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Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Titel: Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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sich, als würde ihn Blacks Unglück freuen. “Kennen Sie sich in der Stadt aus?”
    “So gut wie gar nicht.”
    “Dann können Sie auch gar nicht abschätzen, wie tief er gesunken ist, ehe Sie es mit eigenen Augen gesehen haben. Ich werde es Ihnen aufzeichnen.”
    Im Handumdrehen war Kozlowski zu einem Verbündeten geworden. Interessant, was ein wenig Berühmtheit ausrichten konnte. “Was gefällt Ihnen nicht an Black?”, fragte sie, während er eine Karte zeichnete.
    “Er war … komisch.”
    “Inwiefern?”
    “Sie haben doch bestimmt schon jede Menger kaputter Typen gesehen, nicht wahr?” Während sie nickte, schob er die Skizze durch den Schlitz. “Wir genießen es nicht gerade, aber es gehört nun einmal zum Job und wir kommen so gut es geht damit klar.”
    “Geht mir genauso.”
    “Bei Black war das anders. Er tolerierte Gewalt und Sittenlosigkeit nicht nur, er blühte dabei regelrecht auf. Je kaputter die Situation, desto aufgeregter wurde er. Er ist ein wahnsinniger Hur…” Er verschluckte das Wort, das ihm auf der Zunge lag. “Ich habe keine Ahnung, wie seine Frau es mit ihm ausgehalten hat, und ich frage mich immer wieder, was wohl mal aus seinen kleinen Söhnen wird.”
    “Sie meinen also, er mochte Tatorte, zum Beispiel nach einem Mord?”
    “Oder nach Prügeleien. Oder Unfällen. Alles, wo Blut floss. Er machte Fotos und klebte die heftigsten in ein Album. Er nahm an jeder Autopsie teil, zu der er es schaffte, und anschließend ließ er sich darüber in aller Ausführlichkeit aus. Ganz zum Schluss hat er sogar Online-Tagebuch geführt.”
    “Woher wissen Sie das?”
    “Ich habe es gelesen. Ich glaube, das hat hier jeder getan. Dadurch wirkte er noch schlimmer als die Kerle, die wir wegsperren.”
    “Was haben Ihre Vorgesetzten von Black gehalten?”
    “Sie mochten ihn nicht. Niemand mochte ihn.”
    Jasmine wusste, dass einige ziemlich verdrehte Leute sich von der Polizeiarbeit angezogen fühlten. Zum Glück scheiterten die meisten Möchtegern-Kriminalisten am Eignungstest und der Überprüfung des Lebenslaufs, die beide für diesen Job nötig waren. Aber kein System war perfekt. “Wie hat er es überhaupt zur Polizei geschafft?”
    “Als er angefangen hat, war er nicht so übel. Erst mit den Jahren wurde es immer schlimmer.”
    Jasmine nahm die Karte und schob den Trageriemen ihrer Tasche höher. “Warum ist er schließlich gefeuert worden?”
    Die Tür hinter Jasmine öffnete sich und eine füllige Frau kam herein. Kozlowski rief einen Kollegen herbei, der sich um die Besucherin kümmern sollte, dann sagte er Jasmine, dass er eine Pause machen und mit ihr rausgehen würde.
    Nachdem er sich durch die Schreibtische hinter der Panzerglasscheibe geschoben hatte, trat er durch eine Metalltür in den Vorraum. Er hielt ihr die Außentür auf und folgte ihr nach draußen. “Wenn Sie irgendjemandem sagen, dass ich Ihnen das erzählt habe, werde ich es abstreiten”, sagte er.
    Sie hob die Hand zum klassischen Schwur. “Ich werde kein Wort sagen.”
    “Einer der Detectives hier hat Black dabei erwischt, wie er Beweismaterial in einem wichtigen Fall stehlen wollte.”
    Das war es also, was er unbedingt hatte enthüllen wollen. “Sie machen Witze.”
    Er wartete, bis ein Mann mittleren Alters näher gekommen und auf dem Revier verschwunden war, ehe er antwortete. “Ganz und gar nicht. Es war ein Doppelmord, und wir hatten eindeutig den richtigen Kerl erwischt. Warum hätte Black die Beweise manipulieren sollen? Das kapier ich einfach nicht.”
    “Bestechung?”
    “Möglich. Es ist hart, mit dem Gehalt eines Cops eine Familie durchzubringen, und seine Frau hatte zu der Zeit keinen Job. Aber wir wissen es einfach nicht.”
    “War er inzwischen Detective?”
    Kozlowski kratzte sich am Kopf. “Nein. Dazu hat er es nie gebracht.”
    “Kannte er den Verdächtigen?”
    “Das konnten wir nicht mit Sicherheit feststellen.”
    “Er musste einen Grund für seine Tat gehabt haben.”
    Achselzuckend erwiderte er: “Vielleicht war es Bestechung, wie Sie sagen.”
    Oder er wollte das Dezernat schlecht dastehen lassen. Möglicherweise war das seine Form der Rache an seinen Kollegen, die er nicht mochte und die ihn nicht mochten.
    “Er hat behauptet, er wolle nur ein paar Dinge überprüfen und sichergehen, dass alle Beweise da waren”, erklärte Kozlowski. “Dabei hatte er mit dem Fall überhaupt nichts zu tun.”
    “Wie hat man ihn überführt?”
    “Ein Officer hat ihn dabei erwischt,

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