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Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Titel: Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Sie hielt nach seinem Truck Ausschau und wartete ungeduldig auf die Vorräte, die er ihr vorbeibrachte.
    “Habe ich dich je vergessen?”, fragte er. Er hatte Lebensmittel für sie mitgebracht, aber er hatte es viel zu eilig gehabt, nach der Wunde am Bein zu sehen, um irgendwo einen Zwischenstopp einzulegen – schon gar nicht bei Mem. Er wusste, dass sie ihn wieder mit einer Aufgabe festhalten würde; wenn nicht ihr Dach oder ihr Fenster zu flicken war, fand sie irgendetwas anderes, womit sie ihn beschäftigen konnte.
    “Nee.”
    “Genau. Und ich hätte dich auch heute nicht vergessen.” Er nickte in Richtung Truck. “Geh schon mal vor und steig ein. Ich fahre dich und deine Einkäufe nach Hause.”
    “Was haste mir mitgebracht?”, wollte Mem wissen.
    “Eier, Butter, Mehl, Zucker. Das Übliche.”
    Sie stützte sich schwer auf einen Stock, ihr runzeliges Gesicht vor Vorfreude entzückt. “Kaffee auch?”
    “Natürlich.” Er hatte auch Krapfen gekauft, aber sie musste ja nicht alles wissen.
    “So ein guder Junge. Deine mémère, Gott schütze sie …”, mit einer arthritischen Hand schlug sie das Kreuz, “… kann stolz auf ihr’n T-Bone sein. Er hat die alde Mem nicht vergessen. Nee, nee. Ich werd meine mächtigsten Zauber für dich verwenden.”
    “Das ist ein fairer Handel”, sagte er, um ihren Stolz zu retten.
    “Und ob.” Sie wiegte ihren ergrauten Kopf. “Ich hab dir das hier mitgebracht.” Sie schob eine Hand in die Falten ihres braunen sackähnlichen Kleides und zog ein Säckchen mit ihrer speziellen Kräutermischung hervor. Sie machte ihm fast jede Woche eine neue. “Wird dir Stärke geben. Und die Kraft, alles zu bekommen, was de willst.”
    Nichts konnte Adele zurückbringen. Oder Pamela. Aber er zwang sich, das Päckchen anzunehmen. “Ich bin schon froh, wenn wir beide genug zu essen haben”, brummte er.
    “Du fängst immer viele Shrimps und Krebse”, sagte sie. “Das liegt an der Magie. Meiner Magie.” Seiner Meinung nach hatte er den Erfolg beim Fischen eher seiner harten Arbeit als irgendwelchen Kräutern zu verdanken. Aber es schadete nicht, sie glauben zu lassen, dass er anerkannte, was sie für ihn tat.
    “Das stimmt wohl”, murmelte er.
    “Letzte Nacht war ‘n Auto hier”, sagte sie und hob misstrauisch ihre Stimme.
    Er grinste über ihren abrupten Themenwechsel. Ohne Zweifel brannte sie darauf, mehr über seinen Besuch zu erfahren, seit sie Jasmines Ankunft beobachtet hatte. “Nur eine andere Hexe”, zog er sie auf.
    Er hatte erwartet, sie würde über seine Antwort lachen. Doch Mems Blick wurde finster, und ihre Pupillen schrumpften zur Größe von Stecknadelköpfen. “Sie bringt Unglück. Sag ihr, sie soll wegbleiben.” Sie machte eine entschlossene Handbewegung, dann ging sie auf seinen Truck zu.
    Romain zögerte, ehe er ihr folgte. Mem stieß ständig grässliche Warnungen aus. Geh nicht zum Bayou, nicht heute, T-Bone … Nimm dich vor dem Sturm in acht, der sich zusammenbraut … Es wird eine harte Hurrikansaison, merk dir meine Worte … Für sie war etwas so Harmloses und Natürliches wie ein abgebrochener Zweig der Vorbote eines Unglücks. Sicherheitshalber war sie stets misstrauisch und entschlossen, auf ihn aufzupassen, egal ob er wollte oder nicht. Aber heute entsprachen ihre Worte zu sehr seinen eigenen Bedenken, um sie außer Acht zu lassen.
    “Du machst dir zu viele Sorgen”, sagte er.
    Sie blieb gerade lange genug stehen, um sich mit dem gekrümmten Finger an die Schläfe zu klopfen. “Mem weiß, was sie sagt.”
    Und dieses Mal fragte Romain sich, ob sie nicht vielleicht recht hatte.
    Während sie darauf wartete, dass es spät genug wurde, um zu Big Louie zu fahren, rief Jasmine auf der Suche nach Detective Huff jedes Sheriffbüro und jedes Polizeirevier in Colorado an. Als sie damit fertig war, machte sie sich an die kurze Liste mit den Marshallbüros. Derweil kam ihr der Gedanke, dass Huff, selbst wenn er von Louisiana nach Colorado gezogen war, ja eigentlich nicht unbedingt immer noch dort leben musste.
    Zumindest lenkte die Beschäftigung mit diesen Anrufen sie von Romain Fornier ab, der sich immer wieder in ihre Gedanken schlich. Sie würde sich nicht solche Sorgen machen, wenn sie ausschließlich über das nachdenken würde, was er ihr über Adeles Namen an der Wand der Toilette erzählt hatte – die seltsamen Buchstaben, das merkwürdige e . Aber es war nicht nur das. Viel öfter ertappte sie sich dabei, dass sie das Bett in ihrem

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