Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
vertrauen?”
Im Grunde war es so. Aber als er es so darstellte, sah sie ein, wie unfair das war. Außerdem begriff sie, dass es sich lohnen könnte, ihn einzuweihen, falls er Blacks Behauptungen widerlegen konnte. “Ich wollte dich nicht aufregen.”
“Dafür bist du sechs Jahre zu spät gekommen.”
“Also gut. Black beharrt darauf, dass Moreau deine Tochter nicht umgebracht hat.”
“Natürlich sagt er das. Er ist derjenige, der die Anklage zu Fall gebracht hat.”
“Er sagt, er habe nicht wegen der stümperhaften Durchsuchung geplaudert. Er meinte, es könnte Kozlowski oder ein anderer Cop gewesen sein, die ebenfalls dabei waren.” Sie dachte an Romains Schwager, den Rechtsanwalt, entschied aber, dass das zu weit hergeholt war. Warum also sollte sie ihn erwähnen? Sie würde nichts sagen, ehe sie mehr darüber wusste.
“Kann er es beweisen?”
“Nein. Sonst hätte er es getan.” Sie erinnerte sich an seinen schmerzhaften Griff, als er sie am Arm gepackt hatte. “Ich glaube, für einen Mann mit seinem Temperament ist er einmal zu oft beschuldigt worden.”
“Was soll das heißen?”
“Er war nicht besonders freundlich.”
“Hat er dir wehgetan …?”
“Nein.”
“Was ist mit den Beweisen? Egal, wie sie entdeckt wurden oder ob sie zulässig waren – sie waren dort, in seinem Haus.”
“Black behauptet, sie seien Moreau untergeschoben worden.”
“Von wem?”
“Das weiß er nicht.”
Am anderen Ende der Leitung raschelte etwas, und Romains Stimme klang sarkastisch. “Natürlich nicht.”
“Ich sage nicht, dass er besonders glaubwürdig ist. Ich wiederhole nur, was er mir erzählt hat.”
“Aber du bist geneigt, ihm zu glauben.”
Sie versuchte, ihre Worte sorgfältig abzuwägen. “Er hat mir ein paar Einzelheiten anvertraut, die ein anderes Licht auf die Dinge werfen. Ich muss sie noch überprüfen. Das ist alles.”
“Ich habe nicht den falschen Mann getötet, Jasmine.”
Es war eine entsetzliche Möglichkeit – aber nach der Nachricht, die sie erhalten hatte, war es wahrscheinlicher als die Alternative. “Vielleicht doch.”
“Fahr zur Hölle!”, knurrte er und legte auf.
Jasmine konnte Romain seinen unvermittelten Wutausbruch nicht übel nehmen. Ohne Zweifel hatte er in der Hoffnung angerufen, sie hätte etwas herausgefunden, das ihn beruhigen und seinem Geist Ruhe schenken würde. Stattdessen hatte sie genau das Gegenteil bewirkt.
Nach dem raschen Wechsel der Gefühle, bei ihm und bei ihr, war sie deprimierter und erschöpfter als vor dem Gespräch. Sie musste sich von Fornier fernhalten. So einfach war das.
Aber warum juckte es sie dann in den Fingern, ihn zurückzurufen?
Sie konnte nicht atmen. Doch dieses Mal war es nicht Blacks Zigarettenrauch, der sie zu ersticken drohte. Es war der Dampf. Dicker, heißer, schwerer Wasserdampf. Sie stand unter der Dusche, und Fornier war bei ihr. Sie hatte ihn sofort an der Art und Weise erkannt, wie er ihren Körper berührte, selbst wenn sie nicht gleich nach der verräterischen Wunde am Oberschenkel getastet und sie gefunden hätte.
“Ich bin’s”, murmelte er. Sein Körper war glatt, als er sie absichtlich streifte. “Dachtest du, es sei jemand anders?”
Nein. Aber sie war nervös und beklommen. Zu viele dunkle Gedanken gingen ihr durch den Kopf.
“Entspann dich.” Er seifte ihre Brüste und den Bauch ein und widmete ihren empfindlichsten Stellen besondere Aufmerksamkeit. “Du willst es doch, oder? Du willst mich, solange kein Risiko dabei ist.”
Die Bitterkeit in seiner Stimme erinnerte sie an ihr letztes Gespräch, das so unschön geendet hatte. Er war wütend. Sie merkte es an seinen Bewegungen, die seine kaum gezügelten Emotionen verrieten. Aber Jasmine kümmerte sich nicht darum. Er verwöhnte ihren Körper genau so gekonnt wie beim ersten Mal. Selbstsicher und siegesgewiss. Noch nie hatte sie einen Liebhaber wie ihn gehabt.
Er senkte den Kopf und ließ das Wasser über sie beide plätschern, während er sie küsste. Er knabberte an ihrer Unterlippe, ehe er träge mit ihrer Zunge spielte. Sie konnte das Wasser schmecken, seinen Mund, und dann seine Haut …
Aus einer Quelle in einem anderen Raum kam gedämpftes Licht. Ein Feuer? Eine Laterne? Was immer es war, es war nicht besonders hell. Sie kannte keinen Ort, an dem es so dunkel, ruhig und abgeschieden war, keinen Ort, an dem sie lieber wäre.
Romain senkte den Kopf, um einen Wassertropfen von der Spitze ihrer Brust zu lecken. Es kitzelte.
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