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Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Titel: Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Cabanis’ Tochter sie von der Rezeption aus beobachtete. “Nein, warum fragen Sie?”
    “Sie machen so ein … angeekeltes Gesicht.”
    Aus gutem Grund. Der Gedanke, dass es einem Mann wie Black jemals gestattet war, eine Dienstmarke zu tragen, machte sie krank. War er derjenige gewesen, der die Information über die unrechtmäßige Durchsuchung ausgeplaudert hatte? Und, wenn es so war – was hatte er dafür bekommen? Nachdem sie Pearson Blacks Online-Tagebuch gelesen hatte, vermutete sie, dass er nie irgendetwas tun würde, ohne dass es ihm in irgendeiner Weise zugute käme.
    Jasmine war sich sicher, dass es Black war, obwohl er ein paar Pfund abgenommen hatte, seit das Foto für seinen Blog aufgenommen worden war. Er hatte das Fett in Muskeln verwandelt. Zumindest sah es für sie so aus. Als sie auf ihn zuging, konnte sie keine Anzeichen für einen Bauch oder Doppelkinn erkennen. Er war ein großer, stiernackiger Mann, der trotz der Kälte seine Sicherheitsjacke offen trug und anscheinend ernsthaft Gewichtheben betrieb. Das Kinn hatte einen deutlichen Bartschatten und das Haar war so zerzaust, dass Jasmine sich fragte, ob er sich die Mühe gemacht hatte, einen Kamm zu benutzen, ehe er zur Arbeit ging. Irgendwie erinnerte er sie an einen Pitbull. Fehlte nur noch das Würgehalsband, mit den Stacheln nach innen.
    Im Dämmerlicht des Parkplatzes lehnte er an einem Wagen und zündete sich gerade eine Zigarette an der anderen an. Die Kneipe, von der Kozlowski gesprochen hatte, hieß Shooters. Sie lag zwischen einem Spirituosenladen und einem Schnäppchenmarkt. Gleich daneben befand sich Big Louie, der Supermarkt. Jasmine runzelte die Stirn, als sie den Namen der Kneipe las. Sie hoffte, dass er vom Sternzeichen Schütze inspiriert war – und nicht von der Anzahl der Schießereien in dieser Gegend.
    Sie fand eine Parklücke zwischen dem Supermarkt und der Kneipe, vergewisserte sich, dass sie ihr Tränengas dabei hatte, stellte den Motor ab und stieg aus. Es war unwahrscheinlich, dass der ehemalige Cop ihr gefährlich werden würde; er hatte keine Vorstrafen wegen Körperverletzung. Aber ihm galt nicht ihre einzige Sorge. Die Kneipe hatte Eisengitter an den Türen und Fenstern, und die Wände waren voller Graffiti. Der Supermarkt, die anderen Läden und fast jedes Haus innerhalb von drei Blocks sahen nicht anders aus. Es war nicht gerade eine Gegend, in der sie gerne allein unterwegs war. Jasmine war sich auch nicht allzu sicher, ob Black sein Leben riskieren würde, um sie zu schützen, trotz seiner Muskeln und des Logos der Sicherheitsfirma auf seinem Wagen.
    Während sie den Parkplatz zwischen ihnen überquerte, versuchte sie, ein Gefühl für die Sicherheitslage und den Mann zu bekommen, dem sie sich näherte. Aber sie empfand nichts, das ihr irgendwie weiterhelfen könnte. Ein allgemeines Gefühl der Beklemmung würde hier wohl jeder empfinden.
    Jasmine konnte ihre Fähigkeit nicht je nach Bedarf einsetzen. Sie vermutete zwar, dass es möglich sein musste, ihre psychischen Kräfte so weit zu trainieren. Aber die Schattenseiten waren zu gegenwärtig: Wenn sie noch sensibler gegenüber allen möglichen Eindrücken wäre, müsste sie sich ständig mit Gefühlen und Gedanken auseinandersetzen, die nicht ihre eigenen waren. Und so wollte sie nicht leben. Das war schon schwierig genug, wenn sie bei den Fällen, an denen sie mitarbeitete, so viel wie möglich herausfinden musste.
    Beim Laufen klapperten die Absätze ihrer Schuhe auf dem Asphalt. Black bemerkte, dass sie auf ihn zukam, richtete sich auf und blies den Rauch seiner Zigarette zur Seite. “Sie haben sich wohl verirrt”, sagte er und musterte sie mit raschem Blick von oben bis unten.
    Sie wartete, bis er ihr wieder ins Gesicht schaute. “Sehe ich so fehl am Platze aus?”
    “Haben Sie die Frauen in diesem Teil der Stadt gesehen?”
    Sie hatte tatsächlich mehr Männer als Frauen gesehen. Mehrere von ihnen hingen vor der Kneipe herum, unterhielten sich und beobachteten sie. Einer hatte gepfiffen, als sie aus dem Auto gestiegen war, ein anderer hatte sein Pfeifkonzert immer noch nicht beendet und unterbrach es nur, um Kommentare dazu abzugeben, wie gut ihr die Jeans stand. “Sind das Frauen von der Sorte, bei der Sie die Augen verdrehen – und sich gleichzeitig zusammenreißen müssen?”, fragte sie und hob eine Augenbraue.
    Ein Eckzahn war spitz wie ein Reißzahn und gut zu erkennen, als Black lachte. “Nein, es sind Huren und Cracksüchtige. Nicht halb

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