Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
dass die Beweise, wie er behauptet hatte, untergeschoben worden waren?
In der Hoffnung, dass sich ihre Anspannung dadurch genügend lösen würde, damit sie einschlafen konnte, stand sie auf, um eine heiße Dusche zu nehmen. In diesem Moment klingelte das Telefon. Ein rascher Blick auf den Wecker auf dem Nachttisch sagte ihr, dass es bereits nach Mitternacht war, aber Mitternacht in New Orleans bedeutete erst zehn Uhr zu Hause. Sie nahm an, es sei Skye oder Sheridan, die sich bei ihr melden wollten.
“Wie läuft’s auf der Ranch?”, meldete sie sich und unterdrückte ein Gähnen.
“Auf der Ranch?”
Jasmine blinzelte und setzte sich auf. Es war eine Männerstimme. Der Donner machte so ein Getöse, und mit der Erinnerung an die beunruhigenden Träume über Black erkannte sie sie nicht sofort. “Wer ist da?”
“Romain Fornier.”
Es klang tatsächlich nach ihm. Dabei dachte sie, er hätte kein Telefon. Er war mitten in die Sümpfe gezogen, weil er nichts mit anderen Menschen zu tun haben wollte. “Wo sind Sie?”
“Im Flying Squirrel.”
Die Kneipe mit dem ausgestopften Alligator unter dem Vorbau am Eingang. Sie erinnerte sich an das baufällige Gebäude, das sich an den kleinen Supermarkt außerhalb von Portsville lehnte.
“Erzählen Sie mir etwas, das nur Sie wissen können.” Sie machte nur zum Teil einen Scherz, denn nach der Begegnung mit Black war der letzte Rest Unbehagen noch nicht ganz verflogen, dieses Gefühl sich am falschen Ort zu befinden.
“Ich habe eine Schnittwunde an meinem rechten Oberschenkel.”
“Okay, Sie sind’s.”
“Woher haben Sie das gewusst?”, fragte er nach einer Weile.
Sein Tonfall zeigte ihr, dass es ihm nicht gefiel, das zu akzeptieren, was er anscheinend zu akzeptieren begann. Sie konnte ihn gut verstehen. Ihr gefiel es auch nicht immer, ihre Fähigkeiten anzunehmen. “Ich habe sie berührt.”
“Wann?”
Er senkte die Stimme, und Jasmine reagierte auf die kaum wahrnehmbare sinnliche Veränderung seines Tonfalls. “Als ich den Rest von dir berührt habe.”
“Verdammt. Und wann hast du das gemacht?”
Sie lächelte. “Im Schlaf, nehme ich an.”
“Würde es dir etwas ausmachen, wenn du mich nächstes Mal aufweckst, wenn du mich auskundschaftest? Das würde bestimmt noch mehr Spaß machen.”
“Für mich war es nicht unbedingt die schlechteste Lösung.”
“Ach ja?”
Ihr Lächeln wurde breiter. “Ja.”
“Erzähl mir davon”, sagte er schroff.
Jasmines Herz begann heftig pochen. Sie war der Flamme seiner Anziehungskraft bedrohlich nah. Andererseits: Er war zwei Stunden entfernt und sie in ihrem Hotelzimmer verbarrikadiert. Seine Stimme jedoch bot ihr etwas, an dem sie sich in der Dunkelheit festhalten konnte. “Ich habe unten gelegen”, flüsterte sie.
“Bis jetzt gefällt es mir ganz gut.” Seine Stimme wurde noch tiefer. “War ich in dir?”
Jasmine wusste, dass sie damit aufhören musste, aber die Erregung, die ihre Sinne überflutete, stachelte sie an. “Ja. Wir passten perfekt zusammen.”
Er stöhnte. “Das wird ja immer besser.”
Sie rutschte im Bett tiefer und zog sich das Laken über den Kopf. “Du hast französisch mit mir gesprochen. Ich wusste nicht, was du gesagt hast, aber …”
“Wie hörte es sich an?”
Ohne Probleme rief sie sich seine Worte in Erinnerung. Sie hatte sie im Laufe des Tages mehrmals für sich wiederholt und das Erstaunen genossen, das sie in jenem Moment in Romain gespürt hatte. “ Tu es belle .”
“Du bist schön”, übersetzte er.
Eine Woge aus Wärme schien sie in die Höhe zu heben und über eine weite Dünung zu tragen, als würde sie auf den Wellen des Ozeans reiten. “Zu schade, dass du es nicht ernst gemeint haben kannst”, sagte sie ironisch und versuchte, wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen.
“Warum nicht?”
“Du hast mich nicht wirklich gesehen, als du das gesagt hast.”
“Ich habe dein Innerstes gesehen. Was habe ich noch gesagt?”
“Es klang wie ‘ Il est été trop long .’”
“Moment … Das kommt mir bekannt vor.”
“Wirklich?”, sagte sie lachend. “Ich dachte, du hättest geschlafen.”
Er zögerte, schien mit seinem Unglauben zu ringen, bis er sich dem unwiderlegbaren Beweis beugte. “Und ich dachte, meine Fantasien gehörten mir allein.”
“Ich hatte nicht darum gebeten, zu deiner Party eingeladen zu werden.”
“Ich habe dich nicht eingeladen. Du bist einfach reingeplatzt. Wie hast du das gemacht?”
Sie wusste
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