Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
abgenommen hatte.”
Black legte den Kopf in den Nacken und blies eine frische Rauchwolke in den Himmel. “Warum verschwende ich eigentlich meine Zeit mit Ihnen?”, fragte er. “Sie sind genau wie Huff. Sie sehen nur, was Sie sehen wollen.”
Jasmine musste zugeben, dass sie das Gefühl hatte, den übereifrigen Detective verteidigen zu müssen. Sie wollte auch Romain verteidigen, sogar noch mehr als Huff. Wenn das, was Black sagte, der Wahrheit entsprach, hatte er aufgrund fehlerhafter Informationen gehandelt, als er auf Moreau geschossen und ihn umgebracht hatte.
Andererseits konnte sie nicht anders: Sie musste Black glauben. Jemand anderes als Moreau hatte Adele Fornier umgebracht. Es war der Mann gewesen, der ihr die Nachricht geschickt hatte. Ein Mann, der noch am Leben war.
“Warum hat Huff nicht gesehen, was Sie gesehen haben?”, fragte sie. “Haben ihn die Unregelmäßigkeiten nicht gestört?”
“Wie ich schon sagte: Huff war überzeugt, den Richtigen geschnappt zu haben, und war blind für alles andere. Und seien wir ehrlich: Ein Verbrechen aufzuklären, über das in den Medien so viel berichtet wurde, hätte seiner Karriere sicherlich nicht geschadet. Er war mehr als nur ein bisschen ehrgeizig. Er wollte eine Verurteilung, und er hat alles dafür getan, sie zu bekommen. Ihm, nicht Fornier, gebe ich die Schuld an Moreaus Tod.”
“Und darum haben Sie ihn denunziert?”
Black schmiss die Zigarette auf den Boden und packte sie mit einer blitzschnellen Bewegung am Arm. “Ich habe ihn nicht denunziert. Ich habe meinen Mund gehalten. Verstanden?”
Offensichtlich hatte sie einen wunden Punkt getroffen. Oder er war leicht geistesgestört.
Wütend starrte Jasmine auf seine Finger hinunter. “Lassen Sie mich los.”
“Versuchen Sie nicht, mir etwas von Dingen zu erzählen, von denen Sie keine Ahnung haben.”
Sie begegnete seinem funkelnden Blick. “Ich sagte, lassen Sie mich los. Jetzt .”
“Oder was?” Sein warmer Atem streifte ihre Wange. Er roch nach Tabak. “Was kann so ein kleines Mädel wie Sie schon ausrichten?”
“Sie wegen Körperverletzung vor Gericht bringen, wenn es sein muss.”
Ehe er irgendetwas sagen konnte, traten zwei Männer aus der Kneipe. Jasmine schaute zu ihnen hinüber, bereit, um Hilfe zu schreien, doch er ließ ihren Arm bereits los und trat einen Schritt zurück.
“Es wird noch damit enden, dass Ihnen jemand wehtut, wissen Sie das?”, sagte er.
“Noch eine Drohung, Mr. Black?”
Er hakte die Daumen in die Taschen seiner blauen Hose. “Das ist kein sicherer Ort für eine Frau, vor allem abends nicht. Sie sollten besser von hier verschwinden.”
Sie wollte verschwinden. Sie spürte die kaum gezügelte Aggression in diesem Mann, und das machte ihr Angst. Aber sie war noch nicht fertig. “Warum sollte Huff Ihnen das vorwerfen, wenn Sie es nicht getan haben?”
“Er ist davon überzeugt, dass ich es war. Und das nur, weil ich seinen Schlussfolgerungen während der Hausdurchsuchung nicht zugestimmt habe. Nur, weil ich versucht habe, ihn darauf hinzuweisen, dass da noch mehr dahintersteckt.” Er spuckte auf den Asphalt. “Ihm habe ich es zu verdanken, dass ich mir hier draußen die Nächte um die Ohren schlage und verrotte.”
Oder vielleicht hatte Huff recht, und es war Blacks Verdienst, dass ein Kindsmörder das Gericht als freier Mann verlassen konnte und ein trauernder Vater ihn sich schnappen konnte. “Wenn Sie ihn nicht verpfiffen haben, wer war es dann?”, fragte sie.
“Moreaus Mutter, schätze ich”, sagte er verdrossen.
“Huff behauptet, sie sei nicht dort gewesen.”
“War sie auch nicht, zumindest habe ich sie nicht gesehen. Aber Moreau könnte es ihr erzählt haben. Das ist nicht besonders weit hergeholt. Oder vielleicht war es auch jemand anders. Ich war nicht der einzige Cop, der bei der Durchsuchung dabei war. Kozlowski und Brenner waren ebenfalls dabei. Vielleicht haben Sie etwas durchsickern lassen. Jemand könnte sie auf dem Revier belauscht haben.”
Jasmine fand es merkwürdig, dass Kozlowski nicht erwähnt hatte, dass er bei der Durchsuchung dabei gewesen war. Aber Blacks nächste Bemerkung warf noch mehr Fragen auf.
“Es könnte auch gut Forniers Schwager gewesen sein.”
“Sein Schwager?”, wiederholte sie.
“Ja. Irgendein Spitzenanwalt aus Boston, der überall herumgeschnüffelt hat. Fornier glaubte, er wolle helfen, aber der Kerl stand nur im Weg rum.”
Der Regen wurde heftiger. Jasmine schützte ihr
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