das Café des Rastplatzes war entsprechend besucht, was dazu führte, dass nicht einmal mehr ein Stehtisch frei war. Ich en t schied mich daher, mich am Kaffeeautomaten zu bedienen und draußen auf meine Mutter zu warten.
„Wieso stehst du denn hier vorne rum?“, hörte ich sie sagen.
„Hast du mal da rein geschaut? Alles voll. Da dachte ich, wir können unseren Kaffee auch genauso gut im Auto trinken.“
„Gute Idee, prinzipiell können wir das ja eh während der Fahrt machen. Das spart uns etwas Zeit.“
„Ich verstehe zwar immer noch nicht, warum du es so eilig hast, aber gut.“
So machten wir uns auf den Weg zum Auto.
Nach ungefähr einer weiteren Dreiviertelstunde Fahrt, kurz vorm Zielort, riss meine Mutter mich aus meinen, auf mein Sudoku-Heftchen gerichteten Gedanken.
„Siehst du, ich hab's gewusst!“
„Was ist denn los? Wir stehen?“
„Ja. Ein Stau.“
„Ach.“
Ich blickte auf das Navigationsgerät.
„Es sind doch ohnehin nur noch 20 Minuten Weg bis zum Hotel angezeigt.“
„Wetten, dass es ewig dauert? Hoffentlich hält das Auto das aus.“
„Ich weiß, ich wiederhole mich, aber wir hätten ja auch mit meinem fahren können.“
„Nun ist es eh zu spät.“
„Genau. Und weißt du was? Sollte das Auto wirklich den Geist aufgeben, nehmen wir uns einfach ein Taxi. Ist ja nun nicht mehr weit. Und du hast versprochen, dass du nicht mehr so genervt bist, wenn wir am Hotel angekommen sind.“
„Da sind wir aber noch nicht!“
Meine Mutter machte es mir heute wirklich nicht einfach.
„Nein, aber fast. Also reg dich bitte nicht auf.“
Es schien gewirkt zu haben, meine Mutter grummelte noch leise etwas vor sich hin und schien sich dann doch en d lich zu entspannen. Je weiter wir im Stau vorwärts kamen, desto näher kamen wir auch dem Grund für eben diesen. Ein Unfall. Aufgrund der Tatsache, dass auf dem Standstreifen ein regelrechter Tumult aus den wohl vorherigen Fahrzeu g insassen und der Polizei herrschte, sowie dass kein Kranke n wagen zu sehen war, schlossen wir daraus, dass es sich um nichts wirklich Schlimmes handeln konnte. Die Autos sahen entsprechend eines Unfalls aus, der auf der Autobahn g e schehen war – schrottreif.
„Aber immerhin, wenn dir jetzt die Kiste abschmiert, stehen wir nicht alleine da, und der Abschleppdienst wird mit Sicherheit auch schon gerufen worden sein.“
Eine Antwort bekam ich nicht, lediglich warf meine Mutter ein Zigarettenpäckchen nach mir. Ich nahm das zweifelhafte Angebot an und zündete mir eine Zigarette an, während ich weiter dem Treiben auf dem Standstreifen zusah.
Tatsächlich dauerte es insgesamt eine gute Stunde, bis wir endlich die Einfahrt des Hotels sahen. Auf den Parkplatz zu kommen stellte sich als recht schwierig heraus. Zwar lag es daran, dass meine Mutter an der ursprünglichen Einfahrt vorbeigefahren ist und nun versuchte, über eine Seitenstraße zum Parkplatz zu gelangen, aber nennen wir es einfach eine „unübersichtliche Verkehrssituation“. Trotz der Widrigkeiten gelangten wir nach einigen spöttischen Kommentaren meine r seits zum Hotelparkplatz. Wir luden die Koffer aus und waren froh, endlich angekommen zu sein.
„Somit hat sich das mit dem Vorabend-Check-in erledigt, oder?“, fragte ich.
„Ich weiß noch nicht.“
„Wir haben erst halb sechs, ich wäre nach wie vor dafür. Zudem könnten wir dann die Koffer auch gerade hier im Auto lassen.“
„Das auf keinen Fall. Die kommen jetzt zuerst mit aufs Zimmer.“
Wir hoben die Koffer aus dem Auto und zogen sie durch das Kiesbett des Parkplatzes. Ich fand das recht ungünstig g e baut. Sicher, der Kies erleichterte wohl das Fahren bei jeder Wetterlage. Allerdings sollte es in einem Hotel doch üblich sein, dass die Gäste entsprechend Gepäck dabei hatten. Der betonierte Weg allerdings wollte erst einmal erreicht werden.
„Na endlich!“, seufzte ich und stellte den Koffer kurz vor der Eingangstür des Hotels ab.
Schick sah es hier aus, das hatte ich so gar nicht erwartet. Die Eingangshalle war mit dunklem Parkettboden verlegt worden. Gegenüber der Tür standen helle Sofas. Wir traten ein. Auf den zu den Sofas dazugehörigen dunklen Holztischen lagen viele nationale und internationale Zeitschriften. Am Eingangsbereich waren zur Parkplatzseite ausschließlich riesige Glasfenster. Hatte was von 'nem Zoo, sah aber wirklich gut aus. Vor den Fenstern standen weitere hohe Tische und dazu passende Stühle, was das
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