Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
Himmels willen sollte er denn noch tun, damit er endlich seine Ruhe hatte?
Vielleicht war es doch schon Zeit, ihre Leiche loszuwerden. Es war lustig gewesen, solange sie den Mund gehalten hatte. Bis jetzt war sie seine größte Trophäe. Er liebte den Gedanken an ihre letzten Momente – die Fassungslosigkeit in ihrem Blick, als er sie gezwungen hatte, vor ihm auf die Knie zu gehen und ihn in den Mund zu nehmen. Aber sie schien fest entschlossen, diejenige zu sein, die zuletzt lachte.
Typisch Valerie. Er würde sie niemals besiegen können. Sie ließ ihn in jedem Fall als Verlierer dastehen.
Oben klingelte das Telefon und ließ ihn innehalten, gerade als er begann, sie von der Couch zu zerren. Wahrscheinlich war es schon wieder Valeries Mann. Zum Glück hatte sie ihm gegenüber nicht erwähnt, dass sie vorbeikommen wollte. Steves Anrufe waren nur wahllose Versuche, sie ausfindig zu machen. “Hast du inzwischen etwas von deiner Schwester gehört? Rufst du mich an, sobald sie sich bei dir meldet?”
Gruber hatte es Spaß gemacht, zu behaupten, er habe keine Ahnung, wo sie sei. Glaubwürdig war es auf jeden Fall, denn so oft hingen sie nicht zusammen. Besonders, seit Valerie mit Steve verheiratet war. Gruber mochte ihren Mann nicht. Er hielt sich für etwas Besseres, nur weil er Akademiker war. Dein Bruder ist ein komischer Kauz , hatte Gruber seinen Schwager bei ihrer Hochzeit Valerie zuflüstern gehört.
“Ich werde nicht wegen deinem blöden Mann ans Telefon gehen”, sagte er zu ihr. Aber dann befürchtete er, dass Steve vorbeikommen könnte, wenn er nicht ans Telefon ginge, und trottete nach oben.
Zumindest musste er sich keine Sorgen wegen ihres Autos machen. Das hatte er bereits zum Krankenhaus zurückgebracht und war mit dem Bus heimgefahren.
Als er endlich beim Telefon angekommen war, hatte der Anrufer bereits wieder aufgelegt, aber die Anruferliste sagte ihm, dass es gar nicht Steve gewesen war, sondern Beverly Moreau.
“Was will die denn?”, murmelte er, als er sie zurückrief.
“Gruber?”
“Ich bin beschäftigt”, schnauzte er.
“Das ist mir egal! Jasmine Stratford war hier.”
Schon wieder? Kimberlys Schwester war genauso entschlossen, wie sie es im Fernsehen verkündet hatte. “Was wollte sie?”
“Ihre Schwester, was denn sonst?”
Er rümpfte die Nase über den eigenartigen Geruch aus seiner Küche. Mist, er hatte die Hand der Frau, die er vorletzte Nacht umgebracht hatte, auf dem Küchentresen liegen gelassen. Er hatte sie aus dem Gefrierschrank genommen, um sie Valerie zu zeigen, und musste vergessen haben, sie zurückzulegen. “Darüber weiß ich nichts.”
“War ihre Schwester nicht eines unserer Kinder?”
Ursprünglich nicht. Er hatte Kimberly für sich selbst geholt. Peccavi hatte nichts von ihr gewusst, bis Gruber nach zwei Wochen das Geld knapp wurde und er beschloss, sie an seinen Boss zu verkaufen. Diese Entscheidung bedauerte er noch heute. Nie wieder hatte er ein Mädchen wie sie gefunden. Forniers sture Göre war gar nicht mit ihr zu vergleichen. Aber als die Sache mit Adele schiefgegangen war, waren ihm Peccavis Geschäfte ganz gelegen gekommen. Besser gesagt: Francis hatte sich als nützlicher Sündenbock erwiesen.
“Ich habe ihre Spur nicht weiter verfolgt”, erklärte er Beverly. Sie sollte sich ebenfalls nicht um das weitere Schicksal der Kinder kümmern. Das war sicherer für alle. Unterlagen über sie aufzubewahren, und sei es auch nur im Geiste, forderte Ärger geradezu heraus. Das hatte Peccavi gesagt. Und normalerweise hatte Peccavi recht.
“Egal, auf jeden Fall ist sie misstrauisch. Ich glaube, sie hat das Bild von dir und Milo gestohlen, das in meinem Büro stand.”
Valerie unten schien glucksend zu lachen. “Siehst du? Du Idiot!”, schrie sie. “Es ist nur eine Frage der Zeit, bis man dich schnappt. Glaubst du etwa, du kommst ungestraft davon, nach dem, was du getan hast? Glaubst du etwa, du könntest mich umbringen ?”
“Seit siebzehn Jahren mache ich, was ich will!”, schrie er zurück.
“Wie bitte?”, fragte Beverly verwirrt.
“Ich habe nicht mit dir gesprochen. Hast du es Peccavi schon erzählt?”
“Ich habe ihm eine Nachricht hinterlassen, dass er mich anrufen soll, aber ich konnte ihn nicht erreichen. Deshalb rufe ich dich an.”
Welch eine Erleichterung! Aber Valerie schien es nicht so zu sehen. “Du wirst es trotzdem vermasseln”, kreischte sie. “Das tust du doch immer.”
Gruber drückte die Finger auf seine
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