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STOP! (German Edition)

STOP! (German Edition)

Titel: STOP! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Jäger , Nicolas La Roche , Tim Marburger , Louisa Schneider , Lisa Altmeyer , Fabian Bauer , Victoria Farina , Michèle Fugmann
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Gefühl, sich auf dem Präsentierteller zu befinden, noch weiter verstärkte. Aber schließlich sollte ich hier ja nicht für immer wohnen, und im Eingangsbereich schlafen sollte ich ebenso nicht. Wir gingen auf die unbesetzte Rezeption zu und stellten unser Gepäck ab.
    „Ich hab' Hunger“, sagte ich.
    „Ja, lass uns nur gerade einchecken, dann bringen wir die Koffer nach oben und dann werden wir sehen, ob wir auswärts essen gehen oder hier ins Hotelrestaurant.“
    „Aber hier ist niemand, der uns in Empfang nimmt!“
    Meine Mutter betätigte die Rezeptionsklingel. Bald darauf erschien auch schon ein junger Mann. Er schien Anfang 30 zu sein und trug einen dunkelblauen Dreireiher.
    „Guten Abend, herzlich willkommen in unserem Haus. Was kann ich für Sie tun?“
    „Ich habe reserviert“, sagte meine Mutter und fing nun an, in ihrem Rucksack nach der Buchungsbestätigung zu suchen.
    „Hier, die Unterlagen“, sagte sie und legte dem Rezeptionist die Papiere auf den Tisch.
    „Danke“, erwiderte er.
    Der Mann nahm die Papiere und fing an, die Angaben in den Computer zu übertragen. Als er fertig war, gab er sowohl diese als auch einen Schlüssel an uns zurück.
    „Können wir das Gepäck auch bis morgen früh hier hinterlegen?“, fragte meine Mutter.
    „Leider können wir dafür keinen gesonderten Raum zur Verfügung stellen, daher muss ich Sie darauf hinweisen, dass wir keine Haftung für eventuell abhanden gekommenes G e päck übernehmen können.“
    „Gut, dann werden wir es mit auf unser Zimmer nehmen.“
    Meine Mutter und ich nahmen die Koffer und den Schlüssel und begaben uns Richtung Hotelaufzug. Unser Zimmer sollte im zweiten Stock liegen. Als wir in der zweiten Etage angekommen waren und den Aufzug verließen, staunte ich noch über den schicken, dunkelblauen Teppich. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie schwierig es sein musste, diesen sauber zu halten, gerade bei einem solchen Durchgangsve r kehr wie in Hotels üblich. Wir gingen den Flur entlang bis zu unserem Zimmer. Schon an der Eingangstür prangte ein Nich t raucherzeichen. Ich schluckte.
    „Hast du das gesehen, Mama?“
    „Ja. Dabei habe ich extra ein Raucherzimmer gebucht!“
    „So was gibt’s noch?“
    Ich war erstaunt. Dachte ich doch, dass im Zuge des Nichtraucherschutzgesetzes zumindest in Europa solche Raucherzimmer selten bis nicht mehr vorzufinden wären.
    „Natürlich gibt es so was noch. Wieso auch nicht?“
    „Ich hab mich nur gewundert. Man darf ja eh schon nirgends mehr Rauchen. Warum also in Hotels.“
    „Jedenfalls habe ich das so gebucht, nun möchte ich das auch so haben. Lass uns eben wieder runter zur Rezeption gehen.“
    Ich musste unweigerlich an eine King of Queens -Folge denken, in der Doug meint, auf dem Spooner'schen Familie n wappen stünde geschrieben: „Ich möchte den Geschäftsführer sprechen!“, da sein cholerischer Schwiegervater bei jeder nur denkbaren Möglichkeit den Vorgesetzten sprechen muss, um völlig unbegründete Beschwerden loszuwerden. Gut, in unserem Falle war es begründet, schließlich behauptete meine Mutter, eben solch ein Zimmer reserviert zu haben. Nichtsdestotrotz neigte auch meine Mutter dazu, in jeder Suppe ein Haar zu finden. Mich persönlich störte das recht wenig, ich fand das immer äußerst unterhaltsam. Auch war es nicht zu leugnen, dass ich diese Eigenart, wenn auch zum Glück in abgeschwächter Form, ebenso von ihr geerbt hatte. Das führte schon zu manchen – für meinen Freund – pei n lichen Situationen. Das Gute jedoch an der Sache war, dass wir meist Erfolg hatten mit dieser Methode. Sei es, weil wir recht hatten, oder das Gegenüber einfach resignierte.
    Wir nahmen die Koffer also wieder auf und gingen zurück zum Fahrstuhl. Der Mitarbeiter stand dieses Mal schon bei unserer Ankunft an der Rezeption bereit.
    „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte er.
    „Ja, bitte. Ich hatte ein Raucherzimmer gebucht.“
    „Sie bekamen ein Nichtraucherzimmer? Bitte en t schuldigen Sie. Ich werde mich sofort darum kümmern, warten Sie bitte einen Moment hier.“
    Ich setzte mich auf den Koffer. Da fiel mir ein, dass die Sache mit dem Vorabend-Check-in noch immer ungeklärt war.
    „Da wir die Koffer nun eh wieder hier unten haben, meinst du nicht, wir könnten sie auch schnell noch zum Flu g hafen bringen?“
    Ich verstand einfach nicht, wieso das überhaupt zur Debatte stand. Die Fahrt dauerte maximal 10 Minuten. Es e r sparte uns einfach nur eine Menge Stress morgen

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