Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
mehr bei der Polizei.” Der stämmige, glatzköpfige Sergeant hinter dem Sicherheitsglas am Empfang der Polizeiwache in New Orleans hatte sich nicht die Mühe gemacht, irgendwelche Personallisten zu Rate zu ziehen. Blacks Name war ihm geläufig.
“Sind Sie sicher?”, fragte Jasmine.
“Absolut.”
Das Namensschildchen an seiner Uniform wies ihn als P. Kozlowski aus. “Wann hat er aufgehört?”
“Er hat nicht aufgehört, sondern wurde vor einem Jahr gefeuert.”
Jasmine versuchte, ihre Enttäuschung herunterzuschlucken, weil sie schon wieder in einer Sackgasse gelandet war. “Kannten Sie ihn gut?”
“Ich habe ab und zu mit ihm zusammengearbeitet.”
Sein abgehackter Tonfall verriet ihr, dass Black ihn nicht gleichgültig ließ. Jasmine tippte, dass seine Gefühle eher negativ waren. “Aber Sie mochten ihn nicht.”
Kozlowski konzentrierte sich auf die Visitenkarte, die sie durch den schmalen Schlitz gesteckt hatte. “Was sagten Sie, warum Sie sich für Black interessieren?”
“Er könnte Informationen zu einem Fall haben, in dem ich gerade Nachforschungen anstelle.”
“Und welcher Fall soll das sein?”
Seine Skepsis war unverkennbar, er misstraute Ermittlern von draußen. “Adele Fornier.”
Bei diesen Worten schaute er sich um, ob womöglich jemand ihr Gespräch mitverfolgte. Als niemand auf dem belebten Revier sich um sie zu kümmern schien, räusperte er sich. “Über diesen Fall möchte keiner hier gerne reden.”
“Detective Huffs Fehler hat alles vermasselt, ich weiß.”
“Wenn Sie das einen Fehler nennen wollen.”
“Wie würden Sie es sonst nennen?”
Seine Lippen wölbten sich vor, als er mit der Zunge über die Zähne fuhr. “Die Geschichte ist vorbei. Ich habe nichts dazu zu sagen.”
Sie hatte ihm ihre Karte gegeben, aber das bewies noch gar nichts. Es bedeutete noch lange nicht, dass sie die war, die sie zu sein vorgab. Ebenso wenig bot es eine Garantie dafür, dass sie in Bezug auf ihre Absichten und Ziele die Wahrheit gesagt hatte. Er wollte kein Risiko eingehen. “Hatten Sie mit dem Fall zu tun?”
“Nicht so richtig.”
“Wissen Sie etwas darüber?”
“Nur das Wichtigste: Der Mörder ist tot.”
“Das habe ich auch gehört.”
“Was wollen Sie dann von Black? Er hatte mit dem Fall auch nichts zu tun.”
“Jemand hat mir erzählt, dass er die Ermittlungen aufmerksam verfolgte. Es gibt ein paar … Ähnlichkeiten zwischen Moreau und dem Mann, der vor sechzehn Jahren in Cleveland meine kleine Schwester entführt hat.”
Seine Augen weiteten sich, als er sie plötzlich erkannte. “Moment mal … Sie sind die Profilerin, die ich neulich in America’s Most Wanted gesehen habe, stimmt’s? Wann war das noch … letzten Monat?”
“Ein paar Tage vor Thanksgiving.”
“Wusste ich’s doch, dass Sie mir bekannt vorkommen! Ihre Visitenkarte hat mich verwirrt. Ich habe die Sendung nicht ganz gesehen und nahm an, Sie sind beim FBI.”
“Ich arbeite gelegentlich als Beraterin für das FBI.”
“Wahrscheinlich habe ich das gehört.” Jetzt, wo er sie einordnen konnte, wurde Kozlowski spürbar freundlicher. “Und wie ist das so? Im Fernsehen aufzutreten?”
Jasmine unterdrückte ein Lächeln, obwohl sie sich über seine Begeisterung amüsierte. “Es ist klasse, die Medien zur Abwechslung mal auf seiner Seite zu haben”, sagte sie, auf der Suche nach Gemeinsamkeiten zwischen ihm und sich.
“Da haben Sie recht.”
“Wahrscheinlich haben Sie es schon gehört, aber sie haben den Kerl gefasst, dessen Profil ich erstellt habe.”
“In der Woche nach der Sendung, stimmt’s?”
“Innerhalb von vierundzwanzig Stunden.”
“Ich gehe alle paar Tage auf die Website”, erklärte er.
“Wegen Black …”
Er verzog das Gesicht und hob eine Hand, um sie zu bremsen. “Verschwenden Sie nicht Ihre Zeit mit dem. Er hat alle sensationellen Fälle verfolgt. Aber er war der schlimmste Cop, den ich je kennengelernt habe.”
Sie hatte also richtig geraten. Kozlowski scherte sich nicht sonderlich um Black. “Ich würde ihm trotzdem gerne ein paar Fragen stellen. Können Sie mir sagen, wo ich ihn finde?”
Er warf einen weiteren Blick über die Schulter, schien mit dem zufrieden zu sein, was er sah und antwortete: “Das Letzte, was ich von ihm gehört habe, ist, dass er als Wachmann in einem Einkaufszentrum in einer ziemlich üblen Gegend arbeitet.”
“Er macht also eine harte Zeit durch.”
“Das können Sie laut sagen.” Seine Lippen kräuselten
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