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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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Kerle aus der Haustür zu ihm. Im nächsten Augenblick trugen alle miteinander ein Bierfass die Stufen zur Veranda hinauf. Als sie durch die Tür ins Innere des Hauses traten, wurden sie mit großem Hallo begrüßt. Und nachdem dieTür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, klangen die Bässe gleich noch ein bisschen lauter.
    Ich blickte die Straße entlang zum
Luna Blu
. Sollte ich auf Dads Vorschlag eingehen und bei ihm im Restaurant abhängen? Aber ich war müde und es war kalt und ja auch nicht gerade so, als hätte ich dort schon groß wen gekannt. Deshalb kehrte ich in unsere Küche zurück.
    In dem anderen Nachbarhaus war das Paar inzwischen vom Esszimmer in die Küche umgezogen. Die Frau im Karopullover stand neben dem Spülbecken; der Wasserhahn war aufgedreht, ihr Mann stapelte das schmutzige Geschirr vom Abendessen hinein. Während sie sprach, wanderte ihr Blick immer wieder bekümmert zur Hintertür. Schließlich streckte er eine tropfnasse Hand aus, tätschelte ihre Schulter. Sie lehnte Trost suchend ihren Kopf an seine Brust und so blieben sie stehen, während er weiter Teller schrubbte.
    Ganz schön harte Kontraste, die sich mir da darboten. Als könnte ich mich zwischen zwei total unterschiedlichen Geschichten entscheiden: die lärmenden Studenten, für die die Nacht noch jung war, oder das Paar mittleren Alters, dessen Abend sich dem Ende zuneigte. Ich kehrte zum Sofa zurück und drehte den Laptop kategorisch von mir weg, bevor ich mich hinlegte und ausstreckte. Eine Zeit lang starrte ich an die Decke, spürte dem leisen Vibrieren der Bässe von nebenan nach.
Bumm bumm bumm.
Irgendwie beruhigend, ja tröstlich, die Geräusche der Leben, die um mich her gelebt wurden, egal wie gut oder schlecht. Und ich dazwischen, in der Mitte, neugeboren und noch in ahnungsloser Erwartung des Lebens, das nun für mich beginnen würde.
     
***
     
    Ich schreckte aus dem Tiefschlaf hoch. Ein lauter Knall hatte mich geweckt.
    Ich setzte mich auf, blinzelte verwirrt in die Gegend, wusste im ersten Moment nicht, wo ich war. Aber das kannte ich schon, es passierte während der ersten Tage in einem neuen Haus regelmäßig, deshalb versetzte es mich nicht mehr in solche Panik wie früher. Trotzdem brauchte ich eine Minute oder zwei, um mich zu sammeln und meinen Herzschlag zu beruhigen, ehe ich mich in der Lage sah, vom Sofa aufzustehen und nachzuschauen, was los war.
    Den Ursprung des Geräuschs zu finden, dauerte nicht lang. Am Rand unserer vorderen Veranda lag ein Blumentopf in Scherben und die Erde war weit in alle Richtungen verstreut. Der mutmaßliche Übeltäter, ein stämmiger Kerl in einem T-Shirt mit dem Logo der Universität von Lakeview sowie einer Kette aus bunten Beads torkelte gerade wieder in Richtung Nebenhaus, wo die Party stattfand; auf der Veranda dort standen ein paar Leute, lachten und applaudierten.
    »Hoppla, Vorsicht!«, rief ein dürrer Typ im Parka und deutete auf mich. »Aufgepasst! Du bist umzingelt!«
    Der Stämmige, Große drehte sich lässig zu mir um; er stand mittlerweile auf dem Stück Rasen zwischen beiden Häusern. »Tut mir leid!«, lallte er fröhlich. »Das kleine Versehen ist doch kein Problem für dich, oder?«
    Ich wusste nicht genau, was er damit meinte, außer dass ich vermutlich einen Besen und eine Mülltüte brauchte, was eigentlich kein Problem war. Doch ehe ich antworten konnte, lief ein rothaariges Mädchen in einer Daunenjacke auf ihn zu. Sie hielt eine Bierdose in der Hand, ließ den Verschluss aufschnappen, gab sie dem Übeltäter und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Worauf er sich umdrehte, zu mirzurückkehrte und mir die Dose hinhielt, wahrscheinlich als eine Art Friedensangebot.
    »Für dich«, sagte er und machte so was wie einen Knicks, wobei er beinahe umfiel. Irgendjemand hinter ihm johlte vor Vergnügen. »Gnädigste«, fügte er hinzu.
    Erneutes Gelächter. Ich streckte die Hand aus und nahm die Dose, antwortete allerdings nicht.
    »Ich wusste es!« Er fühlte sich offensichtlich bestätigt, deutete zufrieden auf mich. »Ich wusste es. Kein Problem. Cool.«
    Okay, ich hatte also kein Problem. Und cool war ich anscheinend auch. Er kehrte zu seinen Freunden zurück, zwängte sich durchs Gewühl, verschwand in der lärmigen Partybude. Ich wollte gerade das Bier in die Büsche kippen und tatsächlich eine Mülltüte suchen gehen, als mir unvermittelt das Haus mit dem bekümmerten älteren Ehepaar auf der anderen Seite von unserem einfiel und ich es mir anders

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