Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
sagen, dass ich dir besser gefalle, als du zugeben willst.”
Sie waren schon wieder bei ihrer Beziehung – oder besser dem Fehlen derselben. “Ich finde dich attraktiv”, gab sie zu. “Aber du bist nicht der einzige schöne Mann auf der Welt.” Es war ein schwaches Argument. Romain hatte etwas Vitales an sich, und er erweckte Gefühle in ihr, die sie noch nie erlebt hatte, bevor sie ihn getroffen hatte. Er war der einzige Mann, der je solche Wirkung auf sie ausgeübt hatte.
Aber sie würde sich hüten, ihm dieses Geheimnis anzuvertrauen. Sie wandte sich ab und zog sich fertig an.
Er trug die Sachen, die er gestern auch schon angehabt hatte, weil das alles war, was er dabei hatte. Als sie sich schließlich geschminkt hatte und bereit zum Aufbruch war, machte er ein finsteres Gesicht. “Du bist diejenige, die in mein Leben geplatzt ist”, sagte er, als sie ihre Sachen zusammenpackte.
“Ich werde nicht lange bleiben”, erklärte sie erneut und ging hinaus zum Wagen.
“Wie bekommen wir heraus, wie der Mann auf dem Foto heißt?”, fragte Romain, während sie in Richtung Portsville fuhren. Eine Zufluchtsstätte brauchten sie nicht länger; das Motel am Stadtrand von New Orleans hatte vollkommen genügt. Es war Zeit, in die Stadt zurückzukehren, aber vorher wollte er noch ein paar Sachen einpacken. Von seinem Haus am Bayou aus konnten sie nicht arbeiten, es gab weder Telefon noch Internet. Es würde womöglich eine Weile dauern, bis er dorthin zurückkehren könnte.
“Wir werden herumfragen müssen”, sagte Jasmine und unterdrückte ein Gähnen.
Obwohl sie erst vor einer Stunde aufgewacht war, schläferte das Rütteln des Trucks sie bereits wieder ein. Sie hätte es bequemer, wenn sie zu ihm rutschen und sich an ihn lehnen würde, aber so nah wollte sie ihm nicht kommen. Nicht mitten am Tag, wenn sie so in den Fall vertieft war und entschlossen schien, sich nicht durch ihre eigenen Bedürfnisse ablenken zu lassen. Nur in der Dunkelheit der Nacht, wenn sie noch erschöpfter war als jetzt, ließ ihre Wachsamkeit nach. Dann gab sie ihre Reserviertheit auf und wandte sich ihm zu, liebte ihn, als sei sie nie zuvor mit jemandem zusammen gewesen, der ihre Sehnsüchte auf diese Weise erfüllen könnte.
Romain liebte diese Eindringlichkeit, die berauschende reine Sehnsucht. Selbst mit Pam war es nie so intensiv gewesen. Doch allein die Tatsache, dass er den Vergleich anstellte, verursachte ihm Schuldgefühle. Er sollte das Zusammensein mit Jasmine nicht so sehr genießen. Aber warum fing sein Herz wie ein Vorschlaghammer zu pochen an, wenn er daran dachte, wie sie seinen Mund zu ihrer Brust gelenkt hatte oder sich ihm entgegengedrängt hatte, als sie ihn empfangen und ihre Körper zueinander gefunden hatten?
Sie hatte ihm wiedergegeben, was er vermisst hatte – das war der Grund. Doch alles geschah so schnell, dass er nicht sicher war, ob sie wussten, was sie taten. Sie handelten intuitiv, und ihr Verlangen war so gewaltig, das sie kaum die Hände voneinander lassen konnten.
“Die Leute, die ihn kennen, sind genau die Leute, die nicht mit uns reden werden”, wandte er ein.
Sie spielte mit einer Strähne ihres schwarzen seidigen Haars, die sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hatte. “Bis auf Dustin.”
“Ich bezweifle, dass Phillip ihn nach gestern Abend noch einmal allein lassen wird.”
Jasmine nahm Mr. Moreaus Bild vom Sitz zwischen ihnen und starrte es an. “Vielleicht gehört Kimberlys Entführer zur Familie.”
Romain hasste es, sie zu enttäuschen, aber er sah keinerlei Ähnlichkeit zwischen den beiden Männern. “Glaube ich nicht.”
“Dann werden wir so viel wie möglich über Mr. Moreau in Erfahrung bringen und da anfangen.”
“Kann uns dein Privatdetektiv in Kalifornien nicht dabei helfen?”
“Jonathan arbeitet bereits daran. Ich habe ihm gesagt, dass ich so viel wie möglich über die gesamte Familie wissen muss.” Sie schloss die Augen, lehnte sich zurück und nickte langsam ein. Romain beobachtete, wie ihr Kopf erst zur einen, dann zur anderen Seite kippte. Schließlich zog er sie sanft an der Hand.
“Komm her”, sagte er.
Sie versuchte, ihn abzuschütteln. “Es geht schon.”
“Wenn ich dir so gleichgültig bin, wovor hast du dann Angst?”
Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu, aber dann rutschte sie näher zu ihm heran. Sie lehnte sich an seine Schulter und schlief, bis sie die Hütte erreichten.
Kaum hatte der Truck angehalten, da wusste Jasmine, dass
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