Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
so hübsch wie Sie. Die führen mich absolut nicht in Versuchung.”
Sie ignorierte seinen Kommentar. “Aber die Blondine war eine Versuchung, stimmt’s? Lola? Die Frau, die Sie vor über einem Jahr wegen zu schnellen Fahrens angehalten haben?”
“Sie war verlockend, in der Tat. Bis ich herausfand, dass sie ein Er war.”
Jasmine wusste nicht, was sie sagen sollte. “Sie machen Witze.”
Er lachte leise. “Nein.”
“Wie haben Sie es herausgefunden?”
“Sein Führerschein war auf den Namen Henry Hovell ausgestellt. Ich konnte ihn nicht anerkennen – also beschloss sie, mir zu beweisen, dass sie ein Er war. Und das tat er dann auch.”
“Warum haben Sie das nicht in Ihrem Blog geschrieben? Das wäre doch eine großartige Pointe gewesen.”
“Weil ich ihn als Frau attraktiv fand. Ich wollte nicht, dass die Jungs auf dem Revier mich damit aufziehen.” Er nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette. “Egal. Soweit ich weiß, bin ich bereits gefeuert – von der Dienstaufsicht können Sie also nicht sein.”
“Nein.”
“Warum sind Sie dann hier?”
“Ich würde Ihnen gerne ein paar Fragen stellen.”
Erneut ließ er den Blick über ihren Körper wandern. “Und diese Fragen haben Sie bis hierhergeführt?”
“Es geht um den Fornier-Fall.”
Sein Lächeln verschwand, und mit ihm der einzelne, äußerst unansehnliche Eckzahn. “Ich hatte mit dem Fall nichts zu tun.”
“Ich habe gehört, Sie hätten ihn aufmerksam verfolgt.”
“Wer hat Ihnen das erzählt?”
“Einer Ihrer alten Kumpels auf dem Revier.”
“Ich hatte keine Kumpels dort.”
“Die meisten Polizeibeamten sind ziemlich dicke miteinander. Warum war das bei Ihnen anders?”
“Sie konnten es nicht ertragen, dass ich ein besserer Cop war, als sie jemals werden konnten.”
Und sein Blog war der Beweis dafür? Daran glaubte sie nicht. “Haben Sie versucht, es zu beweisen – es Ihnen zu zeigen?”
“Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Sie mir Ihren Namen genannt hätten”, sagte er anstelle einer Antwort.
Sie reichte ihm ihre Visitenkarte. “Jasmine Stratford. Ich arbeite bei einer Opferhilfsorganisation in Kalifornien.”
Er ließ nicht erkennen, ob ihm der Name bekannt vorkam. “Sie sind ein ganzes Stück von zu Hause weg.”
“Ich arbeite außerdem als Profilerin, und ich habe allen Grund zu der Annahme, dass Fornier mit Moreau den falschen Mann erschossen hat. Glauben Sie, da könnte was dran sein?”
Black schnippte die Asche auf den Boden. “Fragen Sie mich nicht! Sie wollen doch wohl nicht ernsthaft im Fornier-Fall herumstochern?”
“Ich nehme an, Sie werden mir gleich erzählen, warum ich das nicht tun soll.”
“Wie lautet noch der alte Spruch? Man soll keine toten Hunde wecken?”
“Es heißt ‘schlafende Hunde’.”
Sein Lächeln schien zur Seite zu kippen. “In diesem Fall passt es ganz gut.”
Sein Sinn für Humor gefiel ihr ganz und gar nicht. “Das ist keine ausreichende Antwort.”
“Wie wäre es mit der hier.” Er beugte sich zu ihr hinunter und tauchte sie in eine Rauchwolke. “Sie könnten es bereuen”, flüsterte er. “Ist das besser?”
Er kam ihr zu nahe. Jasmine tastete beinahe nach ihrem Tränengas. Doch sie spürte, dass er sie nur einschüchtern wollte, und sie wollte ihn nicht wissen lassen, dass er damit Erfolg hatte. “Ist das eine versteckte Drohung?”, fragte sie und wich nicht von der Stelle.
“Nicht von mir.” Sein Lächeln kam wieder, als er sich zurücklehnte, und mit ihm der Eckzahn. “Warum sollte ich Sie verletzen wollen?”
“Sagen Sie es mir.”
“Ich persönlich habe keine Aktien in diesem Fall.” Er zuckte die Achseln, doch diese Geste wirkte weniger unbekümmert als vielmehr einstudiert. “Ich warne Sie nur, dass es gewisse Leute gibt, die gar nicht glücklich wären, wenn bestimmte Einzelheiten ans Licht kämen. Leute, die eine Menge zu verlieren haben.”
“Wie wer zum Beispiel?”
“Wie derjenige, der das kleine Mädchen wirklich umgebracht hat. Moreau war ein Perverser, dass garantiere ich Ihnen. Aber er war nicht der Mann, der Adele Fornier umgebracht hat.”
Die Männer vor dem Shooters, die versucht hatten, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, hatten aufgegeben und waren wieder hineingegangen. Der Wind frischte auf; es begann zu regnen. “Was ist mit den Beweisen?”
Er blinzelte nicht einmal. “Jemand hat sie ihm untergeschoben. Das Blut auf der Hose, die Haarspange, einfach alles.”
8. KAPITEL
“Woher wollen Sie das
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